Porsche 912-Sleeper in Condagrün

Klassik, Porsche 912 von Turboboxer

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Wären da nicht die verräterischen Turboboxer.de-Schriftzüge auf den Flanken, dann wäre der hier abgebildete 1967er Porsche 921 zweifellos ein perfekter Sleeper. Wer Armin Klein und seine Turbo-Technik allerdings kennt, der ahnt schon, dass in der zierlichen F-Modell-Karosserie reichlich Leistung lauert. So ist es. Turboboxer verwandelte den einst als „Spar-Sportwagen“ konzipierten 912 in einen absoluten „Spaß-Sportwagen“, welcher sich fahrdynamisch sogar locker mit dem legendären 911 Turbo auf Basis des späteren G-Modells anlegt. Wie das?

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Ein Vierzylinder bliebt dem Porsche 912 zwar erhalten, allerdings wählte Turboboxer als Basis ein 2,0-Liter-Triebwerk wie es etwa im 914 oder auch im späteren 1976er US-912 zum Einsatz kam. Dem selbstverständlich luftgekühlten Aggregat verordnete Armin Klein ein selbst entwickeltes Turbo-System, unter anderen bestehend aus einem MHI/Mitsubishi-Lader, einer speziellen Abgasanlage mit Fächerkrümmer und Turboflansch sowie einem Ladeluftkühler. Ferner boxen Schmiedekolben mit Kolbenbodenkühlung auf H-Schaft-Pleueln. Eine Turbo-Nockenwelle bittet vergrößerte Ventile mit härteren Federn zum Tanz in den mit speziellen Dichtungen angebundenen Köpfen. Ferner wurde auf Einzeldrosselanlage umgerüstet und das Einspritzsystem umfassend überarbeitet. Im Heck sitzt eine stärkere Benzinpumpe für 3,0 bar Grunddruck. Für einen problemlosen Betrieb essenziell: Die Wasser/Methanol-Einspritzung sowie der Ölkühler im linken Radhaus. Und was kommt dabei heraus? Bei einer unabhängigen Messung auf dem Leistungsprüfstand der Halle 77 in Dortmund drückte der Turboboxer-912 satte 269 PS und 335 Nm in die Rollen. Zum Vergleich: Der 911 Turbo 3.0 leistete bei seiner Einführung 1974 zunächst „nur“ 260 PS und 343 Nm. Und in Sachen Leistungsgewicht hat selbst der 1977 eingeführte 911 Turbo 3.3 (300 PS / 1.335 kg) mit 4,45 kg/PS gegenüber dem Turboboxer-912 ganz erheblich das Nachsehen: Der nämlich muss angesichts eines Leergewichts von nur knapp 1.000 kg nur 3,7 kg/PS schleppen. An die Hinterräder übertragen wird die Kraft via eines langen und verstärkten Porsche 914-Getriebes: Bei 175 km/h dreht der Turbo-Boxer rund 4.000 U/min.

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Dezent versteckte Performance

Die F-Modell-Karosserie beließ Armin Klein weitgehend in ihrem schlanken Originalzustand. Lediglich die Kotflügel wurden rundum gebördelt, um die in der Wagenfarbe Condagrün lackierten  Füchse freigängig unterbringen zu können. Diese messen nämlich für das F-Modell recht großformatige 7×15 und 8×15 Zoll samt Bereifung der Dimensionen 205/50R15 und 225/50R15

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Um die Bärenkräfte des Turbo-Vierzylinders sauber auf den Asphalt übertragen und auch durch Kurven „mitnehmen“ zu können entschied sich Armin Klein hier für wenig zeitgenössische, dafür aber ein Maximum an Grip aufbauende Toyo Proxes R888-Semislicks. Endgültig zum Kurvenräuber machen den kleinen 912 stramme Bilstein-Stoßdämpfer, der via einstellbarer Federschwerter abgesenkte Schwerpunkt sowie kugelgelagerte GWD-Drehstabdeckel.

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Gut also, dass auch die ins Cockpit eingezogenen Cobra-Sportsitze reichtlich Seitenhalt bieten. Den Fahrersitz richtete Armin Klein dabei zentrisch vor dem Victor-Sportlenkrad aus und eliminierte so die werksseitig unergonomisch nach links versetzte Sitzposition. Über und hinter den Sitzen verstrebt sich ein schwarzer Überrollbügel, an dem auch die 3-Punkt-Sicherheitsgurte fixiert sind. Ladedruck- und Lambda-Anzeigen informieren in Echtzeit über das Tun von Turbolader und Einspritzanlage.

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Weitere Informationen gibt es bei:

Turboboxer
Armin Klein
Feldstr. 26
89233 Neu-Ulm
Tel.: 0731 / 711 04 16
E-Mail: mail@turboboxer.de
www.turboboxer.de

Technical Facts

Porsche 912

Baujahr: 1967

Karosserie: Kotflügel VA/HA gebördelt, Heckstoßstange angepasst

Motor: 2,0-Liter-Boxermotor, Schmiedekolben auf H-Schaft-Pleueln, Kolbenbodenkühlung, vergrößerte Ventile mit härteren Federn, Turbo-Nockenwelle, spezielle Kopfabdichtungen, Einzeldrosselanlage, Einspritzsystem, MHI-Turbolader, Sportluftfilter, Abgasanlage mit Fächerkrümmer und Turboflansch, vier Wärmetauschern vom VW 412 sowie Kat (Euro 1), Ladeluftkühler, Wasser/Methanol-Einspritzung, Benzinpumpe für 3,0 bar Grunddruck, Ölkühler im linken Radhaus, 269 PS / 335 Nm bei 1,4 bar Ladedruck

Kraftübertragung: langes und verstärktes Porsche 914-Getriebe

Fahrwerk: Bilstein-Stoßdämpfer, Höhe einstellbar über Federschwerter, kugelgelagerte GWD-Drehstabdeckel

Rad/Reifen: Fuchs-Felgen in 7×15 und 8×15 Zoll, Toyo Proxes R888-Semislicks in 205/50R15 und 225/50R15

Bremsen: VA Bremsanlage vom 911 S 2.7

Innenraum: Cobra-Sportsitze, Fahrsitz zentrisch ausgerichtet, Victor-Sportlenkrad, Ladedruck- und Lambda-Anzeige, verstrebter Überrollbügel, 3-Punkt-Gurte am Bügel