Performance meets Show

Subaru Forester Performance USA

Subaru Forester 2.5 XT Turbo:

Performance meets Show

Normalerweise ist der Subaru Forester wohl eines der unscheinbarsten und am wenigsten beachteten Fahrzeuge, welche die automobile Welt zu bieten hat. Doch, wie heißt es so schön? Ausnahmen bestätigen die Regel! Eine solche ist zweifelsohne das gezeigte, im Besitz von Josh Harris aus dem US-Bundestaat Utah befindliche Exemplar, dessen Vierzylinder-Boxertriebwerk tiefgreifend optimiert wurde, sodass es nun mehr als 650 PS leistet! Damit und unter Berücksichtigung der meisten übrigen technischen Verfeinerungen ist der Japaner keineswegs mehr der unauffällige, hochgelegte Allradkombi für Jäger, Förster und Co., sondern vielmehr ein waschechter Sportler, der sich durchaus auch auf der Rennstrecke wohlfühlt.

Oder zumindest wohlfühlen könnte, wenn nicht ein Umstand der Ausrichtung hin zum Kurvenräuber für den Rundkurs entgegenstehen würde: Das verbaute Luftfahrwerk, welches – hier wird wohl jeder aktive Motorsportler heftig zustimmen – im Hinblick auf eine perfekte Fahrdynamik und Straßenlage als suboptimale Lösung zu bezeichnen ist. Doch, da der 31-jährige US-Amerikaner seinen 2014 erworbenen Subaru ganz offensichtlich nicht ausschließlich auf Performance ausrichten wollte, sondern zudem mit einem Auge auf eine spektakuläre Optik schielt, war das Airlift-Fahrwerk die einzige Option: Nur so war die extreme Tieferlegung realisierbar.

Bis zu 551 PS am Rad

Deutlich besser ins Bild eines dynamischen Fahrzeugs passen da die übrigen Fahrwerksupgrades, beispielsweise die verstellbaren WhiteLine-Stabilisatoren vorne wie hinten und die die Kartboy-Koppelstangen. Hinzu kommen verschiedene Komponenten der Radaufhängung sowie die Lenkung aus dem 2004er Forester STI – in dessen Genuss kamen seinerzeit nur die Japaner. Vom STI übernahm der Subaru ohnehin noch diverse weitere Komponenten. So gelangten etwa die Kurbelwelle sowie – von einem 2007er Modell stammend – die Ölwanne samt Schwallblech und Ölstab in den Boxermotor. Im Übrigen wurde das Triebwerk jedoch weitestgehend mit Hilfe von Nachrüst-Parts optimiert: So setzt ein Forced Performance Black HTZ-Turbolader das Triebwerk mächtig unter Druck und arbeitet dabei im Zusammenspiel mit einem GrimmSpeed-Boost Controller und einem obenliegenden Process West-Ladeluftkühler, der über die Motorhaubenhutze angeströmt wird. Zum Ablassen von überschüssigem Druck stehen bei Bedarf ein Blow-Off-Ventil sowie ein Wastegate aus dem Hause Tial bereit. Ferner zeigt sich die Hardware in den Zylindern komplett erneuert: Hier versetzen auf Brian Crower-Pleuel montierte Manley-Kolben die Kurbelwelle in Rotation. Der dafür benötigte Treibstoff wird durch eine Walbro-Benzinpumpe und über ID-Kraftstoffverteiler und -Einspritzdüsen in die Brennräume gefördert. Ferner ergänzen unter anderem eine OEM-11-Millimeter-Ölpumpe sowie ein Zahnriemen-Kit und Zylinderkopfdichtungen von Gates das modifizierte Aggregat. Die Entsorgung der Abgase schließlich geschieht über eine Custom-Catback-Abgasanlage mit TurboXS-Schalldämpfer, der über Perrin-Krümmer sowie eine 3-Zoll-Downpipe an den auf Flex Fuel-Betrieb umgebauten Vierzylinder-Boxer angeschlossen ist. In Summe generiert Joshs Forester durch die Optimierungen statt der serienmäßigen 218 PS bis zu 410 PS im Benzinbetrieb und 551 PS im E85-Betrieb – jeweils am Rad gemessen! Diese Werte sind im Vergleich mit den hierzulande üblicherweise korrigierten PS-Angaben durch die noch nicht eingerechnete Verlustleistung um etwa 20 Prozent geringer, sodass der Forester nach hiesigen Maßstäben folglich knapp 500 bzw. sogar die schon eingangs angeführten gut 650 PS leisten dürfte! Das am Rad anliegende Drehmoment beträgt dabei 469 respektive 648 Nm.

