Li’l Red Express

Dodge Li'l Red Express von der Old Legends Garage

Dodge Li’l Red Express von der Old Legends Garage

Auf den ersten Blick kaum zu glauben, aber wahr: Das schnellste US-amerikanische Auto im Sprint von 0 auf 100 mph war anno 1978 weder eine Corvette, ein Mustang, ein Charger oder auch ein sonstiges Muscle Car – sondern ein Truck! Denn während beispielsweise die vorgenannten Modelle  im Schatten der ersten Ölpreiskrise (1973) von den bärenstarken V8-Dampfhämmern vorheriger Jahrzehnte Zug um Zug auf „Mager-Motoren“ zurückgerüstet wurden, hatte Dodge ’78 die Chuzpe, den „Li’l Red Express“ auf die Straße zu schicken.

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Cars & Stripes 6-2023

Auf Basis des D150 Adventurer baute Dodge diesen kleinen roten Wildfang, der seinerzeit vom renommierten Automagazin „Car and Driver“ als schnellestes US-Auto im 0-100-mph-Sprint gemessen wurde. Wie das? Unter geschickter Umgehung der von der US-Regierung verhängten Spritspar- und Abgas-Auflagen pflanzte Dodge dem kurzen Pick-up einen Kat-losen 360cui-Small Block-V8 mit Vierfach-Vergaser in den Maschinenraum ein, der technisch eng verwandt mit den damals in den Police Cars eingesetzten Motoren war.

Police Car Spec

Das „Werkstuning“ umfasste unter anderem eine scharfe Nockenwelle und eine Mopar-Ansaugbrücke. Ferner trug der Li’l Red serienmäß seine markanten High Pipes-Auspuffrohre und schicke seine rund 225 PS via einer 3-Gang-727-Torqueflite-Automatik und einer 3.55er Hinterachse mit Sperre auf die Straße. Nachdem 1978 genau 2.188 Li’l Red Express-Trucks gebaut wurden, musste das Spaßmobil zum nächsten Modelljahr etwas Federn lassen: Dodge wurde verpflichtet, den Power-Pick-up mit einem Kat aus- und auf bleifreien Sprit umzurüsten. So blieben zwar nur noch 145 PS übrig, dennoch war der 1979er Jahrgang mit 5.118 gebauten Fahrzeugen noch erfolgreicher. Damit ist die Lebensgeschichte des Li’l Red auch schon auserzählt: Nach zwei Modelljahren war Schluss.

Import aus Iowa

Das hier gezeigte 1978er Exemplar befindet sich im Besitz von Udo Maier aus Wittislingen. Moment: Maier? Wittislingen? Bei dem einen oder anderen Cars & Stripes-Stammleser dürfte es hier klingeln. Richtig: In der vergangenen Ausgabe zeigten wir den Dodge Charger seines Sohnes Felix Maier, dem Inhaber und Kopf der Old Legends Garage. Gemeinsam holte das Vater/Sohn-Duo den – wie alle Li’l Red Express – feuerroten Truck vor elf Jahren nach Deutschland. Zuvor hatten sie das Fahrzeug einem Farmer aus Boone City, Iowa erfolgreich abgeschwatzt, der dieses bestens erhaltene Stück US-amerikanischer Automobilegeschichte auch nur deshalb abgab, weil er noch ein zweites, baugleiches Exemplar in der Scheune hatte.

Und weil man an einer solche Rarität nicht „herumfummelt“ blieb der ’78er Li’l Red auch ziemlich serienmäßig erhalten. Im Sinne der Fahrsicherheit und -dynamik erhielt lediglich das ausgelutschte Fahrwerk eine vollständige Revision und auch der 360cui-V8 bekam liebevolle Zuwendung. Dazu wurden die OEM-Räder durch 15-zöllige Craga-Felgen mit Bereifung der Dimensionen 235/65R15 und 275/60R15 ersetzt.

Weitere Informationen gibt es bei:

Old Legends Garage US Car Service
Felix Maier
Papiermühlweg 13
89426 Wittislingen

Tel.: 0151 / 25381965
E-Mail: info@oldlegendsgarage.de

www.oldlegendsgarage.de

Technical Facts

Dodge Li’l Red Express

Baujahr: 1978

Karosserie: Lackierung in Canyon Red mit Li’l Red Express-Dekor

Motor: 360cui-V8 (5,9 Liter), scharfe Nockenwelle, Mopar-Ansaugbrücke, High Pipes, 225 PS

Kraftübertragung: 3-Gang-727-Torqueflite-Automatik, 3.55er Hinterachse mit Sperre

Fahrwerk: überholt von Old Legends Garage

Rad/Reifen: Craga-Felgen in 15 Zoll, Bereifung in 235/65R15 und 275/60R15

Innenraum: rote Innenausstattung