The Ponderosa

Chevrolet K30 Crew Cab 4-Door 4×4 von Rtech Fabrications

Heutzutage ist es für Pick-up-Fahrer weltweit schon lange eine Selbstverständlichkeit, dass es die praktischen Nutzfahrzeuge in der Regel auch mit großen Fahrgastkabinen samt zweier Sitzreihen und vier Türen gibt. Eigentlich eine naheliegende Option, schließlich kommt es sicherlich häufiger vor, dass nicht nur schwere Last auf der Ladefläche, sondern gleichzeitig noch mehrere Mitfahrer transportiert werden müssen. Vor einigen Jahrzehnten jedoch war dieser Luxus noch gar nicht so selbstverständlich, die erste Generation der Chevrolet C-Serie aus den 1960ern beispielsweise gab es ausschließlich mit kurzer Kabine und zwei Sitzen.

Doch, dass es etwas am Werk nicht gab, heißt bekanntlich noch lange nicht, dass man es nicht trotzdem in Eigenregie realisieren kann. Und so können wir auf diesen Seiten dieses mächtige Exemplar des C-Series-Trucks K30 präsentieren, dass ganz offensichtlich eine viertürige Crew Cab besitzt. Zu verdanken ist das beeindruckende Gefährt, das den Spitznamen Ponderosa trägt, dem auf Umbauten und Restaurationen von alten Chevrolet und GMC-Pick-ups sowie -Geländewagen spezialisierten Team von Rtech Fabrications aus dem in Idaho liegenden Coeur d’Alene.

Komplett neu aufgebaut

Zwar wird der Chevrolet hier als Baujahr 1966 deklariert, aber in Wirklichkeit stimmt das kaum noch: Vielmehr nämlich konstruierte Rtech den Wagen, wie bei ihren Projekten üblich, quasi von Grund auf neu. Als Basis für den deutlich verlängerten Pick-up dient das Chassis eines Chevrolet C30-Trucks aus den 1970ern. Dieses wurde fahrwerksseitig mit Bilstein-Dämpfern und Skyjacker-Blattfendern kombiniert. Letztere sind in Verbindung mit Custom-Traction Bars für die krasse Höherlegung des Fahrzeugs verantwortlich. Unter der Haube sitzt ein bulliges Triebwerk, das extrem kraftstrotzend daherkommt: Es ist kein GM-Aggregat mehr, sondern stattdessen installierte Rtech den 5,9 Liter großen Cummins-Reihensechszylinder-Diesel aus einem 1996er Dodge Ram. Dieser kam zusätzlich in den Genuss eines neuen Turboladers samt Custom-Ladeluftkühlers, einer Competition Cams-Nockenwelle, von Mahle-Kolben, eines geporteten Zylinderkopfs, neuer Einspritzdüsen, eines Drei-Kern-Aluminium-Kühlers und einiger weiterer Anpassungen. Somit generiert er nun satte 557 PS und schier unglaubliche 1.762 Nm Drehmoment! Zur Abführung der Verbrennungsüberreste stehen ein BD Diesel-Krümmer sowie eine Flowmaster-Abgasanlage bereit. Übertragen wird die beeindruckende Power mittels eines Fünfgang-Handschaltgetriebes, eines NP205-Verteilergetriebes und Custom-Antriebswellen. Zur erfolgreichen Negativbeschleunigung sind an der Vorderachse Bremsanlagen mit gelochten und geschlitzten Scheiben sowie hinten 13 Zoll durchmessende Trommelbremsen montiert.

Mehrere Spenderfahrzeuge

Gleichfalls einen recht großen Aufwand erforderte natürlich die Fertigstellung der viertürigen Karosserie. Rtech fusionierte sie aus mehreren Exemplaren des Pick-ups aus den Jahren 1964 bis 1966. Die hinteren Türen mussten aus originalen Fronttüren durch Modifikationen hergestellt werden und darüber hinaus ist das nun logischerweise deutlich längere Dach verstärkt. Selbiges gilt für den Seitenschwellerbereich, wobei Rohre aus dickem Stahl zum Einsatz kamen. Abrundend sind die hinteren Seitenwände der Ladefläche mithilfe von Teilen eines Stepside-Modells verbreitert um die am Heck installierte Doppelbereifung zumindest annähernd abzudecken. Bei den vier dort wie auch den beiden an der Front montierten Rädern handelt es sich um 8,25×20-zöllige American Force-Felgen mit Nitto Trail Grappler-Bereifungen in 37×11.50R20. Hinsichtlich der Lackierung fiel die Entscheidung auf das pastellfarben helle Lucent GM Light Green, von dem sich die silbern ausgeführten Stoßstangen an Front und Heck sowie die ausfahrbaren AMP Research PowerStep XL-Trittbretter farblich gekonnt absetzen. Abrundende Details sind eine Seilwinde an der Front, LED-Beleuchtungen, ein chromsilberner Kühlergrill und verschiedene Embleme sowie weitere hochglanzpolierte und aufbereitete Zierteile.

