Restomod-Wolf 250 GD von Legacy Overland

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„Project Heidelberg“

Die Mercedes G-Klasse ist längst im zivilen Bereich angekommen und hat sich bestens etabliert. Sie erfreut sich insbesondere in der kraftvollen Topversion G 63 mit mittlerweile 585 PS und 850 Nm starkem Biturbo-V8 großer Beliebtheit und wird nicht selten auch veredelt. Doch es geht auch anders – schließlich hat der unverwüstliche Geländegänger seinen Ursprung bekanntlich im militärischen Bereich: Als Wolf leistete beziehungsweise leistet der G bei der Bundeswehr gute Dienste und auch bei Heeren und Streitkräften diverser anderer Länder kommt der Wagen – teils unter anderem Namen oder aus Lizenzfertigung – ebenfalls zum Einsatz.

Die stilechteste und ursprünglichste Art eine individualisierte G-Klasse zu fahren, ist daher wohl der Erwerb eines ehemaligen Wolfs – denn schließlich werden die Fahrzeuge nach einer gewissen Zeit irgendwann ausgemustert und dürften in den verdienten Ruhestand. Und damit auch in ein neues, zweites Leben, denn verschiedene Unternehmen machen es sich zur Aufgabe, ebensolche „Rentner“ aufzukaufen und sie für die Weiternutzung im zivilen Bereich fit zu machen. In Deutschland sind hier als erste Adresse wohl die Spezialisten von Lorinser Classic zu nennen.. Doch auch in den USA befasst man sich mit diesem Thema – wie beispielsweise das Unternehmen Legacy Overland aus dem unweit von New York City an der Ostküste in Connecticut gelegenen Greenwich.

Bei ihrem hier gezeigten, unter dem Namen „Project Heidelberg“ veredelten Wolf aus dem Baujahr 1990 wählten sie noch mehr als Lorinser den beliebten Restomod-Ansatz und erhöhten den Lifestyle- und Coolness-Faktor des kernigen Allradlers dabei merklich. Dies kommt insbesondere im Innenraum zum Ausdruck: Sowohl die Frontsitze als auch die beiden längs zur Fahrtrichtung im Heck verbauten, klappbaren Sitzbänke für bis zu vier Personen und die drei Türverkleidungen sind mit neuen Lederbezügen versehen: Es handelt sich um eine in Handarbeit gefertigte Zweifarb-Kombination in Schwarz sowie hellem „Brandybraun“ im Vintage-Look mit cremefarbenen Kedern und Ziernähten. Ebenfalls komplett restauriert präsentiert sich der Rest des Interieurs: So wurden alle Armaturen erneuert, Custom-Fußmatten angefertigt und neuer Teppich verlegt, unter dem sich zusätzliches Dämmmaterial befindet. Auf der Mittelkonsole sitzt ferner ein Custom-Ablagefach samt Cupholdern, das ebenfalls mit dem braunen Leder bezogen ist. Abrundend sind sogar eine sonderangefertigte, in das Armaturenbrett eingepasste Klimaanlage und ein Soundsystem an Bord. Letzteres umfasst eine Headunit mit Bluetooth-Funktion, welche ebenso von Pioneer stammt wie die vier Lautsprecher.

