Attacking the Clock … in a Datsun 240Z

Datsun 240 Z - Attacking the Clock ...

Datsun 240 Z – Attacking the Clock …

Die SEMA Show ist bekanntlich weltweit das unangefochtene Highlight der Tuning-Branche. Alljährlich sind hier die beeindruckendsten Fahrzeuge zu sehen, welche insbesondere die US-amerikanische Szene im abgelaufenen Jahr auf die Räder gestellt hat. Und so liefert die Messe mit ihrem scheinbar unerschöpflichen Portfolio erstklassiger Autos Publikationen wie dem Eurotuner-Magazin auch Monate später noch reichlich Material zur Vorstellung. So können wir auf diesen Seiten den spektakulären Datsun 240Z von Shawn Bassett präsentieren. Er war auf der SEMA Show 2018 im Toyo Tire Treadpass zu finden, wo traditionell wirklich die Crème de la Crème der Showcars versammelt ist.

Dabei stellt das brachial auftretende Fahrzeug auf Basis eines aus dem Baujahr 1972 stammenden Exemplars des kultigen Coupés gleich im mehrerlei Hinsicht eine echte Besonderheit dar: Zum einen nämlich realisierte Shawn den Umbau quasi komplett in Eigenregie in seiner Garage! Zum anderen tat er dies keineswegs nur für seinen Auftritt in Las Vegas; vielmehr ist der Datsun tatsächlich ein reinrassiger Time Attack-Racer, mit dem der US-Amerikaner bei entsprechenden Events auf die Strecke geht bzw. gehen will. Highlights seiner ambitionierten Ziele sind die Pläne, zunächst am Pikes Peak und dann bei der World Time Attack Challenge in Sydney an den Start zu gehen.

Kraftvoller V8

Um dabei erfolgreich zu sein, erhielt der 240Z neben seiner aufsehenerregenden Optik selbstverständlich tiefgreifende technische Anpassungen. So arbeitet unter der Fronthaube ein 5,3 Liter großer LS-Small Block-V8, der eigentlich von GM stammt. Während das Aggregat schon ab Werk bis zu knapp 300 PS bereitstellt, generiert es an dieser Stelle sogar etwa 455 PS. Diese Erhöhung ist zahlreichen Optimierungen zu verdanken: Shawn ergänzte das Triebwerk um einen K&N-Air Intake sowie eine LS3-Drive-by-Wire-Drosselklappe, eine Stage 3-Nockenwelle aus dem Hause Brian Tooley und geportete LS1-Zylinderköpfe. Hinzu kommen unter anderem Kühler aus dem Hause CSF und Custom-Krümmer, an die sich Sidepipe-Abgasanlagen anschließen. Der für den Betrieb nötigen Kraftstoff lagert in einer am Heck montierten ATL-Sicherheitszelle. Die Kraftübertragung auf die Straße übernimmt ein Tremec-Sechsgang-Handschaltgetriebe und auch ein Sperrdifferential ist an Bord. Das Fahrwerk stammt grundsätzlich von einem Fahrzeug der späteren Nissan S13-Bauhreihe und ist seinerseits mit diverse Details wie dreifach verstellbare BC Racing-Gewindefederbeine mit Swift-Federn, SLP Parts-Querlenker und Stabilisatoren vorne wie hinten aufgerüstet. Für angemessene Bremswerte sorgt eine Wilwood-Scheibenbremsanlage.

Typischer Time Attack-Look

Mit dem Wissen, dass der 240Z konsequent für den harten Time Attack-Einsatz auf der Rennstrecke konzipiert ist, erklärt sich auch die extreme Optik des Wagens. Shawn entwarf die Karosserie und fertigte sie dann eigenhändig quasi komplett aus Carbon an. Dabei geriet sie nicht nur in Vergleich zur Serie bedeutend breiter, sonder zeichnet sich ferner durch unzählige Elemente aus, die aerodynamischen Hintergrund haben und insbesondere den Abtrieb erhöhen sollen. So trägt das Heck einen üppig dimensionierten Diffusor, der mangels Schürze bestens zu bewundern ist. Ferner trägt der japanische Zweitürer einen riesigen Heckflügel. An der Front zeichnet sich der Bodykit durch eine ausladende Spoilerlippe und seitliche Canards aus. In den deutlich vergrößerten und jeweils durch zahlreiche Schlitze entlüfteten Radkästen installierte Shawn geschmiedete BC Forged RS43-Leichtmetallräder in 10,5×18 und 11×18 Zoll, die in auffälligem Crystal Orange pulverbeschichtet sind. Den Straßenkontakt gewährleisten Toyo Proxes RR-Slicks in 295/30 ZR18 und 315/30 ZR18.

