CN Racing: Camaro Brüder für den Track

Chevrolet Camaro-Duo von CN Racing / Camaro-Tuning.com

Chevrolet Camaro-Duo von CN Racing / Camaro-Tuning.com

Im Januar 2024 ist es soweit. Dann stirbt mit der Produktionseinstellung der aktuellen Baureihe die traditionsreiche Camaro-Modellfamilie aus. Vorerst jedenfalls, denn Gerüchte um ein zukünftiges, gleichnamiges und vermutlich vollelektrisch angetriebenes Fahrzeug verdichten sich bereits. Doch nicht nur aus diesem Grund gilt: Totgesagte leben länger! Denn so wird sich der Pony Car-Kult eben um die bisherigen sechs Camaro-Generationen weiter drehen – so wie er es seit 57 Jahren tut. Maßgeblichen Anteil an der Heritage-Bildung haben dabei seit beinahe sechs Jahrzehnten neben den US-Car-Petrolheads freilich die Oldie- und Tuning-Schmieden, welche Camaros aller Baujahre instandhalten und upgraden. Auf die jüngeren Camaros ist so das Team von CN Racing aus dem linksrheinischen Dormagen spezialisiert, dessen unter www.camaro-tuning.com erreichbarer Online-Shop einerseits mehr als 300 verschiedene, teils selbst entwickelte Parts für die Camaro-Generationen 5 und 6 bietet und dessen versierte Werkstatt-Mannschaft sich andererseits bestens auf das Performance-Tuning von 5th und 6th Generation-Camaros versteht. Wie das aussehen kann, das unterstreichen die beiden hier abgebildeten CN Racing-Projektfahrzeuge, welche nicht zuletzt als Entwicklungsträger für das hauseigene Performance-Parts-Sortiment dienen.

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Cars & Stripes 4-2023

Beide V8-Ponys sind unverkennbar für den Motorsport-Einsatz optimiert, allerdings in unterschiedlich ausgeprägter Konsequenz: Während das 2017er Gen.6-EU-Coupé den uneingeschränkt alltagstauglichen Clubsportler gibt, spielt sein fünf Jahre älterer Gen.5-Bruder die Rolle des rauhbeinigeren, kompromissloseren Tracktools. Moment: ein Tracktool auf Camaro Gen.5-Basis? War das Ding nicht bockschwer? Doch, genau! Deshalb setzte CN Racing das Coupé auch erstmal auf Diät: Rund 230 Kilogramm speckte der Camaro ab, bringt nun nur noch rund 1.550 kg auf die Waage.

Einmal Kompressor und zurück

Gleichzeitig nahm die Motorleistung nicht minder signifikant zu. Apropos Leistung: Nachdem der CN Racing-Camaro zwischenzeitlich als rund 900 PS starker Kompressor-Bolide unterwegs gewesen war, nahm Christian Nowak diese Power für den Track-Einsatz zugunsten besserer Fahrbarkeit und Effizienz bewusst etwas zurück. Derzeit ist der V8 wieder in Sauger-Konfiguration unterwegs, schöpft aus seinem von 6,2 auf nun 7,0 Liter Hubraum vergrößerten Hubraum dennoch stramme 642 PS und 737 Nm. Dazu wurde der Racing Head Service LS7-Race-Block mit Trockensumpfschmierung unter anderem mit einer Callies Magnum Billet-Kurbelwelle samt Diamond Super Duty-Schmiedekolben und Oliver Billet-Schmiedepleueln sowie einer mächtigen High Ram-Fast-Ansaugspinne in Kombination mit einer 102-mm-Nick Williams-Drosselklappe kombiniert. Eine Comp Cams-Nockenwelle mit speziellem CN Racing-Profil bittet die Ventile zum Tanz, in dessen Takt Fast-Einspritzdüsen den Brennstoff injizieren. Die Abgase entweichen unter metallischem Hämmern durch eine hauseigene 3-Zoll-Edelstahl-Abgasanlage.

