Bahamas-blauer Käfer-Traum!

VW Käfer 1200 Bahama-Blue

Der VW Käfer ist eine einzigartige Legende der Automobilhistorie, der ihr Platz in den Geschichtsbüchern wohl für immer gewiss sein wird. Über Jahrzehnte hinweg hat der Volkswagen schlechthin unser Straßenbild geprägt und ist bis heute allein in Deutschland zehntausendfach zugelassen – der riesigen Fangemeinde sei Dank. Auffällig ist dabei, dass die Begeisterung für den Käfer keine Altersgrenzen kennt, sind unter den unzähligen Liebhabern doch viele junge Petrolheads. So wie etwa Nick Bruynooghe, der Besitzer des hier gezeigten 1200, dessen Heimat nicht Deutschland, sondern Belgien ist – denn selbstverständlich ist der Millionenseller auch im Ausland sehr beliebt.

Nick kann mit seinen 26 Jahren nämlich erst auf bedeutend weniger Lebenszeit zurückblicken als sein Oldie, welcher aus dem Jahr 1965 stammt und somit schon 54 Jahre auf dem Buckel hat. Dies steht seiner starken Begeisterung für das Wolfsburger KFZ jedoch keineswegs im Wege, die sich nicht zuletzt darin äußert, dass der aus dem etwa 20 Kilometer südlich von Brügge gelegenen Lichtervelde stammende Elektriker eine liebevolle Individualisierung und Veredlung des VWs realisierte.

Bodenfreihit minimiert

Die optisch auffälligste und unter Käfer-Freunden zugleich sicherlich diskussionswürdigste Modifikation ist dabei zweifellos die recht kompromisslose Tieferlegung des 1200ers. Sie ließ sich natürlich auf keinem anderen Weg realisieren als mittels eines Luftfahrwerks: Der verbaute Airride-Kit stammt von den britischen Spezialisten von Limebug VW Limited. Der Lufttank ist dabei ebenso in Wagenfarbe lackiert wie die im Handschuhfach befindliche Platte auf der die Manometer und Bedienhebel montiert sind. Die übrigen optischen Modifikationen des Käfers beschränken sich unterdessen auf klassische und etablierte Komponenten wie die Schirmchen an den Scheinwerfern, die Schwanenhals-Spiegel und nachgerüsteten dreieckigen OEM-Ausstellfenster in den Türen. Einen US-Touch bewirken die komplett roten Rückleuchten, während die Seitenansicht durch den „Australian Trim“ veredelt ist – von Nick in Eigenbau umgesetzt: Die Verzierung aus drei Chromleisten umrandet eine sich von der bahamasblauen Lackierung absetzenden Fläche in Weiß. Gleichfalls weitgehend originalgetreu sind letztlich die Räder: Während vorne die werkseitigen Stahlfelgen unverändert, sprich in 4×15 Zoll, montiert sind, wurden sie hinten auf sechs Zoll Breite umgebaut. Bezogen sind sie mit 145/65er und 175/65er Reifen. Um die in Verbindung mit 2,5-Zentimeter-Distanzscheiben verschraubten Kombinationen am Heck selbst bei abgelassener Karosserie noch in den Radkästen unterbringen zu können, weisen sie einen extrem negativem Sturz auf.

Veredeltes Interieur

Der Innenraum erhielt seine wunderschöne Optik bei den niederländischen Spezialisten von Klaassens Customs aus den nahe Eindhoven gelegenen Mierlo. Sie sorgten für eine einzigartige, ansehnliche Neuausstattung mit Bezügen aus braunem Vinylstoff für die Sitze und Tür- beziehungsweise Seitenverkleidungen. Und in den Fußräumen ist passenderweise Teppich selbiger Farbe ausgelegt. Als weitere Hingucker sind auf der Mittelkonsole unterhalb des Armaturenbretts ein Korb mit integrierten Cupholdern sowie vor der Rückscheibe eine Jalousie installiert. Für Musikgenuss sorgt tatsächlich wie gehabt das einwandfrei funktionstüchtige, originale Blaupunkt Frankfurt S-Radio.

Gemütliche 34 PS aus unverändertem Motor

Im Hinblick auf die technische Ausstattung des VWs hat sich mit Ausnahme des bereits thematisierten Luftfahrwerks kaum etwas getan. Der im Heck befindliche 1,2-Liter-Vierzylinder-Boxermotor wurde lediglich einmal intensiv gereinigt und ein beschädigtes Blech repariert. Demzufolge stellt er nach wie vor 35 PS bereit, womit sich freilich keine Bäume ausreißen lassen, die aber für entspanntes und entschleunigtes Cruisen ohne Frage mehr ausreichen. An die angetrieben Hinterräder übermittelt wird die Kraft mittels des originalen Viergang-Handschaltgetriebes. Und da also keine gesteigerte Leistung einen dringlichen Anlass dazu geben würde, blieb die Bremsanlage ebenso unverändert – vorne wie hinten sorgen demzufolge heutzutage etwas antiquiert wirkende Trommelbremsen für Verzögerung.

Technische Daten

Fahrzeugtyp: VW 1200

Baujahr: 1965

Karosserie: Custom-Umbau auf „Australian Trim“, originale Ausstellfenster nachgerüstet, Scheinwerfer-Schirmchen, rote US-Rückleuchten, Mooneyes „Shaka“-Antennenaufsatz, Schwanenhals-Spiegel, Lackierung in Bahamablau

Motor: 1,2-Liter-Vierzylinder-Boxermotor, repariert und gesäubert, ca. 35 PS

Kraftübertragung: manuelles 4-Gang-Getriebe

Fahrwerk: komplettes Deluxe-Luftfahrwerk von Limebug VW Limited mit zwei Kompressoren sowie Tank in Wagenfarbe

Rad/Reifen: VA OEM-Stahlfelgen in 4×15 Zoll, HA OEM-Felgen umgebaut auf 6×15 Zoll in Verbindung mit 2,5-Zentimeter-Distanzscheiben, Bereifungen in 145/65R15 und 175/65R15 mit Atlas-Weißwandringen

Bremsen: originale Trommelbremsen rundum

Innenraum: Custom-Interieurgestaltung von Klaassens Custom, neue Teppiche in Braun passend zu den Sitzbezügen, Jalousie vor dem Heckfenster, verchromter Korb mit Cupholdern auf der Mittelkonsole, Airride-Bedieneinheit im Handschuhfach auf Befestigungsplatte in Wagenfarbe

Multimedia: funktionstüchtiges originales Blaupunkt Frankfurt S-Radio

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