300C meets PT Cruiser
Trotz des anhaltenden Booms von Pick-ups und Muscle Cars aus den USA in Europa, sind amerikanische Autos, die sich abseits dieser Fahrzeuggattungen bewegen hierzulande nach wie vor zweifellos Exoten. Dies hängt sicherlich auch damit zusammen, dass viele US-Produzenten ihre Modelle in Deutschland gar nicht anbieten oder nur zeitweise offiziell anboten. Einer dieser Hersteller, der seine Modelle sogar recht lange diesseits des Atlantiks auf dem Markt hatte, war Chrysler. Zwei der abseits des Mainstreams einzuordnenden Individualisten aus diesem Hause konnten wir zu einem gemeinsamen Shooting zusammenbringen.
Zum Einen handelt es sich um ein Exemplar der großen Limousine 300C. Es befindet sich im Besitz des 33-jährigen Dejan aus dem östlich von Stuttgart gelegenen Schorndorf. Er erwarb den Wagen im Jahr 2012 und hat seitdem mehr als 100.000 Kilometer in diesem zurückgelegt. Ähnlich verhält es sich bei dem zum Anderen fotografierten PT Cruiser. Sein Besitzer Ralf Schmidt aus dem bei Heilbronn gelegenen Bad Friedrichshall fasste im Jahr 2014 den Beschluss, „einfach mal was anderes“ kaufen und fahren zu wollen. Seitdem hat er sogar etwa 135.000 Kilometer in seinem amerikanischen Cabrio zurückgelegt.
Tiefgang dank Airride hier wie dort
Damit beweisen beiden Fahrzeuge, dass sich ein ansprechendes Tuning bei gleichzeitiger Alltagstauglichkeit nicht ausschließen müssen. So zeigt sich in beiden Fällen, dass die Chrysler im Vergleich zur Basis deutlich tiefergelegt sind. Dafür verantwortlich zeichnen jeweils Luftfahrwerke, die vom szenebekannten „Airride-Guru“ Damiano Di Viesti verbaut wurden. In Dejans 300C handelt es sich dabei im ein Aero Sport-System aus dem Hause Universal Air. In Ralfs PT Cruiser tut unterdessen eine individuell angefertigte Eigenbau-Lösung Dienst: Sie basiert auf einem KW Variante 2 Inox-Gewindefahrwerk, das mit GAS-Luftbälgen auf Airride umgebaut sind. Zudem umfasst das Fahrwerk zwei Viair-Kompressoren, einen Accuair-Ventilblock sowie einen Chromtank. Die Ansteuerung des Airrides geschieht manuell, wobei eine Kontrolle der Drücke in den vier Federbeinen und dem Tank über eine Zusatzanzeige im Innenraum möglich ist.
Serienmäßige Triebwerke
Mit Blick auf die übrigen technischen Komponenten gibt es weitaus weniger zu berichten. Unter beiden Motorhauben arbeitet – wenngleich es durch die damalige Konzern-Zusammegehörigkeit mit Daimler alternativ auch Dieselmotoren aus dem Hause Mercedes gab – ein Benziner: Im 300C ist dies nicht einer der großvolumigen und leistungsstarken HEMI-V8, sondern der 3,5 Liter große V6, der mit 250 PS jedoch gleichfalls alles andere als schwach auf der Brust ist. Demzufolge beließ Dejan das Aggregat im Serienzustand. Einzige Neuheit ist die sich nun anschließende, zweiflutige Supersprint-Abgasanlage mit H-Pipe. Ralfs PT Cruiser Cabrio wird durch den 2,4-Liter-Reihenvierzylinder mit einer Leistung von 143 PS angetrieben. Dieser verblieb bisher ebenso unangetastet. Gleiches gilt für die Abgasanlage, die lediglich zur optischen Verschönerung ein angeschweißtes, 70 Millimeter durchmessendes Endrohr bekam.
Stoßstange mit Lederbezug
Neben ihren Tieferlegungen weisen beide Fahrzeuge einige weitere optische Veredlungen auf: Der 300C bekam eine Vollfolierung in mattem Schwarz – jedoch nicht, bevor die seitlichen Stoßschutzleisten entfernt und die Heckklappe sowie die Frontschürze gecleant worden waren. Letztere stellt zudem einen ungewöhnlichen Eyecatcher des Chryslers dar, weil sie mit schwarzem Leder bezogen ist. Darüber hinaus trägt die Limousine am Bug einen Chrom-Kühlergrill, mit einem Logo, dass sich dank des integrierten „B“ an jenes von Bentley anlehnt. Der PT Cruiser unterscheidet sich unterdessen durch die Scheinwerfer in US-Spezifikation, lasierte Rückleuchten und getönte Scheiben vom hiesigen Durchschnitts-PT Cruiser. Zudem steht der Wagen auf einem Satz Work Wheels VS-KF-Felgen der Dimensionen 8,5×19 Zoll mit 225/35er Bereifung. Die Dreiteiler zeichnen sich durch ihr Chrom-Finish sowie die goldene Verschraubung aus. Ein ebenso silbrig glänzendes Highlight befindet sich an den Achsen des 300C: Dieser steht auf Verde V56 Madonna-Rädern in großen 10×22 Zoll rundum mit Reifen der Maße 255/30 ZR22.
Auch innen verfeinert
Chrysler PT Cruiser Cabrio 2.4
Multimedia: Umbau auf Doppel-DIN-Multimedia-Reciever mit DAB+ und Navigation (Mac Audio Mac 520 DAB), Pioneer TS-WX130EA-Aktiv-Subwoofer