Porsche-Studie eines elektrischen Rennwagen

IAA Mobility 2021 Racing Motorsport Cup Rennwagen E-Auto elektrisch Porsche Mission R Coupé

Elektrischer Kunden-Rennwagen der Zukunft

Seit jeher ist der Rennsport tief in der DNA von Porsche verwurzelt. Dabei spielt seit langem auch das Thema Kunden-Motorsport eine essenzielle Rolle: In mehr als 30 Jahren nach dem Start des Porsche Carrera Cup Deutschland setzten die Zuffenhausener über 4.400 der in Weissach gefertigten Cup-Racer ab, die weltweit in 30 Markenpokalen zum Einsatz kommen. Nun stellt Porsche die Weichen für eine erfolgreiche Fortführung des Kundensports in einer elektrische Zukunft vor: Auf der IAA Mobility 2021 in München debütierte der Mission R. Die Konzeptstudie ist deutlich kompakter geraten als der GT3 Cup, ist er doch mit nur 4,32 Metern Länge sogar kürzer als der 718 Cayman. Flacher als dieser ist der Mission R mit nur 1,19 Metern Höhe noch dazu, nur in der Breite überragt er ihn mit knapp zwei Metern.

Bis zu 1.088 PS

Absolut nicht vergleichbar mit dem 718 Cayman ist der Mission R unterdessen hinsichtlich seines Leistungsvermögens. Der Wagen besitzt an der Vorderachse einen E-Motor, der bis zu 320 kW, sprich umgerechnet 435 PS generiert, das Pendant am Heck stellt sogar bis zu 480 kW respektive 653 PS bereit. Damit resultiert im sogenannten Qualifying-Modus eine Gesamtleistung von satten 1.088 PS, die genügen, um den Racer innerhalb von nur 2,5 Sekunden auf Tempo 100 und auf mehr als 300 km/h Höchstgeschwindigkeit zu katapultieren. Dies bedeutet, dass der Mission R die gleichen Rundenzeit-Performances wie der 911 GT3 Cup erreicht.

80-kWh-Akku und 900-Volt-Technologie

Im regulären Rennmodus soll das Konzeptfahrzeug eine konstante Leistung von 500 kW beziehungsweise 680 PS bereitstellen können – dank, jeweils mit Öldirektkühlung, neu konstruierter Elektromotoren sowie Batteriezellen. Letztere haben nicht nur keine Probleme mit einem Nachlassen der Batterieleistung durch thermische Voraussetzungen, sondern bieten 900-Volt-Technologie, was Laden mit bis zu 340 kW ermöglicht. So soll das 80-kWh-Akkupaket innerhalb von nur 15 Minuten von fünf auf 80 Prozent geladen werden können.

Martialische Rennwagen-Optik

Dass der Mission R sich optisch an dem modernen Styling der Taycan-Modelle orientiert, ist nicht verwunderlich, schließlich sind auch die großen Luxusliner rein elektrisch unterwegs. Insbesondere die sich durch riesige Lufteinlässe auszeichnende Front wirkt den Stromern mit ihren viergliedrigen LED-Leuchten unter einem geschwungenen Bogen wie aus dem Gesicht geschnitten. Auch das Heck weist mit der flachen, über die gesamte breite reichenden Rückleuchten-Einheit deutliche Gemeinsamkeiten auf. Eine hervorragende Aerodynamik versprechen die weiterentwickelten Systeme Porsche Active Aerodynamics (PAA) an der Front und Drag Reduction System (DRS) am riesigen, einstellbaren Heckflügel, der an Schwanenhals-Füßen aufgehängt ist.

Breite Michelin-Slicks

Unter den ausgestellten Kotflügeln sitzen Zentralverschluss-Felgen mit Aeroringen und Michelin Pilot Sport GT-Slicks der Dimensionen 30/68-18 vorne und 31/71-18 hinten. Hinsichtlich der Werkstoffe zur Produktion der Karosserie geht Porsche hier neue Wege in Richtung Nachhaltigkeit, denn sie ist – inklusive des weit vorgeschobenen Frontsplitters, des großen Diffusors und der Seitenschweller – aus Naturfaser-verstärktem Kunststoff (NFK) gefertigt, wobei die Grundlage landwirtschaftliche Flachsfasern bilden. Die Monocoque-Fahrerzelle inklusive einer neue Dachkonstruktion, die Sicherheitskäfig und Dachhaut kombiniert ist unterdessen aus Kohlefaser-Verbundwertstoff hergestellt.

Fahrerorientiertes Interieur

Im Innenraum kommt wiederum ebenfalls großflächig der NFK zum Einsatz – in Form von beispielsweise den Türinnenschalen, der hinteren Schottwand und dem Renn-Schalensitzen. Die Gestaltung des Cockpits ist konsequent fahrerorientiert: Ein Display auf dem Lenkrad liefert die wichtigsten Parameter für den Rennbetrieb, ein hinter dem Lenkrad platzierter Bildschirm zeigt die Bilder der Seitenspiegel- und der rückseitigen Heckkameras. Abrundend gibt es einen Touchscreen neben dem Sitz, über das biometrische Fahrerdaten abrufbar sind.