Leserauto: Mercedes-Benz W201 190 E

Leserauto: Mercedes-Benz W201 190 E

Wie ihr euch vorstellen könnt, erhalten wir vom Mercedes Tuner-Magazin beinahe täglich Fahrzeugbewerbungen mit der Bitte um ein Fotoshooting für unser Magazin. Natürlich aber können wir – leider – nicht alle diese Wünsche erfüllen. Daher haben wir uns entschieden, in der neuen Rubrik „Leserfahrzeuge“ auch Autos zu zeigen, bei denen es für ein Shooting leider nicht ganz gereicht hat und diese von ihren Besitzern selbst vorstellen zu lassen.

Heute stellt uns Jan Gutgesell aus Lichtenfels in Oberfranken seinen 190 E vor!

Hallo zusammen,

meinen „Baby-Benz“ habe ich im Februar 2017 erworben. Nach dem Kauf wurde der 1990er W201 mit 118 PS starkem 2,0-Liter-Motor und 4-Gang-Automatik erstmal komplett zerlegt, innen sowie außen. Dann wurden der gesamte Unterboden, die Schweller, die Radhäuser und sämtliche Aufnahmen und Halter von Rost befreit – welcher beim 190er ja bekanntlich (leider) eine große Rolle spielt. Alle Roststellen wurden großzügig beseitigt und neu geschweißt. Der Unterboden wurde danach komplett neu mit Unterbodenschutz gesprüht und alle Anbauteile wie Querlenker, Stabis etc. wurden durch neue ersetzt. Die Hinterachse und der Motor wurden überholt, wobei auch viele Neuteile zum Einsatz kamen. Da auch viele Teile irreparabel kaputt waren, wurde noch ein Spender-190er gekauft. Also: Aus zwei mach einen.

Serienmäßig blieb das Auto selbstverständlich auch nicht – wie man sieht. Nun also zu den Veränderungen. Als Erstes das Fahrwerk: Nach langem Überlegen habe ich mir das TA Technix-Gewindefahrwerk gekauft. Dessen Federn allerdings wanderten direkt in den Müll, denn in der Hauptsache benötigte ich die Teller des Gewindefahrwerks. Diese wurden nochmal an der Drehbank gekürzt (Gewinde nachgeschnitten). Die verbauten Federn stammen aus dem Hause H&R. In der Summe ist der Wagen somit 15 Zentimeter tiefer als Serie, was schon ordentlich ist! Danach habe ich Universal-Kotflügelverbreiterungen bestellt, die anfangs überhaupt nicht passten, aber in mühevoller Kleinarbeit angepasst wurden. Die vorderen Kotflügel und die hinteren Radkästen wurden ausgeschnitten für den Tiefgang; in die hinteren Radkästen wurden Bleche eingesetzt, um den Spalt zwischen Radhaus und Karosserie aufzufüllen.

Vor der Lackierung wurde der ganze alte Lack in Handarbeit entfernt – mit einer Flex, um das Muster zu bekommen. Beim Lackierer wurden Kofferraum, Motorraum, Einstieg und Türen innen sowie alle Anbauteile in Schwarz lackiert. Aufs blanke Blech ist Industriekleber gekommen, um gegen Kratzer vorzubeugen und damit der Lack nicht abplatzt. Auf dem Industriekleber sind nochmal drei Schichten Klarlack gekommen. Danach wurde er poliert und wieder zusammen gesetzt.

Darüber hinaus ist US-Standlicht verbaut sowie eine tiefere Frontlippe. Anfangs wollte ich erst 18-Zoll-AMG-Felgen fahren. Die hatten wir auch mal montiert, sie passten aber absolut nicht zum Auto. Deswegen sind wir dann auf alte OZ-Felgen, die vorher auf einem W116 montiert waren, umgestiegen in Kombination mit 205/40R15er Pneus mit Reifenbeschriftung.

Abgerundet durch die Scheibengitter finde ich das Auto sehr gelungen. Es wurde auch schon auf vielen Treffen als VIP-Fahrzeug ausgestellt. Die Bauzeit betrug zirka 8 Monate.

Viele Grüße, Jan

Ihr möchtet auch einmal mit eurem Fahrzeug bei den Mercedes Tuner-Leserautos mit dabei sein? Dann schickt uns ein paar hochauflösende Fotos (An denen ihr bitte die uneingeschränkten Nutzungs- und Veröffentlichungsrechte haben solltet!) sowie einen kurzen Text zum Auto an olivier.fourcade@eurotuner.de. Vielleicht seid ihr dann schon in der nächsten Ausgabe mit dabei…