Honda Integra Type R: Domo-kun undercover

Honda Integra Type R:  Domo-kun undercover

Manchmal scheint es doch, als sei früher alles besser gewesen: So etwa, wenn man an sportliche aber zugleich erschwingliche Coupés aus dem asiatischen Raum denkt. Abgesehen von den Nissan Z-Modellen und den Zwillingen Toyota GT86 / Subaru BRZ sieht es diesbezüglich auf dem deutschen Markt momentan schlecht aus. Dabei haben diverse Hersteller aus Japan und auch Korea in den vergangenen Jahrzehnten zuhauf gezeigt, dass sie es durchaus können – denken wir nur beispielsweise an Mazda RX-7 und RX-8, Hyundai Coupé, Veloster und Genesis oder vor allem an Honda mit Baureihen wie dem Prelude, dem CRX und CR-Z sowie der zweitürigen Version des Integras.

Das letztgenannte Modell ließ die Herzen von Fans japanischer Autos und deren Tuning insbesondere in seiner Type R-Ausführung höher schlagen. Diese Topversion wurde in der ersten Generation DC2 ab 1998 sogar offiziell in Deutschland verkauft. Um eines der hierzulande ausgelieferten Exemplare handelt es sich bei dem auf diesen Seiten gezeigten Integra. Das im Jahr 1998 gebaute Coupé befindet sich seit Sommer 2014 im Besitz von Rajan Thulasithas aus dem bei Aachen gelegenen Stolberg. Seither hat der Student seinen Honda gemeinsam mit dem Team von Emperador Motorismo aus Herzogenrath in vielerlei Hinsicht verfeinert.

Mischung aus JDM- und US-Stil

An der Front des Type R fallen in erster Linie die orangefarbenen Frontblinker in der Schürze auf, vor allem, wenn man bedenkt, dass die europäischen Versionen eigentlich weiße Pendants trugen. Passend dazu tauschte Rajan zudem die seitlichen Blinker durch solche mit orangenen Gläsern aus. Neu an der Front ist des Weiteren ein Splitter, der dem Bug zusätzliche Sportlichkeit verleiht. Das Heck zieren hingegen JDM-Leuchten von einem früheren „Spec 96“-Modell und ein Custom-Spoiler auf der Heckklappe. Letztere wurde ferner von ihrem Scheibenwischer befreit, der die Linie des Coupés zuvor empfindlich störte. Spoon-Seitenspiegel aus Carbon runden die veredelte Karosserie ab. In den Radkästen drehen sich unterdessen Rota Grid-Felgen in 7×16 Zoll mit Toyo-Bereifung der Maße 205/45R16. Die Räder passen mit ihrem Sechs-Speichen-Design perfekt zum japanischen Sportcoupé, während die Gummis mit einer weißen Beschriftung ihrer Flanken auffallen. Weiß ist darüber hinaus die Karosserie – eigentlich nicht unbedingt besonders erwähnenswert, ist dies doch die typische Farbe für DC2 Type R. Tatsächlich handelt es sich jedoch nicht um die werksseitig Lackierung, sondern eine neue im vom Audi stammenden Ibisweiß. Zwei rote Folienstreifen auf den Flanken erinnern an einen Running-Schuh und unterstreichen so den sportlichen Anspruch des Hochdrehzahl-Coupés.

Racing-Anleihen im Cockpit

Analog zum Exterieur optimieren den Innenraum von Rajans Honda ebenfalls nur recht wenige Neuerungen: Ein sportliches Momo-Lenkrad, eine Tegiwa-X-Brace zur zusätzlichen Stabilisierung der Karosserie und ein elektrischer Schroth-Gurt auf der Fahrerseite, das war’s. Mehr war jedoch auch keineswegs nötig, da der Type R bereits ab Werk über Ausstattungsmerkmale wie stark konturierte Sportsitze verfügte. Zur musikalischen Unterhaltung schließlich ist ein neues CD-Radio samt USB-Anschluss an Bord – falls der charakteristische VTEC-Sound des drehzahlgierigen Vierzylinder-Triebwerks im Bug des Hondas einmal nicht genügen sollte.

Gewindefahrwerk und standfeste Bremse

Apropos Triebwerk: Bei diesem handelt es sich genauer gesagt um den 1,8 Liter großen B18C6-Motor mit einer werksseitigen Leistung von 190 PS. Die frei saugende „Drehorgel“ kam in den Genuss eines Airbox-Mods und entlässt ihre Abgase nun via einer neuen G55-Catback-Abgasanlage aus dem Hause SRS. Wenngleich sich folglich keine technischen Modifikationen unter der Haube begutachten lassen, lohnt es sich dennoch eindeutig diese zu öffnen. Ihre komplette Unterseite ziert als Highlight ein ansehnliches und beeindruckendes Graffiti, welches das populäre Maskottchen Domo-kun samt entsprechendem Schriftzug zeigt. Dieses besitzt bekanntlich nicht nur bei japanischen Kindern, sondern ebenso in der JDM-Szene zahlreiche Anhänger und erfreut sich ausgesprochener Beliebtheit. Zur Verbesserung der Straßenlage verbauten Emperador Motorismo und Rajan ergänzend zu den originalen Fahrwerksstreben an Front und Heck ein D2 Street-Gewindefahwerk sowie BuddyClub-Sturzversteller vorne wie hinten. Und da der nur 1,2 Tonnen schwere Type R sogar mit seiner Serienleistung für Höchstgeschwindigkeiten von mehr als 230 km/h gut ist, erhielt er zu guter Letzt ein Upgrade der Bremsanlage: Diese umfasst nun Turbogroove-Scheiben und Greenstuff-Beläge von EBC sowie Stahlflex-Leitungen rundum.

Technical Facts

Fahrzeugtyp: Honda Integra Type R (DC2)

Baujahr: 1998

Karosserie: orangefarbene Blinker inklusive US-Umbau, orangefarbene Seitenblinker, JDM-Rückleuchten vom Spec 96, Graffiti auf der Motorhauben-Innenseite, Spoon-Spiegel aus Carbon, Heckscheibenwischer gecleant, Frontsplitter und Custom-Heckflügel, Lackierung im Ibisweiß (von Audi)

Motor: 1,8-Liter-Reihenvierzylinder (B18C6), Airbox-Mod, SRS G55-Catback-Abgasanlage, 190 PS

Kraftübertragung: 5-Gang-Schaltgetriebe

Fahrwerk: D2 Street-Gewindefahrwerk, BuddyClub-Sturzversteller vorne und hinten, originale Fahrwerksstreben (VO, HO, HU)

Rad/Reifen: Rota Grid-Felgen in 7×16 ET40 mit Toyo Proxes T1-R-Bereifung in 205/45R16

Bremsen: EBC Turbogroove-Bremsscheiben, EBC Greenstuff-Beläge, Stahlflex-Bremsschläuche

Innenraum: Momo-Lenkrad, elektrische Schroth-Gurte, Tegiwa-X-Brace, CD-Radio mit USB