Hinsichtlich des Exterieurs blieb der ursprüngliche Look und Charakter des Wolf noch stärker erhalten als im Innenraum: Die Karosserie, erhielt – nachdem sie wie quasi das gesamte Fahrzeug einmal komplett auseinandergenommen und instand gesetzt worden war – eine neue Lackierung in sogenannten „Buchsbaumgrün glänzend“. Diese schließt den am Heck in einer schwarzen Halterung platzierten Ersatz-Benzinkanister ein. Die Custom-Farbe ist zwar deutlich heller, modischer und freundlicher, aber dennoch zweifellos eine Reminiszenz an das dunkle Tarngrün, das die Wölfe zumeist tragen. Der Frontschutzbügel sowie die klassischen Stahlfelgen der Dimensionen 7×16 Zoll sind unterdessen in Schwarz gehalten. Die passende, grobstollige Offroad-Bereifung misst 265/75 R16. Für einen modernen Touch sorgt die Tatsache, dass sämtliche Beleuchtungen auf LED-Technik umgerüstet sind – dies gilt für die Hautscheinwerfern ebenso wie für die Zusatzleuchten vor dem Kühlergrill und die nun runden Rücklichter. Die bei der G-Klasse traditionell auf den Kotflügeln sitzenden vorderen Seitenblinker besitzen weiße Abdeckgläser und sind von Schutzgittern umgeben. Ausgesprochen passend ist auch der seitliche Ansaugschnorchel vor der A-Säule auf der Beifahrerseite, der optisch jenen von kanadischen Militärfahrzeugen nachempfunden ist. Last but not least gibt es, um die Insassen im kompromisslos offen gestalteten Wolf gegen Umwelteinflüsse zu schützen, gleich zwei verschiedene Verdeckplanen aus schwarzer Angorawolle: Eine, die den Wagen komplett abschließt und eine „Bikini Top“ genannte Alternative, die ausschließlich die beiden Frontsitze bedeckt.

Selbstverständlich überholte Legacy Overland die Technik ebenfalls einmal komplett: Im Bug des Wolfs, bei dem es sich um einen 250 GD handelt, sitzt das 2,5 Liter große OM602-Fünfzylinder-Dieseltriebwerk: Dieses ist mit 92 PS und 158 Nm zwar nicht sonderlich stark, garantiert aber dennoch jederzeit souveränes Vorankommen und gilt – was für den Militäreinsatz ja umso wichtiger ist – als einer der verlässlichsten und langlebigsten Motoren der Welt. Im Rahmen seiner Auffrischung wurde auch die Bosch-Benzinpumpe auf Vordermann gebracht. Ebenfalls neu aufgebaut sind das manuelle Fünfgang-Getriebe sowie das Verteilergetriebe, welche mit zwei manuell sperrbaren Differentialen an Front und Heck kombiniert sind. Das Fahrwerk erhielt zu guter Letzt eine Aufwertung mittels Bilstein-Dämpfern.

Weitere Informationen bei:

www.legacyoverland.com

 

Technical Facts

Mercedes-Benz 250 GD Wolf „Project Heidelberg“

Baujahr: 1990

Karosserie: schwarzer Stoßschutzbügel an der Front mit zwei LED-Hilfsleuchten, LED-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten, weiße Blinker vorne mit Schutzgittern, Ansaugschnorchel im kanadischen Militär-Look, Benzinkanister in Wagenfarbe am Heck, zwei verschiedene Verdeckplanen aus Angorawolle (Soft Top und Bikini Top), Lackierung in Buchsbaumgrün glänzend (Customfarbe)

Motor: 2,5-Liter-OM602-Reihenfünfzylinder-Dieselmotor, komplett neu aufgebaut, mechanische Bosch-Benzinpumpe

Leistung: 68 kW / 92 PS bei 4.600 U/min.

max. Drehmoment: 158 Nm bei 2.200-3.100 U/min.

Kraftübertragung: manuelles 5-Gang-Getriebe und Verteilergetriebe (jeweils neu aufgebaut), manuell sperrbare Differentiale vorne und hinten

Fahrwerk: Fahrwerk komplett überholt, Bilstein-Dämpfer

Rad/Reifen: Stahlfelgen in 7×16 Zoll mit Cooper Adventurer STT Pro-Offroadreifen in 265/75 R16

Innenraum: Sitze neu beledert in Brandybraun und Schwarz mit cremefarbenen Ziernähte, klappbare Sitzbänke im Fond (längs zur Fahrtrichtung) mit Beckengurten, sämtliche Armaturen erneuert, lederbezogenes Custom-Ablagefach mit Cupholdern auf der Mittelkonsole, Custom-Fußmatten in Schwarz, Custom-Klimaanlage, Dynamat-Geräuschisolation unter dem Teppich

Multimedia: Pioneer MVH-S310BT-Headunit mit Bluetooth-Funktion, Soundsytsem mit vier Pioneer-Lautsprechern in Custom-Boxen (2x in vorderen Türen, 2x im Fond)

Sonstiges: alle Klammern sowie Schrauben, Halterungen etc. galvanisiert