C7 als individueller Shooting Brake

Callaway Corvette SC757 AeroWagen (Basis Chevrolet Corvette C7 Z06)

Mit der Umstellung der neuen Corvette C8 auf Mittelmotor-Layout, stieß Chevrolet zweifellos auf gemischte Gefühle: Klar, einerseits ist die Argumentation, dass nur so ein weitere Zugewinn an Fahrdynamik möglich gewesen sei, nachvollziehbar. Doch andererseits ist diese Anpassung für viele alteingesessene Corvette-Fans doch sicherlich irgendwie indiskutabel. Schließlich war es seit Jahrzehnten Tradition, dass der großvolumige, blubbernde V8 bei diesem legendären Sportwagen unter einer langen Fronthaube sitzt. Dies macht nicht zuletzt einen Großteil seiner seit der C2 aus den 60er Jahren in Grunde beibehaltenen typischen Optik aus. So dürften sich wohl einige Corvette-Fahrer dem neuen Modell verschließen und stattdessen bei ihrem bisherigen Modell bleiben, etwa der nun auslaufenden C7.

Für alle Fahrer dieser letzten Frontmotor-Corvette, die sich das gewisse Etwas, den ganz besondere individuellen Touch für ihren Liebling wünschen, halten womöglich die Spezialisten von Callaway das passende Angebot bereit. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Old Lyme in Connecticut hat einen einzigartigen Umbaukit entwickelt, mit dem die Corvette zum sogenannten AeroWagen wird.

Mehr Raum im Heck

Der Bausatz ist mit Ausnahme des Topmodells ZR1 für alle Coupé-Versionen der C7 erhältlich, sprich die Stingray, die Grand Sport und die Z06. Diese verwandeln sich durch den Umbau in einen schnittigen Shooting Brake nach historischem Vorbildmit erfrischend anderem, unverwechselbarem Design. Sämtliche beinhalteten Komponenten sind aus leichtem Carbon gefertigt und ersetzen die werkseitige Heckklappe Eins-zu-eins, ohne dass aufwändige Karosserieanpassungen gemacht werden müssen. Dies bietet nicht zuletzt den Vorteil, dass der Wechsel bei Bedarf reversibel ist. Neben der Haupt-Klappe, die mit drei Heckscheiben-Elementen samt Anti-Beschlag-Funktion ausgerüstet sind, umfasst der Bausatz einen separaten Dachkantenspoiler, einen neuen Heckspoiler sowie den sogenannte Halo Bar, welcher den Streifen zwischen dem Targadach und dem Beginn der Klappe abdeckt. Das gezeigte Fahrzeug, bei dem es sich um eine Z06 mit optionalen OEM-Aerodynamikteilen an Front und Seitenschwellern handelt, besitzt zusätzlich zum AeroWagen-Umbau einen Satz der ebenfalls hauseigenen FlowForged-Felgen. Sie zeichnen sich durch neun schlanke Speichen aus und messen vorne 10×19 und hinten 12×20 Zoll. Die Abmessungen der aufgezogenen Michelin-Reifen betragen 295/30 ZR19 und 335/25 ZR20.

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Kompressor-Kit für mächtig Power

Da Callaway seit mehreren Jahrzehnten Erfahrungen in der leistungssteigernden Optimierung von Corvette-Motoren hat, bekam natürlich auch dieses AeroWagen-Exemplar einen ergänzenden Umbau seines 6,2-Liter-LT4-Achtzylinders. Für die C7 Z06 hat Callaway den Kompressor-Kit SC757 im Programm: Er umfasst nicht nur die um eine Eaton TSV2300-Rotoreinheit aufgebaute GenThree-Ladereinheit mit ausgeklügeltem, teils in das Gehäuse integriertem Ladeluftkühler-System, sondern zudem eine neue Hochleistungs-Luftansaugung. Einen Hinweis darauf, was unter dem Strich als neuer Output steht, gibt schon die Produktbezeichnung: 757. Gemeint sind hier (nach SAE-Norm) gemessene Horsepower, was ungefähr 768 PS entspricht. Mindestens genauso beeindruckend ist das neue Drehmoment, es beträgt nicht weniger als 1.053 Nm. Mit dieser brachialen Power soll der Sportwagen in circa drei Sekunden auf 100 km/h beschleunigen. In dem Umbaukit enthalten ist ferner der sogenannte „Hood Trim Ring“, der als Rahmen für ein Loch in der Motorhaube dient. Dieses ist bei der Corvette SC757 unabdingbar – schließlich ragt der Kompressor mit seinem größeren Gehäuse durch die Haube heraus. Ein Umstand, der zugleich die Wärmeabführung begünstigt. Ästhetischen Hintergrund haben unterdessen die gleichfalls in dem Leistungspaket inbegriffenen Schriftzüge für das Heck und die Fahrzeugflanken. So erhalten Kenner schon optisch einen Hinweis auf die Potenz des Fahrzeugs. Optional bietet Callaway eine Sport-Abgasanlage aus Edelstahl an und für Fahrer der schwächeren C7-Versionen ist übrigens gleichfalls ein Kompressor-Kit verfügbar: In diesem Fall resultiert eine Leistung von 627 hp.

Feine Details fürs Interieur

Weitgehend serienmäßig verblieb unterdessen der Innenraum, doch auch hier gibt es kleine optische Hinweise auf die Kraftkur bei Callaway. So beinhaltet der SC757-Umbau eine Plakette für die Mittelkonsole und Einstiegsleisten sowie Fußmatten mit dem Unternehmensschriftzug. Zudem zeigt der Blick in den Rückspiegel bei dem AeroWagen natürlich ein neues, ungewohntes Bild: Hier schaut der Fahrer zunächst in einen deutlich vergrößerten Kofferraum, bevor die deutlich weiter entfernte Heckscheibe folgt.

Tech Facts

Callaway Corvette SC757 AeroWagen

Motor: 6,2-Liter-LT4-V8-Ottomotor, Callaway GenThree-Kompressoraufladung mit Eaton TSV2300-Rotoreinheit, TripleCooled-Ladeluftkühler-System, Hochleistungs-Luftansaugsystem, Carbon-Motorabdeckung, optional Callaway-Sport-Abgasanlage aus Edelstahl

Leistung: ca. 564 kW / 768 PS bei 6.500 U/min. (nach SAE)

max. Drehmoment: ca. 1.053 Nm bei 4.500 U/min.

0-100 km/h: ca. 3,0 Sek.

Kraftübertragung: 8-Stufen-Automatikgetriebe

Rad/Reifen: Callaway-FlowForged-Leichtmetallfelgen in 10×19 und 12×20 Zoll mit Michelin-Bereifung in 285/30 ZR19 und 335/25 ZR20

Bremsen: OEM-Brembo-Bremsanlage mit gelochten, innenbelüfteten Carbon-Keramik-Scheiben (VA 394 mm / HA 388 mm) sowie VA Sechs-Kolben- und HA Vier-Kolben-Sätteln

Karosserie: AeroWagen-Umbaukit aus Carbon bestehend aus Heckklappe (inkl. Heckscheibengläser mit Anti-Beschlag-Funktion) sowie Dachkantenspoiler, Halo Bar und Heckspoiler, Motorhaube mit Öffnung für den Kompressor, OEM-Aerodynamikpaket mit Frontsplitter und Seitenschweller-Ansätze, Callaway-Schriftzüge für die Seitenschweller und das Heck

Innenraum: Callaway-Plakette für die Mittelkonsole, Einstiegsleisten mit Callaway-Schriftzug, Callaway-Fußmatten