Chevrolet 3100: La Bestia!

Chevrolet 3100: La Bestia!

Chevrolet 3100 Pick-up Gespann

Wer einen US-amerikatischen Oldie-Pick-up fährt, der kann sich bei uns in Europa der Aufmerksamkeit im Straßenverkehr wohl gewiss sein – und das schon, wenn es sich um ein Fahrzeug im Originalzustand handelt. Umso mehr gilt dies demzufolge selbstverständlich, wenn das Fahrzeug darüber hinaus nicht nur einen umfangreichen Tuning-Umbau bekam, sondern zudem sogar einen perfekt passend individualisierten Trailer zum Transport eines stilechten US-Bikes hinter sich hier zieht. Genau das ist der Fall bei dem auf diesen Seiten vorgestellten Gespann, das sich im Besitz von David Strohmeier befindet.

Bei dem spektakulären Zugfahrzeug handelt es sich genauer gesagt um einen Chevrolet 3100 aus dem Baujahr 1950, mit anderen Worten einen Vertreter der sich durch ihre charakteristisch rundliche Front und bauchige Kotflügel auszeichnenden Advance Design-Pick-ups. David erwarb das Schmuckstück im Spätsommer 2019 und ihm war klar, dass der Klassiker in etwas ganz Besonderes verwandelt werden sollte. Bis der Plan fertig ausgereift war, verging einige Zeit, doch nach etwa einem Jahr gibt der Umbau dann schließlich mit vollem Enthusiasmus und der Unterstützung des Teams um Bavaria Kustomz los.

Custom-Stoßstangen

Ein Großteil der Modifikationen entstanden dabei in Eigenbau, sodass es wahre Einzelstücke sind, beispielsweise die Kustomz-Stoßstangen an Front und Heck: Die vordere basiert auf der Heckstoßstange eines Wartburg 311, während die hintere über die Ecken der Stoßstange eines Alfa Romeo Giulietta Cabriolets verfügt. Ein weitere Hingucker ist die Motorhaube, die mit einem breiten Lufteinlass zur Versorgung des Triebwerks mit Frischluft versehen ist. Ergänzend installierte David oberhalb der Windschutzscheibe ein markantes Sunshield, die am Heck selbstverständlich benötigte Anhängerkupplung ist abnehmbar. In den Radkästen sitzen 15-Zoll-Stahlfelgen mit Chrom-Nabenkappen undWeißwand-Bereifung in 225/75 R15. Ihr Finish passt dabei perfekt zu der unter extrem großem Aufwand realisierten Lackierung der Karosserie: Nach einer Grundierung kam zunächst eine postgelbe, danach eine krankenwagenweiße und zuletzt eine türkisfarbene Schicht auf den Pick-up. Durch den dabei erzeugten Marmoreffekt nahm dieser Vorgang ausgesprochen viel Zeit in Anspruch, ebenso wie die Tatsache, dass die Karosse danach geschliffen wurde und feine Airbrushs erhielt, die für eine täuschend echte Patina-Optik sorgen.

Feuerrotes Interieur

Nicht weniger aufsehenerregend fiel die Individualisierung des Cockpits aus, wobei hier ein komplett anderes Farbkonzept vorherrscht: Die aus 1,5 Millimeter dickem Alublech neu gefertigten Türverkleidungen sind ebenso wie der Dachhimmel und – da David bei der Bestellung etwas großzügig war – letztlich sogar auch die Fußräume mit feuerrotem Leder samt feiner Steppnähte in Rautenform ausgekleidet. Für weitere Hingucker sorgen eine umfangreiche LED-Beleuchtung, die auf eine Gesamtlänge von sechs Metern kommt, sowie Türgriffe und Fensterkurbeln, die aus einer alten Husqvarna-Kette gefertigt sind: „Das Tolle beim Hot Roding ist, dass schön ist, was gefällt, und verbaut wird, was rumliegt“, erklärt David begeistert. Um das Interieur perfekt abzurunden wurden alle sichtbaren Blechteile, etwa das Armaturenbrett, welches Dolphin-Rundinstrumente beherbergt, feuerrot lackiert – genauso wie der Motorraum.

Großvolumiger Stroker-V8

Letzterer dient als Behausung für einen Traum von Achtzylinder-Motor alter Schule. Es handelt sich um ein Stroker-Aggregat, dessen Hubraum nicht weniger als 440 cui, sprich umgerechnet satte 7,2 Liter beträgt. Zur Power des V8 verrät uns David keine genaueren Werte, sagt aber mit einem verschmitzten Lächeln: „Die Leistung ist mehr als ausreichend“. Dies liegt zweifellos nicht zuletzt daran, dass das Triebwerk mit unzähligen Optimierungen wie unter anderem Schmiedekolben, einer üppig dimensionierten Ansaugung vom So-Cal Speed Shop mit offenen Kegel-Luftfilter aus dem Hause Spectre und einem Barry Grant-Vergaser zeigt. Zur Kraftübertragung steht eine Rennautomatik, kombiniert mit einem Benzin-Getriebekühler, bereit. Bliebe zuletzt noch die unübersehbare, kompromisslose Tieferlegung dank derer der Pick-up seine Karosserie quasi auf dem Asphalt ablegt und seine Räder dabei weit hinter die die Radlaufkanten in die Kotflügel eintauchen lässt: Selbstverständlich ist sie auf ein höhenverstellbares Luftfahrwerk zurückzuführen – David wählte ein System der US-amerikanischen Spezialisten von Air Lift Performance.

Technical Facts

Chevrolet 3100

Baujahr: 1950

Motor: 7,2-Liter-(440-cui-)V8-Stroker-Ottomotor, Schmiedekolben, Barry Grant-Rennvergaser, 2,5-Zoll-Abgasanlage mit Abgasklappe (Steuerung per Fernbedienung), Motorraum feuerrot lackiert

Kraftübertragung: Motorsport-Automatikgetriebe, Benzin-Getriebekühler

Fahrwerk: höhenverstellbares Air Lift Performance-Luftfahrwerk

Rad/Reifen: Stahlfelgen in 15 Zoll, Finish in Wagenfarbe und Chrom-Radnabenkappen, Weißwand-Bereifung in 225/75 R15

Karosserie: Kustomz-Frontstoßstange aus einer Wartburg 311-Stoßstange, modifizierte Motorhaube mit Lufthutze, Sunshield überhalb der Windschutzscheibe, Kustomz-Heckstoßstange mit den Ecken der Stoßstange eines Alfa Romeo Giulietta Cabrios, abnehmbare Anhängerkupplung, Custom-Neulackierung (zunächst grundiert, danach erst Postgelb, dann Krankenwagenweiß und zuletzt Türkis) mit Marmorierungs-Effekt und Airbrushs

Innenraum: feuerrote Lederausstattung mit Steppnähten in Rautenform (Türverkleidungen, Dachhimmel, Fußräume), Eigenbau-Türverkleidungen aus Aluminium, Türgriffe und Fensterkurbeln Eigenbau aus einer Husqvarna-Kette, umfangreiche Innenraumbeleuchtung (Gesamtlänge sechs Meter), sämtliche Blechteile feuerrot lackiert