Leistungsstarke Kupplung und Bremsen

Um diese Kraft angemessen bändigen zu können, erhielten selbstverständlich auch die Bremsanlage sowie die Komponenten zur Kraftübertragung ein umfangreiches Update: Vor allem in letzterer Hinsicht kamen dabei ebenfalls diverse Teile aus dem 2004er Forester STI zum Einsatz – Josh hatte seinerzeit extra ein entsprechendes Exemplar als Teilespender gekauft –, etwa das Sechsgang-Schaltgetriebe, die Achsen samt Hinterachsdifferenzial sowie die Subframes. Ergänzend besitzt der Subaru unter anderem eine Stage 2-Hochleistungs-Keramik-Kupplung. Kurzer Verzögerungswege sicher sein kann sich Josh dank der DBA 4000-Bremsscheiben und Hawk HPS-Belägen an Brembo-Sätteln, die gleichfalls vom STI entliehen sind.

Sportlicher Bodykit

Dank einer rundum überarbeiteten Karosserie unterstreicht der Subaru sein technisches Potenzial und seinen Anspruch äußerlich unmissverständlich: Dank der Frontschürze samt des Kühlergrills, der Scheinwerfer-Einfassungen und der Motorhaubenhutze des STIs, einer JDM-Schürze vom Forester Cross Sport sowie gleich zweier Spoiler am Heck und OEM-Seitenschwellern eines 2006er Modells steht der Japaner äußerst sportlich auf der Straße. Unterstützt wird dieser Eindruck durch die sichtbar verschraubten Karosserieverbreiterungen, die den Kombi um gut acht Zentimeter verbreitern. Dadurch resultiert reichlich Platz in den Radkästen: Diesen füllte Josh mit Hilfe zweiteiliger Volk Evo 3-Felgen der Dimensionen 10×17 Zoll mit polierten Tiefbetten und Kreuzspeichen in dunklem Weinrot adäquat aus. Dein Straßenkontakt gewähren dabei BFGoodrich-Reifen in 255/40ZR17. Die Veränderungen im Innenraum zielten neben der Einpassung der Airride-Bedieneinheit in erster Linie auf die Installation mehrerer Zusatzanzeigen ab: So besitzt der Forester insgesamt vier zusätzliche Rundinstrumente neben dem Armaturenträger und auf der Mittelkonsole, die über das Luft-Kraftstoff-Verhältnis, den Lade- und Öldruck sowie die Temperatur des Kraftstoffs und dessen Ethanol-Anteil informieren. Und sogar in Sachen Multimedia ist vorgesorgt: Josh verbaute eine Pioneer-Headunit mit großem TFT-Bildschirm.

