Widebody-Golf mit breiten 20-Zöllern

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GTI im Lamborghini-Sportanzug

Manchmal zahlen sich etwas Hartnäckigkeit und Mut eben doch aus: So geschehen bei diesem VW Golf 6 GTI. Bei der Entscheidung, welche neue Farbe der Kompaktsportler bekommen sollte, war sein österreichischer Besitzer zunächst unschlüssig und führte daher eine Umfrage unter Freunden durch: Sollte es ein schlichtes Grau oder ein auffälliges Gelb aus dem Hause Lamborghini werden? Welcher Lack letztlich den Zuschlag bekam ist unübersehbar. Dabei war er eigentlich schon fast aus dem Rennen …

Ein Großteil der Befragten befand die Farbe namens „Giallo Spyder“ aus dem Regal der italienischen VW-Tochter nämlich für zu grell. Letztlich ließ sich GTI-Besitzer Herbert Unger aus dem im Burgenland gelegenen Jormannsdorf aber doch noch überzeugen, die auffällige Variante zu wählen – und ist damit nun höchst zufrieden. Zu verdanken ist dies nur den Überredungskünsten seines Freundes Daniel.

Doch auch abgesehen von seiner aufsehenerregenden Lackierung weiß der VW-Bestseller optisch zu gefallen. Die vorgenommenen Anpassungen fallen zwar dezent, aber zugleich äußerst effektiv aus: So bilden die Carbon-Spiegelkappen einen ebenso edel anmutenden wie zur gelben Karosserie kontrastierenden Akzent. Ferner wird auf Anhieb klar, dass der Golf eindeutig stämmiger auf der Straße steht als im Serienzustand. Dies begründet sich in den SRS-TEC-Kotflügeln, die an der Vorderachse verbaut wurden, und einer Verbreiterung der hinteren Seitenteile um jeweils vier Zentimeter. Der Blick in die Radkästen macht dann gleich deutlich, dass diese Maßnahme für Herbert unausweichlich war: Anders hätten die großen Rotiform SPF-Mehrteiler in den Dimensionen 9×20 und 9,5×20 Zoll mit 225/30er und 235/30er-Bereifung wohl kaum genügend Platz gefunden.

Dies gilt umso mehr, weil der GTI um einige Zentimeter tiefergelegt ist. Dies ist bis dato einem H&R-Gewindefahrwerk aus dem Hause AH exclusive zuzurechnen. Für die Zukunft liebäugelt Herbert jedoch schon mit einem Airride – er würde gerne noch ein paar Zentimeter gutmachen. Ein Blick unter die Motorhaube zeigt unterdessen, dass der VW nicht nur über Hingucker-Qualitäten verfügt, sondern darüber hinaus ordentlich Power besitzt. Das aufgeladene Zwei-Liter-Triebwerk erhielt zahlreiche Optimierungen, etwa eine Downpipe mit 200-Zellenkat, ein Ladeluftkühler sowie ein Turbo-Upgrade, die allesamt von APR Tuned stammen. Hinzu kommen ein Carbonio-Air Intake, eine Überarbeitung des Steuergeräts und eine Blueflame-Abgasanlage. Das Ergebnis ist eine Leistung von satten 380 PS, die mit Hilfe einer Sachs-Kupplung und über eine dünnere Antriebswelle auf die Straße gebracht werden – soweit dies ohne Allradantrieb geht, den Herbert durchaus ein wenig vermisst. Um den Golf selbst aus höchsten Geschwindigkeiten notfalls problemlos wieder zügeln zu können, steht einen Bremsanlage vom Audi R8 mit Acht-Kolben-Bremssätteln und 265 Millimeter durchmessenden, gewellten Scheiben bereit.

Der Innenraum des GTIs zeigt sich bisher noch nahezu komplett im Serienzustand. Die einzige Änderung neben einige Carbon-Einlagen am Armaturenbrett und in der Mittelkonsole ist dafür einerseits zweifellos unübersehbar und hat andererseits weitreichende Auswirkungen: Hinter Herbert und seinem Beifahrer macht sich ein grau lackierter Überrollbügel breit, der den üblichen Nutzwert des Golfs durchaus erheblich einschränkt. Doch wen interessiert das, wenn man stattdessen echtes Racing-Feeling erhält? Davon hätte Herbert sowieso gerne noch mehr, folglich denkt er schon über weitere Modifikationen wie den Einbau von Motorsport-Sitzen und weiteren Carbon-Teilen – vermutlich innen wie außen – nach. Doch fortwährende Veränderungen ist sein Golf ohnehin schon längst gewöhnt. Seit der Burgenländer ihn im Jahr 2010 als Neuwagen kaufte, hat er ihm quasi in jedem Jahr ein neues Design verpasst. Es ist also nur eine Frage der Zeit bis er GTI die nächste Verfeinerung erfährt – Herberts Traum, den Reihenfünfzylinder aus dem Audi RS 3 unter die Haube des VWs zu bringen, wird wohl dennoch vermutlich unerfüllt bleiben.

Technical Facts

Fahrzeugtyp: VW Golf 6 GTI

Baujahr: 2010

Karosserie: SRS-TEC-Kotflügel vorne, hintere Kotflügel um 40 mm geweitet, Carbon-Seitenspiegelkappen, Lackierung in Lamborghini-Farbe Giallo Spyder

Motor: 2,0-Liter-Reihenvierzylinder mit Turboaufladung, APR-Turbo-Upgrade, 76-mm-APR-Downpipe mit 200-Zellen-Katalysator, APR-Ladeluftkühler, Sachs-Kupplung, dünne Antriebswelle, 3-bar-MAP-Sensor, Carbonio-Air Intake, Kalibrierung des Steuergeräts (für 100 Oktan), Blueflame-Abgasanlage mit 76 mm durchmessenden Rohren, 380 PS

Kraftübertragung: manuelles 6-Gang-Getriebe

Fahrwerk: 140-mm-H&R-Gewindefahrwerk von AH exclusive

Rad/Reifen: dreiteilige Rotiform SPF-Felgen in 9×20 ET25 und 9,5×20 ET32 mit Achilles-Bereifung in 225/30R20 und 235/30R20

Bremsen: 8-Kolben-Anlage vom Audi R8 mit 265-mm-Wave-Scheiben

Innenraum: Wiechers-Überrollbügel

Multimedia: OEM-Dynaudio-Soundsystem mit VW-Navigationssystem RNS 510

Dank an: AH exclusive, Rotiform, APR Tuned und die Freunde, die mir geholfen haben