Chevrolet Corvette C2 Sting Ray!

Corvette C2 Split

Die C2ZR1

Die Corvette-Coupés der zweiten Generation C2 Sting Ray verfügten im ersten Baujahr 1963 über ein ganz besonderes Erkennungsmerkmal: das Split-Window, die vertikal geteilte Heckscheibe. Damals wurde sie bereits nach einem Jahr wegrationalisiert – sie war einfach zu unpraktisch. Heute hingegen sind diese Modelle begehrte Sammlerstücke, rollten doch nur knapp 10.600 Exemplare vom Band. Nochmals ungleich seltener und damit exklusiver ist jedoch die sogenannten „Big Tank“-Ausführungen der Split-Window-Corvette: Von ihr baute Chevrolet gar nur 63 Stück! Um eines dieser extrem raren Exemplare handelt es sich bei dem hier gezeigten Fahrzeug.

Schon beim ersten Blick auf die im Besitz von Lauritz Tatas aus dem bei Aachen gelegenen Herzogenrath befindliche C2 erkennt man, dass ihr herausragender Status keineswegs davon abhielt, ihr einen umfangreichen und radikalen Umbau angedeihen zu lassen. Kaum eine Komponente blieb unangetastet, sodass das Sportcoupé eine beeindruckende Symbiose zwischen der Vergangenheit und der Moderne darstellt.

C2 Sting Ray trifft C6 ZR1

Wie der Name des Fahrzeugs, C2ZR1, schon deutlich macht, schwebt über dem ganzen Projekt ein Leitgedanke: Die Verwandlung der klassischen 60er-Jahre-Corvette in eine ZR1. Moment mal, ZR1? Die Bezeichnung kennen wir doch vom kraftstrotzenden Topmodell der von 2005 bis 2013 gebauten C6, der Vorgänger-Generation der aktuellen Baureihe. Und tatsächlich: Was im ersten Moment kaum vorstellbar scheint, ist wirklich wahr. Diverse Komponenten der C6 ZR1 fanden ihren Weg an und vor allem in die C2! Allen voran der 6,7 Liter große LS9-V8-Motor, der dank seiner Kompressor-Aufladung und einiger kleiner Optimierungen wie die Installation eines K&N-Carbon-Ansaugkits und einer handgefertigten und keramikbeschichteten Abgasanlage in der Sting Ray mehr als 680 PS leistet. Übertragen wird diese Leistung anders als bei der ZR1 auf C6-Basis mit Hilfe eines Automatikgetriebes samt Schaltpaddeln.

Komplett neue Fahrwerkstechnik

In Anbetracht dieser beinahe unbändigen Kraft erhielten auch die übrigen technischen Komponenten nahezu eine Runderneuerung. Die Corvette steht auf einem handgefertigten Custom-Chassis samt Unterboden aus Blech und besitzt eine verstärkte Karosserie; darüber hinaus stammt die Vorderachse aus dem Enkel C5 und die hintere Achse verfügt über Einzelradaufhängung. Fahrwerks-seitig nutzt die C2ZR1 ein Gewindefahrwerk, das, wie gewohnt, zugleich für eine optimierte Straßenlage und die Tieferlegung des Sportwagen-Klassikers sorgt, während in Sachen Bremsen zusammenkommt, was zusammengehört: Die vorne wie hinten installierte Carbon-Keramik-Anlage stammt wie der Motor von der C6 ZR1.

Carbon & moderne Komponenten

Im Rahmen ihrer Verstärkung und Anpassung wuchs die Karosserie auch um satte 12 Zentimeter in die Breite. Infolge dessen bekam sie ferner neue, einzelangefertigte Schürzen an Front und Heck, während die Zierleisten gecleant wurden. Des Weiteren nimmt das Blechkleid ebenfalls mehrere Anleihen beim mehr als 40 Jahre jüngeren Vorbild: Die Custom-Motorhaube basiert auf einem Originalteil einer ZR1 und verfügt folglich über das charakteristische Sichtfenster, das jederzeit einen Blick auf den Kompressor-V8 gewährt. Im Übrigen besitzt sie einen Powerdome, der sich bis zum Bug zieht und in einem vor der Motorhaube integrierten Lufteinlass einer Dodge Viper mündet. Selbst bei der Lackierung bleibt die C2ZR1 voll im Thema, es handelt sich um das aus der C6 ZR1-Farbkarte stammende „Cyber Grey“. Davon abweichend ist lediglich – wie zudem der Motorraum – das Dach mit Echtcarbon laminiert. Weitere Highlights setzen schließlich die Rücklichter und der großformatige Felgensatz: Erstere sind nicht mehr die Corvette-typischen, runden Leuchtenpaare, stattdessen wurden LED-Einheiten eines EU-Modells des Camaros der fünften Generation integriert. Die dreiteiligen Schmiederäder in 20 Zoll vorne und 21 Zoll hinten sind vom Typ F.I.W.E. aus dem Hause Wheelsandmore, besitzen sechs graue Doppelspeichen und sind mit Reifen in 255/30 ZR 20 respektive 325/25 ZR21 besohlt.

