Mustang-Unikat für den guten Zweck

Ford „Old Crow“ Mustang GT

Schon seit mehr als 20 Jahren unterstützt Ford in den USA die Experimental Air Association (EAA), eine Organisation aus Oshkosh in Wisconsin. Es handelt sich um eine Gemeinschaft von Luftfahrt-Enthusiasten mit mehr als 220.000 Mitgliedern, die sich im Rahmen ihres „Youth and Adult Aviation“-Programms unter anderem für die Förderung von Nachwuchspiloten einsetzt. Alljährlich veranstaltet die EAA beispielsweise die AirVenture Show. Ingesamt 12 einzigartige Fahrzeuge auf Mustang-Basis hat Ford für dieses Event bereits auf die Räder gestellt, die jeweils für den guten Zweck versteigert wurden, sprich jene Nachwuchsförderung: Sie erzielten einen Versteigerungswert von in Summe knapp vier Millionen US-Dollar.

Nachdem wir bereits in der Cars & Stripes-Ausgabe 5/18 das letztjährige Modell, den Eagle Squadron Mustang, vorstellen konnten folgt nun der exklusive Mustang aus diesem Jahr. Es handelt sich um den sogenannten Ford „Old Crow“ Mustang GT und hat selbstverständlich wieder einen thematischen Bezug zum Historie der US-amerikanischen Air Force: Das Coupé ist dem legendären P-51 Mustang-Kampfflugzeug des verdienten Piloten Colonel Bud Anderson nachempfunden, das den Spitznamen „Old Crow“ trug. Anderson hatte im Zweiten Weltkrieg diverse erfolgreiche Missionen im Europa geflogen und bekam für seine Verdienste bei der Air Force zahlreiche Auszeichnungen.

Individuelle Lackierung

Die Optik von Andersons Flugzeug hat der Mustang GT zweifellos in erster Linie seiner speziellen Lackierung zu verdanken. Sie entspricht mit ihrem silbernen Grundton sowie einer militärgrünen Haube, einer gelb-roten Front sowie dem roten Heck und verschiedenen Schriftzügen wie etwa den Worten „Old Crow“ am Bug jener der historischen P-51-Propellermaschine. Weiteres Detail ist das am Heck zwischen den Rückleuchten verbaute runde Emblem mit dem Logo der Eighth Air Force.
Doch auch darüber hinaus verfügt der Wagen über einige Schmankerl, die ihm einen unvergleichlichen Look verleihen. So wirkt die Front durch einen Frontspoiler-Ansatz aus dem Hause Ford Performance sowie den Custom Kühlergrill-Einsatz (samt „P-51 Mustang“-Logos) und exklusive Luftauslässe in der Motorhaube noch markanter. Ein weiteres absolutes Highlight ist der große feststehende Heckspoiler, der eigentlich dem Topmodell Mustang Shelby GT500 vorbehalten ist. Abrundend kommen Heckdiffusor-Ansätze, sogenannte Airfoils, sowie neue Räder – jeweils von Roush stammend – zum Einsatz: Die Felgen mit fünf Doppelspeichen besitzen das Format 9,5×20 Zoll und sind mit Continental-Pneus der Abmessungen 275/35 R20 bereift.

Reichlich Power dank Kompressor-Kits

Doch nicht nur hinsichtlich der Anbauteile war Roush Performance ein wichtiger Teilelieferant für den Bau des „Old Crow“ Mustang GT. Vielmehr arbeitete Ford bei der gesamten Realisierung eng mit den Mustang-Spezialisten zusammen. Und so erhielt das Coupé selbstverständlich ferner ein umfangreiches Motor-Upgrade aus selbigem Hause: Die Herzstücke dessen sind zweifellos der TSV 2650-Kompressor sowie der groß dimensionierte Ansaugungs-Kit – auf dessen Airbox sich der Unternehmensgründer, die Rennsport-Legende Jack Roush, höchstpersönlich mit seiner Unterschrift verewigte. Gleichfalls neu ist die Ford Performance-Abgasanlage inklusive X-Pipe. Die Leistung des 5,0 Liter großen V8-Aggregats stieg durch die Optimierungen auf satte 720 PS an, das maximale Drehmoment beträgt etwa 827 Nm. Fahrwerksseitig besitzt das kraftvolle Coupé unter anderem das bewährte MagneRide-Dämpfungssystem, die Kraftübertragung geschieht mittels des bekannten manuellen Sechsgang-Getriebes.

Edles Interieur mit mehrfarbigem Leder

Last but not least erhielt der Innenraum ebenfalls eine Veredlung im „Old Crow“-Stil. So sind die installierten Sportsitze nun mit Sparco-Vier-Punkt-Gurten kombiniert und verfügen über Bezüge aus schwarzem und braunem Leder, wobei unterhalb der Kopfstütze das Eighth Air Force-logo eingestickt ist. Mit selbigem Leder ist natürlich auch der Rest des Interieurs bezogen zuzüglich Bereichen auf dem Armaturenbrett und in den Türverkleudingen in militärgrünem Leder. Echte Eyecatcher sind zudem der runde Roush Schaltknauf und die Türgriffe, welche jeweils in kräftigem Rot erstrahlen. Auf die Rückbank wurde unterdessen verzichtet, an ihrer Stelle gibt es im Fond nun eine hochwertige Aluminium-Verkleidung. Und um die ganze Geschichte bis zu Ende zu erzählen: Bei der Versteigerung im Rahmen der AirVenture Show 2019 am 25. Juli fiel der Hammer erst bei einem Verkaufswert von 400.000 Euro. Damit verfehlte er zwar den bisherigen Rekord von 500.000 Euro, den 2008 der Mustang AV8R erreichte, dennoch kann die Auktion zweifellos wieder als voller Erfolg gewertet werden.

Technical Facts

Ford „Old Crow“ Mustang GT

Baujahr: 2019

Motor: 5,0-Liter-V8-Ottomotor, Roush/Ford Performance TSV R2650-Kompressor, Roush-Luftansaugungs-System (mit originaler Unterschrift von Jack Roush), sonderangefertigte aktive Ford Performance-Abgasanlage mit X-Pipe und blau eloxierten Endrohren, ca. 720 PS / 827 Nm

Kraftübertragung: 6-Gang-Handschaltgetriebe

Fahrwerk: aktives MagneRide-Dämpfersystem

Rad/Reifen: Roush-Leichtmetallfelgen in 9,5×20 Zoll mit Continental-Sportbereifung in 275/35 R20

Karosserie: Racing-Frontspoiler von Ford Performance, Custom-Kühlergrill von Roush mit „P-51 Mustang“-Logo, Motorhaube mit Custom-Luftauslässen, „Eighth Air Force“-Emblem auf dem Heckpanel, feststehender Heckspoiler vom Mustang Shelby GT500, Roush-Heckdiffusor-Erweiterungen (Aerofoils), Custom-Lackierung im Look des P-51 Mustang Fighter-Flugzeugs „Old Crow“ von Col. Bud Anderson

Innenraum: spezielle Lederausstattung in Militärgrün sowie Hellbraun und Schwarz, roter Roush-Schaltknauf, rote Türgriffe, Aluminium-Verkleidungen statt Rücksitzbank im Fond, P-51-Schriftzug auf dem Armaturenbrett an der Beifahrerseite, Sparco-Vier-Punkt-Gurte