Kultauto: Eleanor ist back

Classic Ford Mustang Fastback Eleanor von Fusion

Classic Ford Mustang Fastback Eleanor von Fusion

In nur einer Nacht 50 Autos stehlen! Diese schier unmöglich erscheinende Aufgabe will Memphis Raines, gespielt von Nicolas Cage gemeinsam mit seinem Team im Film „Gone in 60 Seconds“, im Deutschen „Nur noch 60 Sekunden“, aus dem Jahr 2000 meistern. Dafür bekam jedes der auserkorenen Fahrzeuge – Sportwagen, Luxuslimousinen und SUVs – einen weiblichen Vornamen als Code für die verschlüsselte Kommunikation zwischen den beteiligten Meisterdieben. Nur einer dieser Namen jedoch erlange legendäre Bekanntheit unter Autofans weltweit: Eleanor. Dabei ist es kaum nötig zu sagen, dass sich dahinter ein Shelby Mustang GT500 von 1967 verbirgt.

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Eleanor ist das letzte Fahrzeug, dass Memphis und seine Mitstreiter stehlen und avancierte zum unangefochtenen, automobilen Star des Films, der weltweit so große Aufmerksamkeit bekam, dass mit Unterstützung von Carroll Shelby persönlich Nachbauten in Kleinserie entstanden und als GT500E verkauft wurden. Nachdem diese Produktion im Jahr 2007 endete, fertigt nun seit 2013 die kalifornische Firma Fusion Motor aus Los Angeles als weltweit einziges Unternehmen offizielle Eleanor-Nachbauten. Yoel Wazana, der Inhaber von Fusion, hatte selbst ein Eleanor-Exemplar aus einer früheren Produktion besessen und gefallen an dessen Optik gefunden, jedoch verschiedene Probleme und Mängel bei der Umsetzung identifiziert, sodass er dass Coupé letztendlich wieder verkaufte. Einige Zeit später lernte er Denice Halicki kennen, die Witwe von H. B. Halicki, dem Schöpfer und Hauptdarsteller des 1974 gedrehten „Gone in 60 Seconds“-Originals, und damit Rechteinhaberin an Eleanor. Nach einer Besichtigung des Firmensitzes von Fusion beschloss sie Wazana und seinem Team die offizielle Berechtigung zur Produktion des ruhmreichen Shelby-Filmstars zu erteilen.

Klassischer Look & moderne Technik

Wie schon bei den früheren Nachbauten, dient als Basis ein Mustang aus dem Baujahr 1967 oder 1968. Optisch sind die in Handarbeit gefertigten Fahrzeuge Eleanor selbstverständlich wie aus dem Gesicht geschnitten, wobei sie je nach Wahl des Kunden nicht nur in der originalen Lackierung in grau mit schwarzen Streifen, sondern alternativ in anderen Farbkombinationen erhältlich sind. Darüber hinaus setzt Fusion bei der Umsetzung auf moderne Materialien und Technik, so ist der Bodykit aus Carbon hergestellt und die Beleuchtung verfügt über Leuchtdioden – hinten sogar mit Lauflicht-Blinkern. Die ebenfalls stilechten 17-Zoll-Alugussräder sind mit Nitto-Bereifung in 245/45 R17 an der Vorder- und 275/45 R17 oder optional 315/35 R17 an der Hinterachse bezogen.

Fünf Leistungsoptionen

Tiefgreifende Optimierungen und Modernisierungen erfährt der Mustang in Zuge des Fusion-Umbaus auch unter dem Blech: Das Basisfahrzeug wird komplett zerlegt, um zunächst mehrere Verstärkungen am Rahmen zu installieren, sodass das Chassis bereit ist für weitaus höhere Motorleistungen und das neue Fahrwerk. Dieses umfasst unter anderem eine Detroit-Speed-Frontrahmen mit Einzelradaufhängung, der mit Gewindefederbeinen – optional sogar in einstellbarer Version aus dem Hause JRi – kombiniert ist. Am Heck kommen eine Custom-Mehrlenker-Hinterachse und Schraubenfedern zu Einsatz. Motorseitig hat der Käufer die Qual der Wahl, gleich zwei verschiedene Triebwerke, die von Roush hergestellt werden, in insgesamt fünf verschiedenen Leistungsstufen sind erhältlich: Standardmäßig bekommt Eleanor bei Fusion einen der 5,0-Liter-Coyote-V8, wie er etwa im aktuellen Mustang eingesetzt wird. Er besitzt 436 PS oder, mit Kompressor-Aufladung, 608 PS. Alternativ verbaut Fusion einen 7,0-Liter V8, der ohne Aufladung mit 486 PS oder 568 PS erhältlich ist und mit Kompressor sogar 760 PS generiert.