Cockpit aus Einzelanfertigung

Schließlich steht der Innenraum den übrigen Modifikationen qualitativ in keinster Weise nach: Der Dachhimmel ist genauso aus Blech neumodelliert wie das Armaturenbrett, welches CNC-gefräste Schalter und ein ebensolches Lenkrad trägt. Nach der Neueinrichtung, die auch Sportsitze aus einem Porsche 928 umfasst, erhielt das gesamte Interieur eine komplette, zweifarbige Lederausstattung – die sogar den Koffer hinter den beiden Insassen umfasst. Und damit Letztere beim heißen Ritt mit der 680-PS-C2ZR1 stets einen kühlen Kopf bewahren, ist das Sportcoupé sogar mit einer Klimaanlage von Restomod Air ausgerüstet. Das Sony-Festplattenradio sorgt hingegen in Kooperation mit den vier 2-Wege-Lautsprechern für den richtigen Soundtrack – falls der V8-Sound mal nicht ausreichen sollte.

Technical Facts

Chevrolet Corvette C2 Sting Ray Split Window Big Tank

Baujahr: 1963

Motor: 6,2-Liter-LS9-V8-Ottomotor mit Kompressoraufladung, Trockensumpfschmierung, K&N-ZR1-Ansaugkit aus Carbon, handgefertigter Rennsport-Trockensumpftank, einzelangefertigte und keramikbeschichtete Abgasanlage, mind. 680 PS

Kraftübertragung: Automatikgetriebe mit Paddle-Shiftern, einzelangefertigtes Viper-Differenzial

Rad/Reifen: dreiteilige Wheelsandmore F.I.W.E.-Schmiederäder in 20 und 21 Zoll mit Bereifung in 255/30 ZR20 und 325/25 ZR21

Fahrwerk: Corvette C5-Vorderachse, Hinterachse mit Einzelradaufhängung, Gewindefahrwerk

Bremsen: Carbon-Keramik-Bremsanlage von der Corvette C6 ZR1 rundum

Karosserie: um 12 cm verbreiterte sowie verstärkte und angepasste Karosserie, einzelangefertigte Front- und Heckschürze, Dach und Motorraum mit Echtcarbon laminiert, Eigenbau-Motorhaube von der Corvette C6 ZR1 mit Ansaughutze von der Dodge Viper, LED-Rückleuchten vom Chevrolet Camaro, alle Zierleisten gecleant, Scheiben bündig verbaut, gesamter Unterboden in Blech handgefertigt, Lackierung in C6 ZR1-Farbe Cyber Grey, C2ZR1-Schriftzüge

Innenraum: Sportsitze aus dem Porsche 928, Dachhimmel und Armaturenbrett in Blech einzelangefertigt, Schalter und Lenkrad CNC-gefräst, Restomod Air-Klimaanlage, komplette Lederausstattung inkl. Dachhimmel und Kofferraumausbau mit Koffer, C2ZR1-Schriftzug, Wählhebel für Automatikgetriebe auf elektrisches Bedienteil umgerüstet

Multimedia: Soundsystem bestehend aus Sony-Festplattenradio und vier 2-Wege-Lautsprechern

Sonstiges: handgefertigter Fahrzeugrahmen (aus einzeln angefertigten Platten zu jeweils einem Rahmenrohr verschweißt, geschliffen und beschichtet), gesamte Elektronik samt Motorsteuerung neu (GM Performance), alle Leitungen neu aus Edelstahl, gesamtes Fahrzeug TÜV-zugelassen inkl. aller Eintragungen