Breites 964-Einzelstück

Porsche 911 Carrera 4 (964) von Prior-Design

Die Spezialisten von Prior-Design aus Kamp-Lintfort, gelegen am westlichen Rand des Ruhrgebiets nahe der niederländischen Grenze, sind in erster Linie für seine spektakulären Bodykits bekannt. Diese verbreitern das jeweilige Fahrzeug zumeist auch deutlich und entwickelt das Unternehmen üblicherweise für aktuelle Modelle diverser Luxus- und Sportwagenhersteller wie Audi, BMW, Mercedes, Dodge, Ferrari, Jaguar, Lamborghini, Range Rover, McLaren oder Porsche. Nun zeigt das Team vom Niederrhein mit dem hier vorgestellten Fahrzeug jedoch eindrucksvoll, dass es sich auf die Veredlung von Autos, die sich an der Schwelle zum Oldtimer-Dasein befinden, ebenfalls hervorragend versteht.

Weit über 700 Arbeitsstunden verflossen, ehe der Porsche 911 Carrera 4 der Baureihe 964 seinen jetzigen Zustand erreicht hatte. Ein fast schon unwirklich erscheinender Aufwand, doch er hat sich zweifellos gelohnt. Sowohl das Exterieur als auch der Innenraum erhielten extrem umfangreiche und detailverliebte Umbauten, im Zuge derer ein echtes Unikat entstand – und das ist an dieser Stelle wortwörtlich zu nehmen, denn der 964 soll laut Prior-Design tatsächlich weltweit einzigartig bleiben.

Klassik trifft Moderne

An diesem Fahrzeug spezielle Merkmale hervorzuheben, fällt wirklich schwer und wird dem Gesamtkunstwerk ohnehin kaum gerecht. Schließlich wirkt der Porsche aus dem Baujahr 1990 nach der Veredlung wie aus einem Guss und man hat den Eindruck, als könnte der Breitbau, genau so auch in Zuffenhausen designt worden sein. Dabei beeindrucken insbesondere die sehr weit ausgestellten Kotflügel am Heck. Zudem fällt auf, dass der 964 Design-Elemente klassischer mit solchen moderner 911 verbindet. So trägt er am Heck einerseits ein Entenbürzel, wie es bereits der unvergessene Carrera RS 2.7 aus den 1970er Jahren besaß. Andererseits ergänzte Prior das Design um Merkmale wie seitliche Lufteinlässe vor der Hinterachse, wie sie erstmals an den starken 996er Modellen zu sehen waren, und Luftauslässe in den vorderen Kotflügeln, welche unverkennbar jene an den 991-Versionen GT3 RS und GT2 RS zitieren. Mit ihrem schwarzen Finish setzen sie sich ferner besonders stark von der in sattem Dunkelrot lackierten Karosserie ab. Selbiges gilt für die Spoilerlippe und die Canards an der mit vergrößerten Lufteinlässen versehenen Front, die Seitenschweller-Ansätze und den Diffusor.

Breite Rotiform-Räder

Weitere Kontrastfarbe bringen die neuen Felgen des Porsche ins Spiel. Ihre Montage war natürlich schon aufgrund der deutlichen Vergrößerung der Radkästen unausweichlich, um diese angemessen zu befüllen. Die Wahl fiel auf Rotiform WRW in den Dimensionen 9×18 und 11,5×18 Zoll. Während die dynamisch gestalteten Acht-Speichen-Sterne dabei in leuchtendem Gold erstrahlen, sind die tiefen Außenbetten hochglanzpoliert. Die aufgezogene Bereifung misst 235/35 ZR18 sowie 295/30 ZR18. Wenngleich die Felgen an sich schon ein echter Hingucker sind, setzt sie die abrundende Tieferlegung der Karosserie mittels eines Satzes H&R-Federn nochmals besser in Szene.

Interieur komplett veredelt

Nicht minder sehenswert als das Exterieur des 964ers ist sein Innenraum: Er wurde – inklusive des Kofferraums unter der Fronthaube – vollständig mit einer extrem feinen Neuausstattung mit schwarzem Nappaleder sowie Alcantara versehen, wobei diverse rote Ziernähte und vor allem rote Keder gekonnt Akzente setzen. Die Umrandungen der Fußmatten, die in den Kopfstützen eingestickten Unternehmenslogos sowie die Zeiger der fünf Rundinstrumente erstrahlen ebenfalls in Rot. Eine Ausnahme bildet hingegen die gelbe 12-Uhr-Markierung des tief geschüsselten Momo-Sportlenkrads. Blieb bisher nur ein wichtiger Aspekt unberücksichtigt: das Boxer-Aggregat. Dies liegt daran, dass der luftgekühlte 3,6-Liter-Sechszylinder, der ab Werk 250 PS und 310 Nm generiert, quasi unberührt blieb. Einzige Änderung ist die neue Komplett-Abgasanlage aus Titan, die am Heck des Coupés in Form eines mittigen Doppelendrohrs mündet und für die standesgemäße akustische Untermalung sorgt.

Weitere Informationen unter:

PRIOR Design GmbH

Carl-Friedrich-Gauss-Str. 64

47475 Kamp-Lintfort

Tel.: 02842 / 9757-00

Fax: 02842 / 9757-010

E-Mail:info@prior-design.de

www.prior-design.de

Fazit: Mit diesem Porsche 964 stellt das Team von Prior-Design sein außergewöhnliches Können im Bereich des Automobilbaus eindrucksvoll unter Beweis. Einfach alles an diesem Carrera 4 wirkt absolut stimmig, vom Karosseriekit über die auffälligen Felgen bis hin zum erneuerten Innenraum. Dabei wirkt der Wagen trotz des Widebodys keineswegs übertrieben, was wohl auch daran liegen mag, dass die Verbreiterungen nahtlos mit der Karosserie verbunden und nicht – wie heute gerne gesehen, Stichwort zum Beispiel „Rauh-Welt Begriff“ – aufgesetzt und sichtbar verschraubt sind.

Technical Facts

Porsche 911 Carrera 4 (964)

Baujahr: 1990

Motor: Sechszylinder-Boxermotor, sonderangefertigte Titan-Abgasanlage

Hubraum: 3.600 ccm

Leistung: 184 kW / 250 PS

max. Drehmoment: 310 Nm

Kraftübertragung: 5-Gang-Handschaltgetriebe, Allradantrieb

Fahrwerk: H&R-Gewindefahrwerk

Rad/Reifen: Rotiform WRW-Schmiederäder in 9×18 und 11,5×18 Zoll mit Bereifung in 235/35 ZR18 und 295/30 ZR18

Karosserie: kompletter Widebody-Karosserieumbau

Innenraum: geschüsseltes Momo-Sportlenkrad, komplette Nappaleder/Alcantara-Neuausstattung in Schwarz mit rotem Keder (inkl. Kofferraum)