Via einer hochbelastbaren McLeod-2-Scheiben-Sintermetall-Kupplung an den Hubraumriesen angebunden wurde ein von CN Racing modifiziertes TR6060 Road Race-6-Gang-Schaltgetriebe, dessen fünfter und sechster Gang nun kürzer übersetzt sind. An die Hinterachse übertragen werden die Bärenkräfte mittels eines von Drexler einst für die von Reiter Engineering eingesetzten Camaro GT3-Rennwagen konstruierten Differenzials. Das Tracktool-Fahrwerk setzt sich aus KW Clubsport-Technik mit speziellen Kennlinien und Federraten sowie hauseigenen CN Racing-Komponenten zusammen: Neben den Schwertstabilisatoren, den Alu-Achskörperbuchsen stammen auch die Achslenker aus eigener Produktion.

Z28-Bremsen hinter BBS FI-R-Schmiedefelgen

Durch die ultraleichten BBS FI-R-Schmiedefelgen in 10,5×20 und 12,5×20 Zoll samt Michelin Pilot Sport Cup-Semislicks der Dimensionen 285/30R20 an der Lenk- und sogar 325/30R20 an der Antriebsachse sind die Bremsanlagen gut sichtbar: Zum Einsatz kommen jeweils vom Sportmodell Z28 stammende 6- bzw. 4-Kolben-Sättel, die ihre Pagid-Rennsport-Bremsbeläge auf 396/380 mm durchmessende Bremsscheiben einwirken. Während letztere wie in der Serie aus Carbon/Ceramic-Verbundmaterial bestehen, kommen vorne eigens entwickelte Stahl-Scheiben zum Einsatz, da diese sich nach den Erfahrungen von CN Racing erheblich besser für den harten Track-Einsatz eignen.

Nascar-Style

Optisch zitierte „Whity“, wie der Gen.5-Camaro im Camaro2010.de Forum genannt wird, den Nascar-Style. Installiert wurden die aggressiv wirkende Frontmaske vom ZL1, ebenso stammen die Seitenschweller und der Aufsatz der aus CFK gefertigten Motorhaube von diesem Baureihen-Topmodell. Um Gewicht einzusparen bestehen ferner auch die kompletten Türen, das Dach und der Heckdeckel aus CFK, die Heckscheibe aus Polycarbonat. In die Kotflügel wurden CN Racing-Entlüftungen integriert, die Motorsport-Außenspiegel setzen dem Wind nur wenig Widerstand entgegen. Den Abschluss bilden ein Heckflügel mit Wickerbill-Abrisskante sowie ein Carbon-Diffusor.

Auch im Cockpit stehen die Zeichen sichtbar auf „Motorsport“. Zwar ist das OEM-Lenkrad erhalten, dafür aber wurden die schweren Sitzmöbel vorne durch Recaro Pole Position-Schalen mit Schroth-4-Punkt-Gurten ersetzt. Die hinteren Sitzplätze entfallen komplett, hier verzweigt sich über reichlich nacktem Blech ein Clubsport-Überrollbügel. Der Schalthebel wurde griffgünstig in Richtung Lenkrad gekröpft, Zusatzinstrumente informieren über wichtige Vitalwerte des nachgeschärften V8-Aggregats.

6,85-Liter-Sauger

Etwas weniger radikal geht das 2017er EU-Modell der sechsten Camaro-Generation an den Start: Es kommt optisch wie technisch seriennäher daher. Insgesamt 6,85 Liter verteilt der Sauger nun auf seine acht Zylinder. Auch hier agiert eine 102-mm-Drosselklappe, diesmal im Zusammenspiel mit einer MSD-Ansaugspinne und einer  CN Racing-Luftfilterbox. Auch hier kommt eine Comp Cams-Nockenwelle mit CN Racing-Profil zum Einsatz, für die Brennstoffversorgung zeichnet Hardware vom LT4-Kompressormotor verantwortlich. Abgasseitig schließen sich CN Racing-Edelstahl-Fächerkrümmer, HJS-Metallkats und schließlich eine CN Racing-Edelstahl-Abgasanlage mit Klappensteuerung an, die ein wahres Donnerwetter emittiert. Ähnlich zum älteren Bruder sind die Leistungswerte: 648 PS und 743 Nm weist das Datenblatt aus. Weniger aufwändig als beim Gen.5 wurde auch der Antriebsstrang modifiziert: lediglich ein versteiftes Differenzial stellt sich den V8-Kräften entgegen, der Rest konnte serienmäßig bleiben.

