Feuerwehr-Klassiker: VW T1 von Hackethal

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Feiner Feuerwehr-Veteran

Im Arbeitsalltag von Gewerbetreibenden und Handwerkern spielen geräumige Nutzfahrzeuge, die ordentlich etwas wegstecken können, oftmals eine essentielle Rolle. Noch heute ist eine der naheliegendsten schlechthin Lösungen für viele der Griff zum VW-Bus, zumeist in der Transporter-Ausführung: Diese kommt mit einem üppigen Stauraum hinter der kleinen Fahrgastzelle und hoher Nutzlast mit nahezu jeder Ladegut-Aufgabe zurecht. Was heutzutage gilt, traf damals vor etwa 50 bis 60 Jahren umso mehr zu. Schließlich hatten der originale T1, der damals einen essentiellen Baustein im wirtschaftlichen Aufschwung darstellte, sowie auch sein Nachfolger T2 quasi keine Konkurrenz am Markt und waren damit alternativlos.

Vielseitige Alleskönner

Natürlich sind und waren es stets nicht nur private Unternehmen, die traditionell auf die Dienste und das Können der Transporter vertrauen und vertrauten. Genauso verhält es sich selbstverständlich mit unterschiedlichsten Behörden von der Post über die Polizei bis hin zur Feuerwehr. Bei letzterer übernahm etwa der T1 sogar in verschiedene Aufgaben: Einerseits entstanden auf Basis der Pritschen-Ausführungen Einsatzwagen ausziehbaren Drehleitern. Andererseits fungierten klassische T1-Kastenwagen zur Beförderung von Gerät, Materialien sowie natürlich Feuerwehrmännern zum Einsatzort. Um ein Exemplar eines solchen Transporters handelt es sich auch bei dem auf diesen Seiten gezeigten Fahrzeug.

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Wohlverdienter Ruheständler

Der Wagen befindet sich mittlerweile längst im wohlverdienten Ruhestand. Zuvor hatte der Transporter seine Robustheit und Fähigkeiten über zahlreiche Jahre hinweg eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Damit ist er in bester Gesellschaft:  T1-Feuerwehrfahrzeuge blieben ab ihrer Indienststellung zum Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre oftmals bis in die 80er Jahre hinein und somit teils über 20 Jahre lang offiziell im Einsatz. Heutiger Besitzer des gezeigten, 1963 gebauten Bullis ist Roberto Hackethal.

Er ist absoluter Lufti-Fan und -Spezialist und Inhaber der Oldtimerschmiede R. Hackethal in Rüdershausen, gelegen bei Göttingen in Niedersachsen. Bei ihm können die Kunden sowohl komplette Oldtimer – insbesondere luftgekühlte VWs – als auch einzelne Teile für selbige erwerben. In den hauseigenen Werkstätten werden die Fahrzeuge wie natürlich auch deren Motoren im Vorfeld fachkundig instandgesetzt respektive aufgearbeitet und auch Umbauten und Restaurationen sind kein Problem.

TSF in Kaiserslautern

Seinen Einstieg ins Leben als Einsatzwagen erlebte der T1 1963: Er tat zunächst bei der Feuerwehr Siegelbach respektive später Kaiserslautern viele Jahre lang gute Dienste als Tragkraftspritzenfahrzeug, kurz TSF. Dabei handelt es sich um mit einer Kreiselpumpe und einer ganze Reihe an Schläuchen ausrüstete Löschfahrzeuge zur Bekämpfung von Bränden. Einen Tank zur Mitführung des benötigten Wassers war unterdessen nicht an Bord. Dementsprechend muss in diesem Fall die Versorgung zunächst vor Ort sichergestellt werden.

Besetzt ist das TSF zudem mit einer Staffel von Einsatzkräften. Das erklärt die Tatsache, dass sich im vorderen Bereich des Heckabteils zwei zusätzliche Sitzbänke befinden. Apropos Innenraum: Dieser verblieb bis heute im unveränderten Originalzustand. Kleinere Schönheitsfehler wie ein auf der Fahrerseite leicht aufgerissener Sitzbezug sind dabei wohl keine wirklich bedauernswerten Makel, sondern vielmehr authentische Zeugnisse eines bewegten und aufregenden Lebens aus Einsatzfahrzeug.

Weitgehend im Originalzustand

Ebenfalls unverändert beibehalten blieb der im Heck befindliche 1,5-Liter-Vierzylinder-Boxermotor. Er generiert üblicherweise 42 PS, den Feuerwehrwagen treibt er jedoch dank einer dezenten werksseitigen Leistungssteigerung mit 45 PS voran. Bezüglich der Optik seines Exterieurs hat der auf schwarzen 14-Zöllern mit hochglanzpolierten Radkappen und 185R14er Bereifungen stehende T1 bereits mehrere Phasen mitgemacht: Die Auslieferung und die ersten etwa sechs Jahre bei der Feuerwehr Siegelbach erlebte er mit einheitlich roter Lackierung.

Dann jedoch kam es 1969 zur Eingemeindung der Ortschaft nach Kaiserslautern. Im Zuge dessen kamen an den vier Ecken der Karosserie Streifen hinzu, die ebenso weiß waren wie zu dieser Zeit die Stoßstangen. Mittlerweile wurde dies jedoch offensichtlich wieder rückgängig gemacht, sodass der Bulli nun mit Ausnahme der jetzt schwarzen Stoßstangen wieder komplett rot erstrahlt – sogar inklusive des großen VW-Logos an der Front.

Weitere Informationen unter:

Oldtimerschmiede R. Hackethal
Inh. Roberto Hackethal
Hauptstr. 57
37434 Rüdershausen
Tel.: 0171 / 368 19 86
E-Mail: oldtimerschmiede@gmx.net