Klassik: Pontiac Grand Prix MO`s Garage
Tief im Bergischen Land, im beschaulichen Städtchen Wipperfürth liegt Mo’s Garage. Gut versteckt in einer Gewerbehalle hat sich US-Car-Enthusiast „Mo“ hier ein Refugium geschaffen, welches wohl seinesgleichen sucht: Bis unters Dach ist jeder Winkel des voluminösen Gebäuses vollgestopft mit US-amerikanisch geprägter Automobila und Devotionalien, sorgfältig gruppiert nach Themenbereichen wie etwa NASCAR, Diner, Tankstelle oder Feuerwehr. Inmitten dieses Ambientes „wohnen“ historische und moderne US-Cars, vom 1938er Feuerwehr-Truck bis hin zum aktuellen Dodge Challenger.
Wobei das eingangs angeführte Attribut „versteckt“ relativ ist, hat sich das Hideout doch zum unter Insidern bekannten Treffpunkt für Petrolheads gemausert. Regelmäßig finden hier in lockerer Atmosphäre, welche für die US-Car-Familie so typisch ist, Get-togethers statt, bei denen Benzingespräche geführt, Technik-Tipps ausgetauscht und die neuesten Fahrzeugmodifikationen bestaunt werden. Aber auch größere Events werden von Mo und seiner Garage-Crew immer wieder veranstaltet, darunter der bekannte Drag Day auf dem Flugplatz Meinerzhagen im Mai sowie gemeinsame Ausfahrten, Driftkurse und Track-Events. Eines ist Mo besonders wichtig, so verriet uns der langhaarige Hüne: „Es geht mir hier um die Menschen, nicht um die Autos. Hier ist auch willkommen, wer zwar kein US-Car fährt, sich aber dafür umso mehr für die dazugehörige Szene begeistert und deren Spirit lebt.“
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Jüngster automobiler Neuzugang von Mo’s Garage ist der hier abgebildete 1964er Pontiac Grand Prix: Als vergammelter, aber verbastelter und kompletter Scheunenfund wurde das große Coupé aus seinem Heimatland importiert und sodann in etwa sechsmonatiger Arbeit von van Thom Speedshop aus Essen komplett neu aufgebaut. Hinter diesem Label verbirgt sich ein bekannter Name: Tom Decker, unter Freunden der populären Lowrider-Shows insbesondere auch als „Sgt. Tom Decker“ und Steuermann seines tanzenden Police-Car-Lowriders bekannt.
Obwohl das Fahrzeug auf den ersten Blick umfangreiche Arbeiten an Karosserie und Fahrwerk vermuten lässt, fielen die im Zuge der Vollrestaurierung vorgenommenen Modifikationen in beiden Bereichen erstaunlich überschaubar aus: So ist die Karosserie – mit Ausnahme der Installation schmucker, windschlüpfriger Torpedo-Design-Außenspiegel – vollkommen im Serienzustand. Der Custom-Look des knapp 5,40 Meter langen Zweitürers ist vielmehr seiner Farbgebung zuzuschreiben: Alle ehemaligen Chrom-Oberflächen, wie beispielsweise die Stoßstangen, der Kühlergrill, die Radläufe, die Scheibenumrandungen etc. sind nun entweder in der neuen Wagenfarbe Altweiß oder in Schwarz gehalten, was den Grand Prix ungleich sportlicher wirken lässt. Dazu passen die in Mattschwarze gehaltene Motorhaube und der ebenso lackierte Heckdeckel sowie die braunen Streifen, welche sich über die langen Flanken ziehen. Im Bug leuchten die Scheinwerfer in Gelb, während die Fernscheinwerfer unter Vergitterungen im Rallye-Look sitzen.
20-Zoll-Steelies
In den Radhäusern des Full Size-Coupés drehen sich Stahlfelgen. Wie bitte?! Richtig gehört: Stahlfelgen. Doch die in Wagenfarbe lackierten Räder durchmessen nicht etwa die für dieses Material üblichen 14, 15 oder 16, sondern volle 20 Zoll. Besohlt wurden die Steelies mit flacher und recht schlanker Bereifung der Dimension 225/35R20 rundum. Damit geben sie ein wahrlich außergewöhnliches Erscheinungsbild ab, welches uns deutlich an zeitgenössische NASCAR-Rennwagen erinnert.
Verdammt tief scheint sich der Pontiac zudem auf den Unterboden zu kauern. Doch dieser Eindruck täuscht einmal mehr: Während an der Vorderachse installierte kurze Sportfedern für eine dezente Keilform sorgen, blieb die Blattfeder-Hinterachse in puncto Höhe vollkommen unangetastet.
Gleiches gilt auch für die hinter den Rädern sitzenden Trommelbremsen, das 3-Gang-Automatikgetriebe sowie die Technik des 300 PS starken 6,4-Liter-V8-Motors. Akustisch setzt sich das 389cui-Aggregat dafür umso eindrucksvoller in Szene: Abgasseitig wurde eine aus Edelstahl gefertigte Custom-Abgasanlage inklusive Fächerkrümmern angeflanscht, welche dem Hubraumriesen einen voluminösen, rotzigen Sound verleiht, der perfekt zu seinem optischen Auftritt passt.
Kaum zu glauben, aber wahr, ist es auch, dass das wunderschöne Pontiac-Interieur in weiten Teilen dem Serienstand entspricht: Die Custom-Schalensitze zogen nachträglich in den Fahrgastraum ein, wurden im Look des dort beheimateten Gestühls bezogen. Dazu kam ein kleines, tief geschüsseltes Sportlenkrad an Bord, dessen Kranz mit dem gleichen grauen Alcantara bezogen wurde, welches auch die Oberseite des Armaturenbretts ziert. Der Rest der roten Landschaft und des Cockpits ist komplett „stock“, inklusive des Balkentachometers und des Drehzahlmessers in der Mittelkonsole.
Mo’s Garage als Foto-Location & Web-TV-Magazin
Wer angesichts unserer Bilder aus Mo’s Garage nun Lust und Interesse bekommen hat: Die Location kann auch für Foto- und Filmaufnahmen gebucht werden. Ein Formular für Anfragen findet sich auf www.mos-garage.com. Apropos Filmaufnahmen: Unter www.mos-garage.tv gibt es ferner bereits elf Folgen von Mo’s Garage TV, dem hauseigenen Web-TV-Magazin rund um die US-Car-Szene in Deutschland – reinschauen lohnt sich!
Und natürlich nicht vergessen, am 4.09.2021 startet der MO`s Garage Drag Day powered by Cars & Stripes Magazin, auf dem Flugplatz in Meinerzhagen. Infos und Tickets findet ihr unter www.dragday.de
Technical Facts
Pontiac Grand Prix
Baujahr: 1964
Motor: 6,4-Liter-V8, Custom-Sportabgasanlage inkl. Fächerkrümmer, 300 PS
Kraftübertragung: 3-Gang-Automatikgetriebe
Karosserie: Torpedo-Design-Außenspiegel, gelbe Scheinwerfer, Fernscheinwerfer unter Vergitterungen, Neulackierung in Altweiß
Fahrwerk: VA kurze Sportfedern, HA originale Blattfedern
Rad/Reifen: 20-zöllige Stahlfelgen in Wagenfarbe lackiert, Bereifung in 225/35R20
Bremsen: originale Trommelbremsen
Innenraum: Custom-Schalensitze vorne, Armaturenbrett mit Alcantara bezogen, geschüsseltes Sportlenkrad mit Alcantara-Bezug