Das Kulturgut Automobil sitzt fest im Sattel

MOMO

Messe 33. Techno-Classica in Essen (12.-16.04.2023)

Wir sind ja nicht nur das Land der Dichter und Denker, sondern bis jetzt auch noch die führende Automobilnation. Während wir uns bei Ersterem weiterhin recht ordentlich schlagen, haben wir beim Thema Auto den Selbstzerstörungsmechanismus aktiviert. Im blinden Wahn die komplette Menschheit retten zu wollen, drückt die Politik in Berlin und Brüssel ein völlig irrsinniges und in der gewollten Form gar nicht umsetzbares Verbrennerverbot bis 2035 durch. Da kann man nur hoffen, dass der Verstand der Damen und Herren früh genug wieder einsetzt, und man dann noch in der Lage sein wird, diese Verbote aufzuweichen. Ansonsten sind wir hier in Deutschland wirklich verloren und haben uns zudem zum Gespött der Welt gemacht.

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WOB Klassik 3-2023

Endlich wieder der Duft von Öl, Benzin & Pflegemittel in der Luft!

Es gibt aber auch Lichtblicke, wie z.B. Veranstaltungen wie die Essen Motor Show im Dezember letzten Jahres oder die Techno Classica im vergangenen April. Nach den Entbehrungen der Corona-Pandemie spürt man eine große Erleichterung bei allen Beteiligten, ob Ausstellern oder Besuchern, endlich wieder ungetrübt dem Hobby Auto nachgehen zu können. So hatten auch wir uns hier in der Redaktion schon lange darauf gefreut nach Essen zu fahren, immerhin für fünf Tage das internationale Mekka für Oldtimer-Enthusiasten. Enttäuscht wurden wir natürlich nicht, denn die Techno Classica zeigte sich fast wieder in ihrer gewohnten Größe. 1.100 Aussteller, über 200 Club-Präsentationen sowie mehr wie 2.700 Klassiker mit 2, 3 oder 4 Rädern und mit Besuchern prall gefüllte Messehallen. Zwischen dem Duft von Benzin, Öl und Pflegeprodukten und einer extrem ruhigen sowie gelassenen Atmosphäre sah man überall tief zufriedene Old- und Youngtimer-Fans. Und zu entdecken gab es einiges, denn nicht weniger als acht Jubiläen in diesem Jahr wurden gefeiert: 100 Jahre MG, 75 Jahre Porsche, 75 Jahre Citroen 2 CV / Ente, 70 Jahre Corvette, 60 Jahre Mercedes-Benz 600, 60 Jahre Lamborghini, 50 Jahre BMW 2002 turbo und 50 Jahre Volkswagen Passat.

Klassiker als Fels in der Brandung!

Dass die Oldtimer-Szene robust ist und trotz politischer sowie wirtschaftlicher Instabilität  eine wachsende Fangemeinde hat, wurde nicht nur auf der Techno Classica sichtbar, sondern diese Entwicklung ist auch zahlentechnisch spürbar. Die Anzahl an zugelassenen Old- und Youngtimern kennt seit Jahren nur einen Trend, nämlich den nach oben. Im oberen Klassiker-Segment sicherlich gefördert, durch die Tatsache, dass viele Menschen Oldtimer als Geldanlage sehen. Doch mittlerweile haben auch die jüngeren Generationen ihre Liebe zur klassischen Mobilität entdeckt, weil sie entschleunigt, alte Werte vermittelt, die heute im Wahn der Sharing-Economy verloren gehen, und man erkannt hat, dass genau diese Fahrzeuge erhalten werden müssen. So könnte man als einzigen echten Kritikpunkt an der diesjährigen Techno Classica aufführen, dass das Angebot an Old- und Youngtimern zum Privatverkauf vor den Messehallen ein wenig dürftig ausgefallen ist. Aber das wird sich im kommenden Jahr sicherlich ändern, denn die Szene läuft sich ja gerade erst wieder warm, nach den Einschränkungen der Corona-Jahre.

Wenn Ihr noch ein schickes, zeitgenössisches Lenkrad sucht, oder passende Naben für bestehende Lenkräder, dann schaut doch mal bei unseren Freunden von www.momo-germany.de vorbei oder lasst Euch beraten unter Tel.: 07261/ 939 190

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Best of Show: Pegaso Z 102 GT Berlinetta!

Eine 18-köpfige internationale Jury aus Oldtimer-Spezialisten kürte in diesem Jahr unter mehr als 150 Concours d`Elégance-Teilnehmern als weltbestes Automobil einen 1951 in Spanien gebauten Pegaso Z 102 mit ENASA-Karosserie zum „Best of Show“. Der schnittige Sportwagen stand auf dem Stand der belgischen Firma „Classic Car Service Restorations“ für knapp 1 Million Euro zum Verkauf.

Der genaue Termin für die Techno Classica 2024 stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest, aber es dürften traditionsgemäß wieder Tage im April werden.

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Text: Olivier Fourcade

Fotos: Sebastian Brühl, SIHA