Event, Hot VWs Drag Day / Irwindale, 12.03.2023
Der bekannte Song von Albert Hammond aus dem Jahr 1973 „It Never Rains In Southern California“ schien dem kalifornischen Wetter in diesem Jahr bislang völlig egal zu sein: Es spielte komplett verrückt! Wochenlang machte kaltes Regenwetter vor allem den Classic Car Enthusiasts an der südlichen Westküste der USA das Leben schwer und hielt sie von den üblichen Ausfahrten und Events ab, welche in dieser Jahreszeit üblicherweise bei strahlendem Sonnenschein stattfinden. Am zweiten März-Sonntag allerdings machte der Regen wenigstens einige Stunden Pause, sodass die südkalifornische Aircooled-Community tief aufatmete. Denn der jenseits des Atlantiks wohl bekannteste Classic-VW-Event-Veranstalter Bugin.com hatte für diesen Sonntag zum Hot VWs Drag Day-Saisonstart nach Irwindale, etwa 20 Meilen östlich von Los Angeles gelegen, gerufen: Drag Race, Swap-Meet, Show‘n’Shine und eigentlich auch eine Art Familientreffen für alle klassischen Volkswagen standen auf dem Programm – und das alles auf dem unmittelbar neben dem Irwindale Speedway gelegenen Irwindale Dragstrip.
VW-Familientreffen
Dieser ist im Gegensatz zu vielen anderen Dragstrips in den USA nur 1/8 Meile lang, also die Hälfte der üblichen Quartermile. Das aber ist die für die Lufti-Racer natürlich kein Grund zum Fernbleiben. Und so kamen hunderte Käfer, Bullis, eine Karman Ghia sowie diverse Porsche und mit ihnen eine bunt gemischte Truppe gut gelaunter Leute von jung bis alt, die ihre betagten automobilen Schätze aus dem Volkswagen-Konzern feierte.
„Betagt“ heißt dabei freilich alles andere als „altersschwach“: Viele der Fahrzeuge waren auf einem hervorragenden technischen Stand, einige hatten massiv Leistung unter der Heckklappe. Und wenn jemand mit einem deutlich jüngeren Volkswagen-Modell, z.B. einem Golf GTI, auf die Achtelmeile gehen wollte, ließ man dies ohne Zögern zu. Insgesamt zeigte sich hier eine sehr tolerante und aufgeschlossene Volkswagen-Familie, die irgendwie alles liebt was deutsch ist und sich bzw. ihren Car Clubs dementsprechend Namen gibt wie „VolksStyle“, „German Folks“ oder „VolksStuff“.
Drag Racing in sechs Klassen
Das Event-Highlight war natürlich das Drag Racing, bei dem es insgesamt sechs verschiedene Rennklassen gab: Trophy-Class (straßentauglich), Powder-Puff (für Lady-Driver), Pro Eliminator (Fahrzeuge, die weniger als 9 Sekunden brauchen), Super Stock (es gelten spezielle Regeln und Fahrzeuggewichte) und Outlaw Turbo (unbegrenzt, ganz nach dem Motto „alles ist erlaubt“). In jeder dieser Klassen konnte man entsprechende Pokale gewinnen und das Feld war gut über die verschiedenen Klassen verteilt. Natürlich machten insbesondere die Turbo-geladenen und/oder hochgezüchteten Lufti-Boliden einen starken Eindruck und verschafften sich auch lautstark höchsten Respekt auf dem Strip. Mindestens genauso beeindruckend jedoch waren auch die – zumindest äußerlich – original aussehenden Käfer, welche die ersten Meter nach dem Start nur auf der Hinterachse zurücklegten und die vorderen Räder teils mehr als einen Meter in die Höhe strecken. Ein Bild, an dass man sich erst gewöhnen muss!