BMW 2002 ti: Colorado-ti

BMW 2002 ti: Colorado-ti

BMW 2002 ti: Colorado-ti

BMW Power-Stammlesern wird der Name zweifellos bekannt vorkommen: Nach einem ersten Besuch im Jahr 2014 warfen wir drei Jahre später anlässlich seines 20-jährigen Firmenjubläums einen tieferen Blick in die Geschäftsräume des Unternehmens „Michael Cahsel-BMW 02 Spezialist“. Diese Firmierung ist ebenso aussagekräftig wie Programm: Seit mehr als zwei Jahrzehnten hat Michael Cahsel dem 02 verschrieben – und das praktisch rund um die Uhr, denn die von 1966 bis 1977 gebaute Mittelklasse-Baureihe ist für Michael Cahsel Hobby und Beruf(ung) gleichermaßen.

Dies wird spätestens beim Blick in seine private Fahrzeugsammlung offensichtlich, welche weit mehr als ein Dutzend 02-Modelle umfasst – selbstverständlich alles „besondere“ Exemplare im Bestzustand. Ein augefälliges Highlight ist sicher die grellgrüne „Diana“, welche wir bereits in der BMW Power-Ausgabe 04/2015 ausführlich präsentierten. Hier zeigen wir nun ein weiteres 02-Exemplar aus Michael Cahsels 02-Sammlung, wie es in dieser Kombination und in diesem Zustand selten anzutreffen ist: einen 1969er 2002 ti in leuchtender „Colorado“-Lackierung.

Kompromisslose Restaurierung

Betrachtet man den Zustand der farbenfrohe Limousine , so muss es sich beim Vorbesitzer um einen – im beste Sinne – pedantischen Liebhaber gehandelt haben, denn der Oltimer wurde ohne Rücksicht auf den Aufwand und die damit verbundenen Kosten restauriert.

Alpina A3-Antrieb

Während die zweitürige Karosserie sich zwar perfekt aufbereitet, dessen ungeachtet jedoch völlig serienmäßig zeigt, erhielt der 2,0-Liter-Vierzylindermotor zeitgenössische Upgrades vom Feinsten. So wurde mittels der Installation von 45er Weber-Doppelvergasern anstelle der werksseitigen Solex-Flachstromern, einer scharfen Nockenwelle samt größerer Ventile, Schmiedekolben und einer Bearbeitung des Zylinderkopfes der beliebte Alpina A3-Umbau nachvollzogen. In Kombination mit einer augenfälligen Luftfilteranlage der Performance-Schmiede aus Buchloe, einem stählernen Fächerkrümmer sowie einer vom legendären 2002 turbo stammenden Sportabgasanlage generiert der ti so stramme 165 Sauger-PS, die angesichts eines Leergewichts von nur rund einer Tonne für beeindruckende Fahrleistungen sorgen.

Gut also, dass die kleine Heckschleuder bereits werksseitig mit dem optionalen 5-Gang-Sportgetriebe samt 25-prozentiger Differenzialsperre ausgerüstet war und dank eines Alpina-Sportfahrwerks auch satt auf der Straße liegt – jedenfalls gemessen an den damaligen Maßstäben. Häufig mit Alpina-Rädern verwechselt werden die an seinen Achsen verschraubten Borani-Stahlfelgen der Größe 6×13 Zoll, welche rundum mit Toyo-Bereifung in 185/70R13 bezogen sind.

Oldie im Bestzustand

Auch im Cockpit finden sich kaum Spuren eines halben Jahrhunderts Autoleben: 90 Prozent moderner Leasing-Rückläufer weisen größere Gebrauchsspuren auf, als sie hier zu finden sind. Guten Seitenhalt bieten die nachträglich einzogenen Recaro-Sportsitze, während nur Kenner den Alpina-Drehzahlmesser mit roter Markierung, welche die vorgegebene Höchstdrehzahl definiert, als begehrte Rarität identifzieren.

Technical Facts

BMW 2002 ti

Baujahr: 1969

Karosserie: Lackierung in Colorado-Orange

Motor: Umbau auf Alpina A3-Technik (45er Weber-Doppelvergaser, scharfe Nockenwelle, große Ventile, Zylinderkopfbearbeitung, Schmiedekolben), Alpina-Luftfilteranlage, Fächerkrümmer, 2002 turbo-Abgasanlage, ca. 165 PS

Kraftübertragung: 5-Gang-Sportgetriebe, 25%-Sperrdifferenzial

Fahrwerk: Alpina-Sportfahrwerk

Rad/Reifen: Borani-Stahlfelgen in 6×13 Zoll, Bereifung in 185/70R13

Bremsen: Serie

Innenraum: Recaro-Sportsitze, Alpina-Drehzahlmesser mit roter Markierung