Moderne Technik, klassischer Look

Last but not least ist der Innenraum ebenfalls komplett erneuert. Er präsentiert sich als stimmiger Mix aus einer zeitgenössischen Optik und einigen modernen Annehmlichkeiten: So verfügt der Chevrolet beispielsweise über eine Klimaanlage und ein Kenwood-Lautsprecher ansteuerndes Radio samt Bluetooth-Funktion – beide fügen sich mit ihrem Retro-Design jedoch perfekt in ihre Umgebung ein. Selbiges gilt für die Dakota Digital-Instrumenteneinheit im Armaturenbrett. Letzteres ist genauso in Wagenfarbe lackiert wie die zwischen den Sitzen befindliche Mittelkonsole, deren Deckel aus einer GM-Motorhaube gefertigt ist. Die Sitzbezüge schließlich sind eine Kombination aus jeweils türkisgrünem Vinyl und Stoff. Übrigens: Irgendwo hört der Luxus dann doch auf, denn während zur Geschwindigkeitsregelung sogar noch ein Tempomat an Bord ist, heißt es in Sachen Navigationssystem „Back to the Roots“: Am Armaturenbrett ist lediglich ein Kompass montiert.

Technical Facts

Chevrolet K30 Crew Cab 4-Door 4×4

Baujahr: 1966

Motor: 5,9-Liter-Cummins 6BT-Reihensechszylinder-Turbodieselmotor von 1996, BD Diesel-Turbolader, Custom-Ladeluftkühler, Competition Cams-Nockenwelle, Mahle-Kolben, geporteter und polierter Zylinderkopf, Dynamite Diesel Stage 3-Einspritzdüsen, zwei elektrische Derale-Lüfter, Drei-Kern-Aluminium-Kühler von Champion, Custom-Rtech Fabrications-Tank (227 Liter), K&N-Ansaugung, BD Diesel-Krümmer, Flowmaster-4-Zoll-Abgasanlage, ca. 557 PS / 1.762 Nm

Kraftübertragung: manuelles 5-Gang-Getriebe (NV4500), NP205-Verteilergetriebe, Custom-Antriebswellen von Six State Distributors

Fahrwerk: Höherlegung mittels Skyjacker-Blattfedern und Custom-Traction Bars, Bilstein 5160-Dämpfer, Custom Fahrwerks-Montagepunkte am Chassis

Rad/Reifen: American Force-Leichtmetallfelgen in 8,25×20 Zoll mit Nitto Trail Grappler-Bereifungen in 37×11.50R20, HA Zwillingsbereifung

Bremsen: HA gelochte und geschlitzte Scheiben, HA 13-Zoll-Trommelbremse

Karosserie: viertürige Custom-Crew Cab-Karosserie aus mehreren 1964-1966er Chevrolet- und GMC-Fahrzeugen, OEM-Chom-Kühlergrill vom 1966er Modell, LED-Beleuchtungen von Offroad LED Bars, modifizierte ausfahrbare AMP Research PowerStep XL-Trittbretter, modifizierte OEM-Heckstoßstange mit Trittstufen und OEM-Frontstoßstange (silbern lackiert), Warn-12.000-Pfund-Seilwinde, Custom-Verglasung durch Grizzly Glass, Aufbereitung und Versiegelung der Chromteile durch Spokane Metal Finishing, Custom-„Chevy only“-Embleme, Custom-5th Wheel-Trailerkupplung auf der Ladefläche, Lackierung in Lucent GM Light Green

Innenraum: Ausstattung mit grünem Vinyl und Stoff von SMS Auto Fabrics, Daytona-Webteppiche, Dakota Digital-Armaturen im OEM-Look, Custom-Mittelkonsole mit Deckel aus GM-Motorhaube, Old Air-Klimaanlage, OE-Navigationssystem (Hull Manufaturing-Kompass), Dakota Digital-Tempomat

Multimedia: RetroSound Hermosa-Headunit mit FM/AM-Radio und Bluetooth-Fähigkeit, Kennwood-Lautsprecher und -Verstärker

Sonstiges: Chevrolet C30-Chassis von 1972, Custom-Frontquerträger, Speedway Motors-Kabelstränge