Motorsport-Interieur

Der Innenraum des Coupés ist gleichfalls komplett neu konzipiert und dabei perfekt für Einsätze auf der Rennstrecke eingerichtet. Das Eigenbau-Armaturenbrett fertigte Shawn wie die Karosserie und die Schalt- sowie Handbremshebel aus Carbon an. Es beherbergt zahlreiche Bedienelemente sowie diverse Rundinstrumente, die über alle wichtigen Betriebsparameter informieren. Die Schalensitze stammen ebenso wie die zugehörigen 6-Punkt-Gurte und das geschüsselte Sportlenkrad aus dem Hause Sabelt. Für hervorragende Sicherheit im Falle eines Unfalls sorgt nicht nur der FIA-konforme Überrollkäfig, sondern zudem die ergänzend installierte Feuerlöschanlage. Somit dürfte der Datsun wirklich nicht nur auf der SEMA Show, sondern auch bei World Time Attack Challenge & Co. ein echter Star sein.

Fazit: Mit diesem Datsun 240Z ist tatsächlich ein rundum extrem beeindruckendes Fahrzeug entstanden. Während viele Autos entweder für die große Show oder für den Einsatz im Motorsport umgebaut werde, schafft es dieses Sportcoupé, beide Pole zu vereinen. Mit seiner Breitbau-Karosserie aus Carbon und den auffällig orangefarbenen Felgen ist er zweifellos ein Eyecatcher. Zugleich bleibt die Aerodynamik nicht außer Acht. Und unter dem Blech ist mit dem 455-PS-V8, einem top-modernen Fahrwerk und der Racing-Ausstattung des Interieurs alles bestens für kurze Rundenzeiten vorbereitet.

 

Technical Facts

Datsun 240Z

Baujahr: 1972

Motor: V8-LS-Small Block-Ottomotor von GM, K&N-Air Intake, LS3-Drive-by-Wire-Drosselklappe, Brian Tooley-Stage 3-Nockenwelle, geportete und polierte LS1-Zylinderköpfe, CSF-Kühler, CSF-Ölkühler, Custom-Krümmer, ATL-Sicherheits-Tankzelle im Heck, Sidepipe-Abgasanlage

Hubraum: 5.327 ccm

Leistung: ca. 335 kW / 455 PS

Kraftübertragung: manuelles Tremec T56-Sechsgang-Getriebe, Sperrdifferential

Fahrwerk: Custom-Konstruktion auf Basis eines Nissan S13-Fahrwerks, dreifach einstellbare BC Racing ZR-Gewindefederbeine mit Swift-Federn, SLP Parts-Querlenker, GK Tech-Stabilisator vorne, White Line-Stabilisator hinten

Rad/Reifen: BC Forged RS43-Schmiederäder in 10,5×18 Zoll und 11×18 Zoll, Pulverbeschichtung in Brushed Crystal Orange, Toyo Proxes RR-Slicks in 295/30 ZR18 und 315/30 ZR18

Bremse: Wilwood-Bremsanlage, hydraulische Handbremse

Karosserie: Eigenbau-Widebody-Karosserie aus Carbon, zahlreiche Aerodynamik-Komponenten wie z.B. großer Diffusor, Canards und riesiger Heckflügel, APR F1-Außenspiegel aus Carbon

Innenraum: Custom-Carbon-Armaturenbrett mit diversen Schaltern sowie Anzeigen und Not-Aus-Schalter, Carbon-Handbrems- und Schalthebel, geschüsseltes Sabelt-Sportlenkrad mit 12-Uhr-Markierung, Sabelt-Rennschalensitze, Salebt-6-Punkt-Hosenträgergurte, Überrollkäfig nach FIA-Norm, integrierte Feuerlösch-Anlage