Diesel-Touring trifft M3 CSL

Diesel-Touring trifft M3 CSL

Diesel-Touring trifft M3 CSL

M3 und Touring. Das ist bei BMW seit jeher eine Kombination, die dem Kunden verwehrt bleibt. Anders als zwischenzeitlich beim großen M5 wurde der Mittelklasse-Sportler ab Werk – bis zur 2014 erfolgten Umbenennung selbiger in M4 – als Coupé und Cabrio sowie teilweise als Limousine angeboten. Diesen Mangel eines M3 im Kombi-Dress nehmen in der Tuning-Branche immer wieder versierte Schrauber zum Anlass, sich in Eigenregie einen Touring im M3-Optik aufzubauen. Zu diesen gehört beispielsweise Benjamin Nebauer aus dem bei Passau gelegenen Ortenburg. Gemeinsam mit seinem Freund Michael setzte er dieses Vorhaben anhand seines hier gezeigten E46 um.

Es handelt sich um ein Exemplar des 330d, der seinerzeit die Top-Dieselausführung des Münchener Kombis war, das Benjamin im Herbst 2014 kaufte. Als gelernter Kfz-Mechatroniker war es für ihn in der Folge eine Selbstverständlichkeit, quasi alle durchgeführten Umbauten komplett eigenhändig durchzuführen.

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M3 CSL-Look an Front und Heck

An der Front realisierte einen Umbau auf die Optik des ab 2003 für ein Jahr gebauten, limitierten Sondermodells M3 CSL. Die neue Schürze zeichnet sich durch den großen, mittigen und einen kleinen, runden Lufteinlass auf der Fahrerseite sowie zwei Flaps aus Sichtcarbon aus. Perfekt ergänzt wird die Front durch eine Motorhaube, die über zwei geteilte Luftauslässe verfügt und offensichtlich ebenfalls komplett aus Carbon besteht. Auch das Heck präsentiert sich im Stil des E46-Topmodells. Die Schürze produzierte Benjamin auf Basis eines Teils des M-Pakets, in das er einen angedeuteten Diffusor integrierte, welcher einen hervorragenden Rahmen für die insgesamt vier Endrohre des Schalldämpfers bietet. Er stammt original vom M3 und bildet den Abschluss einer Selfmade-Abgasanlage aus 3-Zoll-Rohren, die sich mittels speziell angefertigter Downpipe an das drei Liter große Dieseltriebwerk anschließt. Darüber hinaus kam der Reihensechszylinder in den Genuss einer Softwareoptimierung, sodass er statt ursprünglich 184 nun 240 PS generiert. An die Antriebsachse übertragen werden diese nicht mehr, wie im Ursprungszustand, per Automatik: Benjamin nahm einen Getriebetausch vor, sodass er die Gänge nun eigenmächtig über ein Fünfgang-Handschaltgetriebe sortiert.

Airride und 18-Zöller

Eine weitere technische Anpassung, die ebenso signifikante, optische Auswirkungen hat, ist das neue Fahrwerk. Es handelt sich um ein K-Sport-Airride, das Benjamin gleichfalls höchstpersönlich verbaute. Es sorgt für eine beachtliche Tieferlegung, die in diesem Ausmaße nur möglich war, da die Radläufe an der Hinterachse herausgetrennt und um 4,5 Zentimeter nach außen versetzt wieder eingeschweißt sowie die vorderen Kotflügel um 1,5 Zentimeter gebördelt wurden. Die in den Radhäusern beheimateten, mehrteiligen BBS RX-Felgen besitzen die Dimensionen 8,5×18 sowie 10×18 Zoll. Ferner zeichnen sie sich durch goldgelbe Y-Speichen-Sterne sowie polierte Betten aus und sind mit Reifen in 215/35ZR18 und 225/35ZR18 bezogen.

Touring als Zweisitzer

Die eigentliche Intention, die BMW mit dem Touring verfolgt, ist es wohl, bis zu fünf Insassen, gegebenenfalls inklusive Gepäcks, reichlich Platz zu bieten – beispielsweise für die Urlaubsfahrt. Von dieser Theorie unterscheidet sich die Praxis im Falle von Benjamins E46 dann doch recht deutlich. Wer hinter den beiden Recaro Pole Position-Sportsitzen eine Rückbank erwartet, der sucht vergebens. Sie musste komplett weichen, an ihrer Stelle macht sich stattdessen ein orangefarbener Überrollbügel aus dem Hause Pleie breit, der auch als Befestigungspunkt für die OMP-4-Punkt-Gurte dient. Direkt dahinter verbaute Benjamin den Tank des Luftfahrwerks, was insofern den Vorteil bietet, als dass der Kofferraum nach wie vor weitestgehend unbesetzt bleibt und seine eigentlichen Aufgabe somit prinzipiell noch bestens erfüllen kann. Die ehemals unter dem Gepäckabteil befindliche Reserveradmulde musste unterdessen weichen, um Platz für die neue Abgasanlage zu schaffen. Das eigentliche Cockpit wertete der 26-jährige Besitzer des BMWs mittels eines M-Lenkrads und chromschwarzer Tachoringe auf, während der Dachhimmel eine ebenso schwarze Verkleidung bekam. Für ansprechenden Musikgenuss sorgt bei Bedarf ein Harman Kardon-Soundsystem, welches über ein großes Navigationssystem angesteuert wird. Trotz der zahlreichen bereits durchgeführten und teilweise schweißtreibenden Umbauten haben Benjamin und Michael den Spaß an dem E46 noch lange nicht verloren: In ihren Köpfen reifen bereits Ideen für die nächsten Modifikationen.

Technical Facts

Fahrzeugtyp: BMW E46 330d Touring

Baujahr: 2002

Karosserie: Frontumbau auf M3 CSL-Optik mit Nachbauschürze, Carbon-Motorhaube, Heckumbau im M3 CSL-Look mit Eigenbau-Schürze auf Basis der M-Paket-Heckschürze, vordere Kotflügel um 1,5 cm gebördelt, Radläufe hinten um 4,5 cm rausgeschnitten und neu eingeschweißt, getönte Scheiben

Motor: 3,0-Liter-Reihensechszylinder-Dieselmotor (M57), Leistungssteigerung per Softwareoptimierung, Eigenbau-Downpipe, Eigenbau-Abgasanlage aus 3-Zoll-Rohren mit 4-Rohr-Endschalldämpfer vom E46 M3, 240 PS

Kraftübertragung: 5-Gang-Handschaltgetriebe

Fahrwerk: K-Sport-Luftfahrwerk

Rad/Reifen: mehrteilige BBS RX-Felgen in 8,5×18 Zoll und 10×18 Zoll mit Hankook-Bereifung in 215/35ZR18 und 225/35ZR18

Innenraum: Tachoringe in Schwarzchrom, M-Lenkrad, Recaro Pole Position-Sitze, OMP-4-Punkt-Gurte, Pleie Sport-Überrollbügel, schwarzer Dachhimmel, Reserveradmulde entfernt für Einbau des Endschalldämpfers

Multimedia: Harman Kardon-Soundanlage mit großem Navi