Anders natürlich die Aufhängung: Hier kombinierte CN Racing ein KW Variante 3-Gewindefahrwerk mit sphärischen Uniball-Gelenken an der Vorder- und CN Racing-Alu-Achskörperbuchsen an der Hinterachse. Dazu kamen verstärkte und einstellbare CN Racing-Zugstreben, neue Stabilisatoren sowie eine GM Performance-Domstrebe an Bord.

Mittelfristig wird auch der Gen.6-Camaro die BBS FI-R-Schmiedefelgen erhalten, bis dato steht er allerdings noch auf „einfacheren“ CH-R-Gussrädern aus gleichem Hause. Diese messen 9,5×19 Zoll mit Hankook Ventus S1 evo3-Bereifung in 265/40R19 vorne und 10,5×20 Zoll mit 305/30R20er Hankook-Gummis hinten. Auch hier im Einsatz: Die Bremsanlage vom Camaro Z28 Gen.5 – allerdings vorne und hinten in Carbon/Ceramic-Konfiguration.

ZL1-Optik für den Gen.6

Das Exterieur verschäfte CN Racing auch hier mit ZL1-Parts: Frontpartie stammt vom Topmodell, Heckflügel, die schwarzen Rückleuchten und die dritte Bremsleuchte gar vom Werks-Tracktool ZL1 1LE. Dazu kamen Street Scene-Seitenschwelleransätze und -Heckfinnen sowie ein modifizierter Heckdiffusor.

Racing meets Luxury

Recht luxuriös zeigt sich im Vergleich zum Gen.5-Bruder das Interieur: Hier wurden diverse Oberflächen mit weichem Alcantara bezogen oder mit Carbon veredelt – darunter beispielsweise das Lenkrad. Auf hauseigenen Sitzkonsolen fixierten die US-Car-Spezialisten dazu bequemere Recaro Sportster-Schalensitze mit Airbags, von welchen aus man die ins Cockpit integrierten Zusatzinstrumente für Öldruck und -temperatur sowie Lambda-Werte bestens im Blick liegen.

Alle weiteren Informationen gibt es direkt bei:

CN Racing GmbH
Sachtlebenstraße 6
41541 Dormagen

Tel.: 02133 / 2178460
Fax: 02133 / 2178461
E-Mail: info@cobra-cn.de

www.cobra-cn.de

www.camaro-tuning.com

Technical Facts

Chevrolet Camaro 6.2 V8 SS (EU-Modell)

Baujahr: 2017

Karosserie: Front vom ZL1, Street Scene-Seitenschwelleransätze und -Heckfinnen, Heckdiffusor modifiziert, Heckflügel, schwarze Rückleuchten und dritte Bremsleuchte vom ZL1 1LE

Motor: 6,85-Liter-V8-Motor (original 6,2 Liter), 4,0er Kurbelwelle, Schmiedekolben und -pleuel,  MSD-Ansaugspinne, 102-mm-Drosselklappe, Comp Cams-Nockenwellen mit CN Racing-Profil, CN Racing-Luftfilterbox, LT4-In-Tank-Benzinpumpe, LT4-Hochdruckpumpe, LT4-Einspritzdüsen, CN Racing-Edelstahl-Fächerkrümmer, HJS-Metallkats, CN Racing-Edelstahl-Abgasanlage mit Klappensteuerung, CN Racing-Kennfeldoptimierung, 648 PS / 743 Nm

