Vom Drifter zum Showcar

Ford Mustang Mach 1

Mustang und Drift. Diese Kombination mag zwar zunächst etwas ungewöhnlich klingen, doch sie funktioniert bestens. Dies wissen wir alle nur zu gut seit Vaughn Gittin Jr., dessen Drift Car mit dem er in der Formula Drift unterwegs ist, auf dem amerikanischen Coupé basiert. Mit dem letzten seiner bereits mehreren über die letzten Jahre hinweg eingesetzten Mustangs statte er nicht zuletzt auch dem Nürburgring einen aufsehenerregenden Besuch ab. Doch Gittin Jr. ist nicht der einzige, der in dem V8-Sportler auf den Drift-Track geht. Der hier gezeigte Fastback-Klassiker wurde ebenfalls ursprünglich zu diesem Zweck aufgebaut.

Begonnen hat die Transformation des 1970er Mustang Mach 1 bereits vor gut 10 Jahren: Zwischen 2007 und 2008 führte der Damals erst 17-jährige, schwedische Besitzer Steven Järudd die ersten Umbauarbeiten durch, um mit dem Wagen driften zu können. Doch die Modifikationen nahmen immer umfangreichere und kostspieligere Ausmaße an, sodass der Mustang letztlich zu schade dafür war, seine eigentliche Bestimmung zu erfüllen. So reiste der Wagen stattdessen von Show zu Show, wo er zahlreiche Pokale abräumen konnte. Seine aktuelle Optik bekam er schließlich erst vor Kurzem in Kooperation mit den Batterielade- und -management-Spezialisten von CTEK.

Schwarz wie die Nacht

Demzufolge ziehen sich über die Flanken des Fords große silberne „CTEK“-Schriftzüge über die mattschwarze Karosserie. Von dieser setzen sich ferner einige feine, orangegelbe Zierstreifen ab: Sie ziehen sich von der Frontschürze über das Dach und den selbst designten und gebauten Custom-Heckspoiler bis hinunter zur hinteren Schürze. Weitere prägnante Merkmale des äußeren Auftritts sind die LED-Frontleichten, die originale Mach 1-Frontspoilerlippe, eine Motorhaube mit großem Lufteinlass und Schnellverschlüssen sowie die zierlichen neuen Außenspiegel. Hintz kommen diverse Cleanings, sodass beispielsweise die Türgriffe verschwanden und das Heck nun extrem glatt auftritt. In den Radkästen sitzen zudem große Fünf-Speichen-Felgen: Sie stallen aus dem Portfolio von Intro Wheels und messen 8,5×20 Zoll an der Vorder- und 10,5×20 Zoll an der Hinterachse. Sie verfügen über einen mehrteiligen Aufbau mit mattsilbernen Sternen und hochglanzpolierten Betten, wobei die Außenbetten ausgesprochen tief ausfallen. Die aufgezogene Bereifung besitzt die Abmessungen 245/35 R20 beziehungsweise 265/35 R20.

Kraftvoller Kompressor-V8

Kurz vor den hinteren Rädern mündet auf beiden Seite die neue Abgasanlage in jeweils einem Flowmaster-Endrohr. Denn natürlich erhielt der Mustang in technischer Hinsicht umfangreiche Optimierungen. So sitzt unter der Haube des Oldies das deutlich jüngere, 4,6 Liter große Modular-V8-Triebwerk aus einem Mustang SVT Cobra. Dieser generiert dank seiner Kompressor-Aufladung sowie zahlreichen weiteren Verbesserungen satte 400 PS generiert. Um das Muscle Car bei Bedarf dennoch jederzeit zuverlässig in Zaum halten zu können, erhielt es des Weiteren eine standfeste Scheibenbremsanlage aus dem Hause K-Sport. Hinzu kommt – in Anbetracht der Tatsache, dass der Wagen damals als Driftfahrzeug konzipiert wurde – eine hydraulische Handbremse deren Betätigungshebel hoch aus der Mittelkonsole aufragt. Kurz davor sitzt der Hurst-Schalthebel des verbauten, manuelles Sechsgang-Getriebes. Fahrwerksseitig ist der Mustang zu guter letzt mit einer Vorderachskonstruktion aus dem Hause Heidts sowie am Heck einer 9-Zoll-Vierlenkerachse sowie Gewindefederbeinen ausgerüstet.

Interieur komplett neu

Gleichfalls von Grund auf überarbeitet präsentiert sich zu guter Letzt auch der Innenraum des Sportcoupés. Sogar die Bodenbleche sind erneuert. Im Übrigen zeichnet sich das Cockpit durch einen Custom-Armaturenbrett samt Autometer-Rundinstrumenten, ein abnehmbares Sportlenkrad mit Alcantara-Bezug und einen umfangreich verzweigten Überrollkäfig für hervorragenden Schutz aus. Hinzu kommen leuchtend rote Toora-Sportsitze sowie eine Pedalerie aus Aluminium und die Türverkleidungen sind echte Eyecatcher. Sie sind aus selbigem Material gefertigt und verfügen im unteren Bereich jeweils über große „Mach 1“-Schriftzüge.

Technical Facts

Ford Mustang Mach 1

Baujahr: 1970

Motor: 4,6-Liter-V8-Ottomotor (32V) vom Mustang SVT Cobra, Kompressor-Aufladung, um 20 Zentimeter nach hinten in Richtung Feuerschutzwand versetzt, ca. 400 PS

Kraftübertragung: 6-Gang-Handschaltgetriebe (TTC T-56)

Fahrwerk: VA komplettes Heidts Mustang II-Fahrwerkskit, HA 9-Zoll-Vierlenkerachse und Gewindefederbeine

Rad/Reifen: Intro Wheels-Leichtmetallräder in 8,5×20 und 10,5×20 Zoll mit Bereifung in 245/35 R20 und 265/35 R20

Bremsen: K-Sport-Bremsanlagen rundum, hydraulische Handbremse

Karosserie: originale Ford Mach 1-Frontspoilerlippe, LED-Frontleuchten, selbst designter Custom-Heckspoiler, Motorhaube mit großem Lufteinlass und Schnellverschlüssen, Aluminium-Außenspiegel, Rückleuchten neu, diverse Cleanings

Innenraum: Toora-Sportsitze mit Hosenträger-Gurten, Custom-Armaturenträger mit Autometer-Armaturen, abnehmbares Sportlenkrad mit Alcantara-Bezug, neue Bodenbleche, Überrollkäfig, Aluminium-Pedalerie, Eigenbau-Türverkleidungen mit „Mach 1“-Schriftzügen, Hurst-Schalthebel

 

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Cars & Stripes 4-2019