Sechszylindriger M3-Fighter
Carlos Molina aus dem in Texas an der Grenze zu Mexiko gelegenen El Paso ist ein passionierter Petrolhead und Auto-Veredler. Seit knapp 28 Jahren realisiert er gemeinsam mit seinem Team unter dem Label Projekt Cars spektakuläre Umbauten. Diese sind schon seit weit über 20 Jahren auch Stammgäste auf der legendären SEMA Show in Las Vegas. Während das Team dort zumeist mit spektakulären Kreationen auf Basis von US-amerikanischen Modellen für Aufsehen sorgen, ist Carlos schon seit jeher auch BMW-Enthusiast.
So wundert es nicht, dass er schon vor vielen Jahren seine E46-Limousine in einen wahren Custom Eyecatcher verwandelte. Diese zeichnete sich durch einen Widebody, silbrig funkelnder Chromfelgen und einer weißen Neulackierung samt Design-Elementen in den BMW M-Farben aus. Einen weiteren Beweis für Carlos‘ Liebe zu der weiß-blauen Marke aus München ist das hier vorgestellte Fahrzeug: ein 3er Coupé der Baureihe E92.
Widebody, Carbon-Part & Co.
Auf den ersten Blick wirkt der Zweitürer dabei wie ein individualisierter M3. In Wahrheit jedoch bildete die Basis ein Exemplar des in der E92-Rangordnung eine Stufe darunter angesiedelten 335i. Dieser erhielt seinen Look im Stile des Topmodells mit zusätzlichem Breitbau dank eines entsprechenden Bodykits. Er stammt aus aus „Good Old Germany“. Schließlich wählte Carlos den PD-M1-Bausatz aus dem Hause Prior Design. Verbaut sind zumindest dessen Schürzen an Front und Heck, die Schweller, die Breitbau-Kotflügel und der Spoiler an der Dachkante.
Die Motorhaube im M3 GTR-Stil und der Kofferraumdeckel mit Bürzel im M3 CSL-Look stammen unterdessen von Seibon Carbon. Sie sind dementsprechend natürlich aus dem beliebten Leichtbau-Werkstoff gefertigt. Mit ihrer typisch grauen Faserstruktur kontrastieren sie recht stark zu der neuen Lackierung des Wagens in seidenmattem Bianco Fugi White. Letztere realisierte das Team von Rollin’Art aus Las Vegas, welches auch den Prior-Kit installierte.
Breite 20-Zöller
Ebenfalls im Kotrast zur strahlend weißen Außenhaut der Karosserie stehen die Felgen: Es handelt sich um schwarze Dreiteiler von Forgeline, einem langjährigen Partner von Projekt Cars. Ihre Dimensionen betragen vorne 10×20 und hinten gar 11×20 Zoll. Die zugehörige Toyo-Bereifung misst 255/30R20 und 295/25R20. Die perfekte Ausrichtung der Fünf-Speichen-Räder unter den Kotflügeln ist nicht zuletzt einem Standard Suspension R3-Gewindefahrwerk zu verdanken. Selbiges bewirkt zugleich natürlich ein optimiertes Fahrverhalten. Zumal ergänzend Stabilisatoren vorne wie hinten und Querlenker samt Lager an Bord sind. Sie stammen jeweils von Whiteline. Die standfesten Bremsanlagen kommen ebenfalls von Standard Suspension. Sie umfassen vorne Sechs- und hinten Vier-Kolben-Sätteln auf 380-Millimeter-Scheiben. Aufgewertet sind die Anlagen mit R1 Concepts-Keramik-Belägen und Stett-Leitungen.
Beeindruckende Leistungssteigerung
Motorseitig setzt der E92 wie gehabt auf den im 335i (bis Anfang 2010) angestammten N54-Dreiliter-Reihensechszylinder mit Biturbo-Aufladung. Es handelt sich jedoch nicht mehr um das ursprünglich verbaute Aggregat. Stattdessen kam im September 2013 ein entsprechender Austausch-Motor an Bord. Dieses Triebwerk kam zudem in den Genuss diverse Optimierungen: So zeichnet er sich unter anderem durch modifizierte Stett-Turbolader samt Charge Pipe und Blow-off-Ventil gleichen Hersteller sowie Race Precision-Ladeluftkühlers, eine Nitrous Express-Lachgaseinspritzung, einen Race Precision-Air Intake, ein neues Ölkühler-System und eine Softwareoptimierung aus. Zur Entsorgung der Verbrennungsüberreste schließt sich eine komplette Magnaflow-Abgasanlage an.
Unter dem Strich stehen so sage und schreibe 427 PS – ein Output auf einem Niveau mit jenem des Vierliter-V8 aus dem E92 M3 also. Dies ist jedoch nur die halbe Wahrheit: Tatsächlich ist der 335i sogar noch deutlich stärker, denn der genannte Wert ist am Rad gemessen. Die bei uns üblicherweise angegebene Leistung an der Kurbelwelle beträgt daher schätzungsweise gar um die 500 PS! Auf die Straße übertragen wird die Power mittels des manuellen Sechsganggetriebes. Es schließt sich über eine erleichterte Schwundscheibe und eine eine Performance-Kupplung an den Sechszylinder an – beide von CenterForce.