Antriebsstrang: Differenzial versteift

Fahrwerk: KW Variante 3-Gewindefahrwerk, GM Performance-Domstrebe vorne, spezielle Stabilisatoren, VA sphärische Uniball-Gelenke, HA CN Racing-Alu-Achskörperbuchsen, verstärkte und einstellbare CN Racing-Zugstreben

Rad/Reifen: BBS CH-R-Leichtmetallfelgen in 9,5×19 und 10,5×20 Zoll, Hankook Ventus S1 evo3-Bereifung in 265/40R19 und 305/30R20

Bremsen: Carbon/Ceramic-Bremsanlage vom Camaro Z28 Gen.5, VA 6-Kolben-Sättel und 396-mm-Scheiben, HA 4-Kolben-Sättel und 390-mm-Scheiben, Pagid-Rennsport-Bremsbeläge

Innenraum: Recaro Sportster-Schalensitze mit Airbags auf CN Racing-Sitzkonsolen, Alcantara-Innenausstattung, diverse Carbon-Akzente (u.a. Lenkrad), Zusatzinstrumente für Öldruck und -temperatur sowie Lambda-Werte

Sonstiges: Lite Blox-Batterie

Chevrolet Camaro 6.2 V8

Baujahr: 2012

Karosserie: ZL1-Frontmaske, CFK-Türen, CFK-Motorhaube mit ZL1-Aufsatz, CFK-Heckdeckel, CFK-Dach, ZL1-Seitenschweller, CN Racing-Kotflügelentlüftungen, Motorsport-Außenspiegel, Carbon-Diffusor, Heckflügel mit Wickerbill, Polycarbonat-Heckscheibe, glatter Unterboden

Motor: 7,0-Liter-V8, Racing Head Service LS7-Race-Block mit Trockensumpfschmierung, Callies Magnum Billet-Kurbelwelle, Diamond Super Duty-Schmiedekolben, Oliver Billet-Schmiedepleuel, Total-Seal-Edelstahl-Kolbenringe, Melling-Ölpumpe, ARE-Trockensumpfpumpe, Cometic-Zylinderkopfdichtungen, Comp Cams-Nockenwelle mit CN Racing-Profil, Fast-Einspritzdüsen, High Ram-Fast-Ansaugspinne, 102-mm-Nick Williams-Drosselklappe, Motor-Ölkühler, Alu-Wasserkühler mit zwei SPAL-Lüftern, CN Racing-3-Zoll-Edelstahl-Abgasanlage, 642 PS / 737 Nm

Kraftübertragung: TR6060 Road Race-6-Gang-Schaltgetriebe mit CN Racing-Umbau, 5./6. Gang kürzer übersetzt, McLeod-2-Scheiben-Sintermetall-Kupplung, verstärkter Nehmerzylinder, Camaro GT3-Differenzial (Drexler), Getriebe- und Differenzial-Ölkühlung

Fahrwerk: KW Clubsport-Gewindefahrwerk mit geänderten Kennlinien und Federraten, einstellbare Domlager, VA/HA Racing-Stabilisatoren, HA CN Racing-Alu-Achskörperbuchsen, HA CN Racing-Achslenker, VA/HA gewichtsoptimierte Radnaben mit Stehbolzen, CN Racing-Alu/PU-Buchsen, modifizierte GM Performance-Domstrebe

Rad/Reifen: BBS FI-R-Schmiedefelgen in 10,5×20 und 12,5×20 Zoll, Michelin Pilot Sport Cup-Bereifung in 285/30R20 und 325/30R20

Bremsen: VA Stahl-Bremsanlage vom Camaro Z28 Gen.5, VA 6-Kolben-Sättel und 396-mm-Scheiben, HA 4-Kolben-Sättel und 390-mm-Scheiben, Pagid-Rennsport-Bremsbeläge

Innenraum: Recaro Pole Position-Schalensitze auf Recaro-Konsolen, Schroth-4-Punkt-Gurt, Clubsport-Überrollbügel, diverse Verkleidungen entfernt, Zusatzinstrumente