Kraftvolle Scheibenbremsen

Kombiniert sind die Triebwerke jeweils mit einem Ron Davis-Alu-Kühler und einem Dual-SPAL-Lüfter, während die Verbrennungsüberreste über eine Borla-Edelstahl-Abgasanlage samt Krümmer gleichen Herstellers abgeführt werden. Mehrere Optionen hat der Kunde zudem bezüglich der Kraftübertragung: Es gibt sowohl ein Automatikgetriebe mit sechs Stufen als auch manuelle Tremec-Getriebe mit fünf oder sechs Gängen. Ferner besitzt Eleanor eine Servolenkung und gegen Aufpreis eine Antriebswelle aus Aluminium. Der üppigen Leistung angemessene Bremswege garantiert eine Wilwood-Anlage mit 330-Millimeter-Scheiben und 6-Kolben-Sätteln vorne wie hinten, auf Wunsch mit hydraulischem Bremskraftverstärker.

Navigation auf Wunsch verfügbar

Gleichfalls eine originalgetreue Nachbildung samt des „Go Baby Go“-Knopfes am Schalthebel für die Nitroeinspritzung ist der Innenraum der Fusion Motor-Eleanor. Nichtsdestotrotz verfügt er über moderne Merkmale wie eine höhenverstellbare Lenksäule, eine Klimaanlage, Zentralverriegelung sowie ein modernes Soundsystem samt Bluetooth – das sich sogar zum vollwertigen Infotainment-System samt Navigation upgraden lässt. Zudem sind Rundinstrumente mit „Eleanor“-Schriftzug und eine Überrollbügel-Attrappe an Bord. Wem das nicht reicht, der kann aus zahlreichen weiteren Zusatzausstattungen wählen: Gegen Aufpreis verbaut das Team aus Los Angeles Recaro-Rennsitze samt 4-Punkt-Gurten, weiß hinterlegte Instrumente, lederbezogene Vertäfelungen, schallgedämmte sowie getönte Scheiben und einen Feuerlöscher. Sogar schlüsselloses Starten und rechtsgelenkte Eleanor-Versionen sind möglich: Somit steht einer weltweiten Verbreitung der Eleanor, selbst in Staaten wie Großbritannien oder Australien, eigentlich nichts im Weg – wenn da nicht der stolze Preis von 189.000 bis 284.350 US-Dollar wäre …

Weitere Informationen unter:

Fusion Motor Company
www.fusionmotorco.com

Technical Facts

Ford Mustang Fastback Eleanor

Baujahr: 1967-1968

Motor: 5,0-Liter-Coyote-V8-Ottomotor (436 PS oder mit Kompressor 608 PS) oder 7,0-Liter-V8-Ottomotor (486 PS, 568 PS oder mit Kompressor 760 PS), Ron Davis-Aluminium-Kühler, Dual-SPAL-Lüfter, Borla-Edelstahl-Krümmer und -Abgasanlage

Kraftübertragung: 6R80-Sechsgang-Automatikgetriebe, manuelles Tremec TKO-Fünfgang-Getriebe oder manuelles Tremec T-56-Sechsgang-Getriebe, Servolenkung, optional: Aluminium-Antriebswelle

Fahrwerk: verstärktes Chassis, 9-Zoll-Currie-Differential hinten, VA Detroit Speed-Aluma-Rahmen mit Einzelradaufhängung sowie Gewindefederbeine (optional einstellbare JRi-Gewindefederbeine), HA Custom-Mehrlenker-Hinterachse sowie Schraubenfederung und Panhard-Stab

Rad/Reifen: Aluguss-Räder in 17 Zoll mit Nitto NT555-Bereifung in 245/45 R17 und 275/45 R17 (HA optional 315/35 R17)

Bremsen: Wilwood-Bremsanlage mit 330-Millimeter-Scheiben und 6-Kolben-Sätteln, optional hydraulischer Bremskraftverstärker

Karosserie: Aero-Anbauteile aus Carbon, LED-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten mit Lauflichtblinker

Innenraum: höhenverstellbare Flaming Rivers-Lenksäule, Auto Meter-Rundinstrumente mit „Eleanor“-Schriftzug, Überrollbügel-Attrappe, Klimaanlage in Vintage-Optik, Zentralverriegelung, Nitro-Tank im Kofferraum, optional: Recaro-Rennsitze, 4-Punkt-Gurte, Dynamat-Schalldämmung, weiß hinterlegte Instrumente, mit Leder bezogene Vertäfelungen, schallgedämmte Scheiben, getönte Scheiben, schlüsselloses Starten, Feuerlöscher, Relchslenker-Ausführung

Multimedia: HD-Soundsystem mit Bluetooth, optional: Upgrade für Infotainment-System mit Navigation