Veredeltes Interieur mit Hifi-Ausbau
Last but not least präsentiert sich der Innenraum ebenfalls umfangreich überarbeitet. Eine entscheidende Rolle nahm dabei wiederum das Team von Rollin’Art ein: Es versah nicht nur die Cobra-Carbon-Sitze mit ihren Bezügen aus schwarzem und grauem Alcantara mit Rauten-Steppnähten. Darüber hinaus zeichnen sie für die Lenkrad-Veredlung und den Alcantara-Schalt- und Handbremssäcke sowie -Bezüg des Dachhimmels samt der A- und C-Säulen und des Kofferraums verantwortlich.
Apropos Kofferraum: Dieser erhielt einen aufwändigen Umbau samt eines 19-Zoll-Bildschirms und zwei großen Subwoofern. In den Boden sind zudem zwei Verstärker eingelassen. Der Blick in das Heckabteil verdeutlich schon: Das Coupé bekam einen umfangreichen Multimedia-Ausbau, der ergänzend noch weitere Lautsprecher, Verstärker sowie Kondensatoren und weitere Bauteile umfasst. Und sogar eine PlayStation ist an Bord. Weitere Schmankerl in der Fahrgastzelle sind abrundend Details wie diverse Carbon-Elemente von NRG, Seibon und UUC sowie ein Accele-Rückspiegel, welcher das Bild einer zugehörigen Rückfahrkamera anzeigt.
Weitere Informationen zu Projekt Car auf der Facebook-Seite der Veredler aus Texas.
Tech Facts
BMW E92 335i Coupé
Karosserie: Prior Design PD-M1-Widebodykit bestehend aus Front- und Heckschürze sowie Breitbau-Kotflügeln, Seitenschwellern und Dachkanten-Spoiler, Seibon Carbon-GTR-Motorhaube, Seibon Carbon-CSL-Kofferraumklappe, Neulackierung in Bianco Fugi White
Motor: 3,0-Liter-N54-Reihensechszylinder-Ottomotor mit Biturbo-Aufladung, modifizierte Stett-Turbolader, Stett-Charge Pipe, Stett-Blow-off-Ventil, doppelte Stett-Ansaugung, Race Precision-Ladeluftkühler, Nitrous Express-Nitroeinspritzung, Race Precision-Air Intake, diverse Carbon-Cover von NRG (für Ventildeckel etc.), komplette Magnaflow-Abgasanlage, Stett-Catch Can, Stett-Ölkühler-System, Race Precision-Softwareoptimierung, Custom-Carbon-Motorabdeckung von Axis Power Racing, ca. 433 PS am Rad
Kraftübertragung: Sechstang-Handschaltgetriebe, CenterForce-Performance-Kupplung, erleichterte Schwungscheibe von CenterForce
Fahrwerk: Standard Suspension R3-Gewindefahrwerk, Whiteline-Stabilisatoren vorne und hinten, Whiteline-Querlenker samt -Lager
Rad/Reifen: dreiteilige Forgeline-Leichtmetallfelgen in 10×20 und 11×20 Zoll mit Toyo-Bereifung in 255/30R20 und 295/25R20, blaue Radschrauben von R1 Concepts
Bremsen: Standard Suspension-Bremsanlagen mit VA 6-Kolben- und HA 4-Kolben-Sätteln auf 380-mm-Scheiben, H2-Keramik-Bremsbeläge von R1 Concepts, Stett SS-Bremsleitungen
Innenraum: Carbon-Rennsitze von Cobra mit neuen Bezügen aus grau-schwarzem Alcantara samt Rauten-Steppnähten, Lenkrad mit Rollin’Art-Vereldung, Alcantara-Dachhimmel (inkl. A- und C-Säulen), Kofferraum mit Alcantara-Auskleidung, Alcantara-Schalt- und Handbremssack, sechzehnteiliges NRG-Carbon-Interieur-Kit, Seibon Carbon-Einstiegsleisten, UUC-Carbon-Rennpedalerie, Accele-Rückfahrkamera mit -Rückspiegel zur Bildwiedergabe, Accele-Mini-Kameras am linken Seitenschweller sowie dem Kofferraumdeckel und dem Frontgrill dem Beifahrer-Kotflügel
Multimedia: 19-Zoll-Accele-Bildschirm im Kofferraum, Sony PlayStation 3, zwei 12-Zoll-Subwoofer (Space Series) von Vibe Audio, Vibe Audio-6-Zoll-Lautsprecher (Space Series), Vibe Audio-5-Zoll-Lautsprecher (Space Series), zwei Vibe Audio Black Air Series-Mono-Verstärker, zwei Vibe Audio Space Series-Vier-Kanal-Verstärker, Vibe Audio-Chrom-Kondensatoren, Accele-Mini-Kamera in der A-Säule, Accele Relay-Switches, Accele-FM Modulator, Accele-Video-Verstärker, Accele-Video-Switcher, Audio-Video-Verkabelung komplett von Street Wires, Vibe Audio-Schalldämmung