Self made 2002 turbo

BMW 2002 turbo self made

Self made 2002 turbo

Was dem BMW 3er sein M3, war für dessen Vorläufer, die 02-Baureihe der 2002 turbo. Dieser kam 1973, also etwa sieben Jahre nach der Einführung der Modellreihe, auf dem Markt. Unter seiner Motorhaube arbeitete bekanntlich wie in allen 02er-Varianten der M10-Reihenvierzylinder-Motor, in diesem Fall, wie die Modellbezeichnung schon verdeutlicht, in der Zweiliter-Ausführung und mit Turboaufladung. Die daraus resultierten 170 PS machten die kleine Limousine in Verbindung mit ihrem geringen Leergewicht von nur einer Tonne zu einem regelrechten Sportwagenschreck.

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BMW Power 2-2021

Ein originaler 2002 turbo ist das auf diesen Seiten gezeigte Exemplar der Baureihe nicht, wie Kenner schon auf den ersten Blich bemerken dürften. Dennoch könnte das Fahrzeug diesen Namen mittlerweile mit Fug und Recht tragen. Schließlich verpflanzte sein US-amerikanischer Besitzer Tony nicht nur ein komplett neues Triebwerk unter dessen Haube, sondern stattete dieses zudem mit einer entsprechenden Aufladung aus.

M20-Sechszylinder im 02er

So sorgt nun ein Reihensechszylinder der Motorenbaureihe M20 für reichlich Vortrieb. Dieser stammte aus einem Modell der zweiten Nachfolger-Generation E30. Nachdem er diesen im seinen BMW, ursprünglich ein 2002, transplantiert hatte, kam Tony zu dem Schluss, dass sich die Kombination bereits gut anfühlte und fahren ließ, aber gleichzeitig, dass er gerne etwas mehr haben wollte. So machte er sich an die Optimierung, deren Kernstück ein großer Holset-Turbolader darstellt. Dieser ist kombiniert mit einem Turbosmart-Blow-off-Ventil, 2,5-Zoll-Ladedruckrohren sowie einem zugehörigen Ladeluftkühler. Letzterer ist ebenso eine spezielle Einzelanfertigung wie der Motorkühler und die Motorlager. Doch auch im Übrigen erhielt das Aggregat einige weitere Anpassungen: Tony verbaute unter anderem O-Ring-Dichtungen, asymmetrische Nockenwellen und Hochleistungs-Zahnriemen. In dem polierten und geporteten Zylinderkopf arbeiten Übermaß-Ventile. Darüber hinaus bekam der BMW zur Entsorgung der Verbrennungsüberreste eine Custom-Abgasanlage, die am Heck in einem auffälligen, mittig platzierten Endrohr mündet. Verdienst der weitreichenden Optimierungsmaßnahmen ist ein für den 02 äußerst beachtlichen Leistungs-Output von bis zu 346 PS, die wohlgemerkt am Rad gemessen sind – die Motorleistung liegt daher nochmals um mindestens zehn Prozent höher und liegt somit bei 380 PS oder sogar mehr. Das maximale Drehmoment beträgt ungefähr 472 Nm.

Getriebe, Fahrwerk und Bremse neu

Neben dem Motor wurden ferner diverse weitere technische Komponenten überarbeitet oder erneuert. Die Kraftübertragung vom M20 zu den angetriebenen Rädern gewährleistet ein 5-Gang-Getriebe aus dem Hause Getrag in Kombination mit einem Differential mit Sperrwirkung. Zudem kann sich Tony dank des Wilwood-Bremsenkits für die Vorderachse mit 4-Kolben Sätzen sowie der Scheibenbremsanlage gleichen Herstellers an der Hinterachse hervorragender Bremswerte sicher sein. Schon auf den ersten Blick wird ersichtlich, dass der Zweitürer sehr tief auf dem Asphalt kauert. Dies ist den Gewindefederbeinen zuzuschreiben, die das Fahrwerk und -verhalten gemeinsam mit den vorne wie hinten verbauten Stabilisatoren und der Domstrebe im Motorraum merklich verbessern.

Optisch nur dezent veredelt

Merklich weniger umfangreich fallen die optischen Anpassungen des BMWs aus. Das Exterieur bekam lediglich eine neue Lackierung in Weiß, die gut mit den zahlreichen Chrom-Applikationen harmoniert. Ein Highlight sind unterdessen die klassischen dreiteiligen BBS RS-Felgen im Format 7×16 Zoll mit einer Bereifung in 165/45R16. Besonders in Szene gesetzt werden die Räder durch das rot-frontpolierte Finish ihrer filigranen Kreuzspeichen-Sterne, die durch goldene Schrauben mit den hochglanzpolierten Betten verbunden sind. Und zu guter Letzt präsentiert sich auch das Cockpit weitestgehend im Werkszustand: Sowohl die jeweils in Braun ausgeführten Fußraumteppiche und Türverkleidungen sind original. Neu sind lediglich die VDO-Zusatzanzeigen auf dem Armaturenbrett, das Nardi-Lenkrad mit Holzkranz sowie die Sitze. Bei diesen handelt es sich jedoch um BMW-OEM-Komponenten – sie stammen ebenfalls eigentlich aus einem E30.

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BMW 2002 ti: Colorado-ti

BMW 2002 ti: Colorado-ti

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Technical Facts

Fahrzeugtyp: BMW 2002

Karosserie: Neulackierung in Weiß

Motor: M20-Reihensechszylinder, Holset HX35-Turbolader, Turbosmart-Blow-off-Ventil, Custom-Kühler sowie -Ladeluftkühler und -Motorlager, O-Ring-Dichtungen im Motorblock, polierter und geporteter Zylinderkopf, Übermaß-Ventile, asymmetrische Nockenwelle, hochbelastbare Kipphebel, Hochleistungs-Zahnriemen, 2,5-Zoll-Ladedruckrohre (Charge Pipes), Custom-Edelstahl-Abgasanlage aus 3-Zoll-Rohren, ca. 346 PS (am Rad) / ca. 472 Nm

Kraftübertragung: manuelles Getrag 260-Fünfgang-Getriebe, Differential mit Sperrwirkung

Fahrwerk: Gewindefederbeine, Stabilisator vorne und hinten, Domstrebe

Rad/Reifen: BBS RS-Leichtmetallfelgen in 7×16 Zoll mit Bereifung in 165/45R16

Bremsen: VA Wilwood-Bremsenkit mit 4-Kolben-Sätteln, HA Wilwood-Scheibenbremsanlage mit 1-Kolben-Anlage

Innenraum: Nardi-Lenkrad, originale Fußraum-Teppiche und Türverkleidungen in Braun, Sitze vorne und hinten vom BMW E30, VDO-Zusatzanzeigen

Sonstiges: Unterboden komplett pulverbeschichtet

Fotos: Viktor Benyi