Holdens Vision vom künftigen Rennwagen

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Virtueller Time Attack-Racer aus Australien

Mit einer Fläche von mehr als 7,5 Millionen Quadratkilometern gehört Australien zu den größten Ländern der Erde. Im Vergleich dazu sehr gering ist jedoch die Einwohnerzahl. Mit weniger als 25 Millionen ist diese weitaus geringer als im Großteil der europäischen und zahlreicher anderer Staaten, die weitaus kleinere Gesamtflächen aufweisen. Somit ist der potenzielle Absatz im heimischen Markt relativ gering. Dies ist wohl einer der Gründe dafür, dass beispielsweise Holden – der bekannteste australische Autohersteller – die Produktion im Land kürzlich komplett eingestellt hat. Und auch Auto-Messen und -Shows gibt es Down Under mittlerweile nicht mehr.

Damit ist für Unternehmen vor Ort auch der Anreiz geschwunden, spektakuläre Fahrzeugstudien physisch zu entwickeln und aufzubauen. Holden hat daher nun sein neues Time Attack Concept rein virtuell entwickelt. Es handelt sich um einen kompromisslosen und reinrassigen Rennwagen mit Elektroantrieb, der anlässlich des 50. Jubiläums des ersten Holden-Siegs auf der Rennstrecke Mount Panorama Circuit in Bathurst im Westen des Landes entworfen wurde. Nicht nur optisch wirkt der Wagen extrem martialisch und wie aus der Zukunft entsprungen, auch seine angegebenen Leistungsdaten wirken regelrecht utopisch: Das Concept Car besitzt vier E-Motoren mit jeweils 250 kW, sodass eine Gesamtleistung von in Summe etwa 1.360 PS resultiert. Das maximale Drehmoment benennt Holden dabei mit schier unglaublichen 3.240 Nm. So vergehen nur 1,25 Sekunden für den Sprint auf Tempo 100 und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 480 km/h.

Ähnlich spektakulär, wenn nicht gar verrückt, lesen sich die übrigen technischen Daten: So soll eine volle Aufladung des Akkupakets in nur 90 Sekunden erfolgen. Die Bremsanlage verfügt rundum über Carbon-Keramik-Scheiben. Das Chassis (mit integrierter Sicherheitszelle und Crash-Struktur) sowie die Karosserie sind komplett aus Carbon bzw. Carbon-Kevlar-Gemisch konzipiert. Hinzu kommen aerodynamische Kniffe wie eine aktive Abtrieb-Erzeugung sowie ein große, hydraulisch einstellbarer Heckflügel. Weitere optische Merkmale sind die extreme Stromlinienform der breiten und zugleich flachen Karosserie, aktive Laserlicht-Frontscheinwerfer mit gelben Gläsern sowie am Heck ein riesiger Diffusor und LED-Rückleuchten. Die 18-zölligen Carbon-Räder sind mit Rennslicks bereift. Der Fahrer findet im Innenraum ein hervorragendes Racing-Cockpit vor mit beispielsweise einem Motorsport-Lenkrad samt integriertem Info-Bildschirm sowie dem 6-Punkt-Sicherheitsgurt. Zudem gibt es einen Augmented Reality-Helm mit zahlreichen, direkt ins Visier projizierten 3D-Informationen.

Holden hat aber nicht nur das Fahrzeug und umfänglich und originalgetreu am Computer entwickelt, sondern sogar ein Video erstellt, welches den Time Attack Concept auf dem Mount Panorama Circuit zeigt. Die simulierte Rundunzeit auf der etwa 6,2 Kilometer langen Strecke beträgt dabei nur 1:29,30 Minuten! Zum Vergleich: Der Rundenrekord im GT3-Fahrzeug auf der Strecke liegt bei 2:01,286 Minuten – aufgestellt 2016 im McLaren 650S-Rennwagen.