Specs

Subaru Forester 2.5 XT Turbo

Baujahr: 2004

Motor: Vierzylinder-Boxermotor, Umbau auf Flex Fuel-Betrieb samt Ethanol-Sensor, Forced Performance Black HTZ-Turbolader, Top-Mount-Ladekuftkühler und Motorhauben-Lufteinlass-Splitter von Process West, GrimmSpeed-Boost Controller, Tial Q-Blow-Off-Ventil, 44-mm-Tial MV-R-Wastegate mit 44-mm-GrimmSpeed-Up Pipe, pulverbeschichteter Ansaugkrümmer, Drallklappen entfernt (TGV delete) und Löcher geschlossen, Brian Crower-Pleuel, Manley-Kolben, OEM-STI-Kurbelwelle, ACL-Lagerschalen, ARP-Stehbolzen, Walbro 450-Benzinpumpe mit fester Verrohrung, Injector Dynamics-2000cc-Einspritzdüsen, Injector Dynamics-Kraftstoffverteilerleisten, Zahnriemen-Kit und Zylinderkopfdichtung von Gates, OEM-11-mm-Ölpumpe, Ölwanne sowie Ölstab und Schwallblech vom 2007er STI, IAG Street Series-Luft/Öl-Abscheider, Gruppe N-Motorhalter, GrimmSpeed-Auspuffdichtungen, Perrin-Abgaskrümmer, 3-Zoll-Downpipe ohne Katalysator, 3-Zoll-Custom-Catback-Abgasanlage mit TurboXS-Schalldämpfer, Mapping mittels COBB Accessport V3

Hubraum: 2.457 ccm

Leistung: 410 PS am Rad mit 91-Oktan-Benzin / 551 PS am Rad im E85-Betrieb

max. Drehmoment: 469 Nm am Rad mit 91-Oktan-Benzin bzw. 648 Nm am Rad im E85-Betrieb

Kraftübertragung: manuelles Sechsgang-Getriebe vom 2004er STI, Kartboy-Short Shifter, SouthBend-Stage 2-Hochleistungs-Keramik-Kupplung, Aluminium-Kardanwelle von DriveshaftShop, OEM-R180-Hinterachsdifferenzial vom 2004er STI, OEM-Front- und Hinterachse vom 2004er STI, OEM-Subframes vom 2004er STI, Gruppe N-Getriebehalter

Fahrwerk: Airlift Performance-3P-Luftfahrwerkskit mit WRX (2002-2007)-Luftfederbeinen, Kompressor sowie 15-Liter-Tank, einstellbare 24-mm-Stabilisatoren von WhiteLine vorne und hinten, Kartboy-Koppelstangen vorne und hinten, Radaufhängung vom 2004er STI, WhiteLine-Roll Center Kit, Lenkung vom 2004er STI mit WhiteLine-Buchsen

Rad/Reifen: zweiteilige Volk Evo 3-Felgen in 10×17 Zoll mit BFGoodrich Sport Comp 2-Bereifung in 255/40ZR17, pulverbeschichtet in Weinrot

Bremsen: Brembo-Sättel (VA 4-Kolben, HA 2-Kolben) vom 2004er STI, pulverbeschichtet in Weiß mit metallic-schwarzen Logos, DBA 4000-T-Slot-Bremsscheiben, Hawk HPS-Bremsbeläge

Karosserie: JDM-Forester STI-Frontschürze sowie -Kühlergrill und -Scheinwerfer-Einfassungen, JDM-Forester Cross Sport-Heckschürze, JDM-Seitenschweller-Ansätze und STI-Heckschürzenansätze, JDM-Heckspoiler unter der Scheibe, OEM-Seitenschweller vom 2006er Forester, Motorhaubenhutze vom 2002/2003er JDM-STI, OEM-Dachkantenspoiler, Universal-Kotflügelverbreiterungen (3,25 Zoll), B- und C-Säule schwarz eingefärbt (PlastiDip), Embleme und Logos entfernt

Innenraum: Armatureneinfassung mit zwei AEM-Anzeigen (Lambda und Ladedruck), Custom-Blende mit AEM-Zusatzanzeige für Öldruck und Innovate-MTX-D-Anzeige für Ethanol-Gehalt und Kraftstoff-Temperatur im OEM-Doppel-DIN-Schacht, Airlift-Bedieneinheit für das Luftfahrwerk in die Mittelkonsole integriert

Multimedia: Pioneer AVH-4700BS-Headunit

Text: Simon Mombartz, Fotos: Viktor Benyi