Stylischer Urban-Pick-up statt Farm-Lastenesel

Chevrolet C10 Fleetside

Chevrolet C10 Fleetside – Stylischer Urban-Pick-up statt Farm-Lastenesel

Wie bereits mit dem in der vergangenen Ausgabe des Cars & Stripes-Magazins vorgestellten 1968er Ford Mustang bewiesen, gibt es in Südafrika eine große und lebendige Auto- und Tuning-Szene. Dass das Coupé kein Einzelfall war, sondern amerikanische Fahrzeuge in dieser einen festen Platz innehaben, zeigt verdeutlich auch der auf diesen Seiten abgebildete Pick-up-Klassiker. Es handelt sich um einen Chevrolet C10 Fleetside aus dem Baujahr 1966, den die Spezialisten von „RACE!“ realisiert haben.

Das Unternehmen aus der Metropolenregion Johannesburg hat sich eigentlich auf die Modifizierung und Individualisierung von Luxus- und vor allem Sportwagen spezialisiert: Von Ferrari und Lamborghini über McLaren, Porsche, Rolls-Royce, Bentley und Aston Martin bis hin zu AMG-, BMW M- und Audi RS-Modellen oder dem Nissan GT-R – es gibt fast nichts, was das Team um Inhaber Marco Casciani nicht schon veredelt hat. Ein Chevrolet-Pick-up aus den 60ern hingegen scheint da eher weniger ins Bild zu passen. Demzufolge war es dann eigentlich ein Zufall, der zu der Realisierung des Projekts führte: Ein Kunde wollte den Lastenesel eigentlich nur geringfügig verschönern lassen, doch die RACE!-Jungs verliebten sich in den Wagen und fassten den Entschluss, einen umfangreichen Komplettumbau zu realisieren.

Cooler Patina-Look

Optisch zeichnet sich der Oldie vor allem durch die alten und abgenutzte Optik seiner Karosserie – dabei ist diese nicht etwa nur angedeutet, etwa mit Hilfe einer bedruckten Folie, sondern vielmehr ist die Patina tatsächlich echt. Erhalten hat der Chevy diese jedoch nicht bei RACE!, sondern sie war bereits zuvor bei einem anderen Unternehmen in Kapstadt umgesetzt worden. So bleib nur noch wenig Arbeit übrig für RACE!, die lediglich noch einige Unternehmens-Schriftzüge im passend heruntergekommenem Look hinzufügten. Darüber hinaus bekamen sämtliche ehemaligen Chrom-Anbauteile des C10 ein satinschwarzes Finish etwa der Stoßstange, des Kühlergrill, des Tankdeckels, der Türgriffe und sämtlicher Logos sowie Schriftzüge. Passend dazu sind die Rückleuchten stark abgedunkelt. Die Scheinwerfer an der Front ersetzte RACE! gleich komplett durch neue, moderne Pendants: Die LED-Xenon-Lichter mit Klarglas-Abdeckung sind eigentlich für den Jeep Wrangler gedacht, wurden jedoch hervorragend eingepasst und stehen dem Chevrolet ebenso bestens zu Gesicht.

Airride und 21-Zöller

In den Radkästen hat sich gleichfalls etwas getan: Hier drehen sich nun schwarze Forgiato F-Cinque-Dreiteiler, die sich durch fünf Doppelspeichen auszeichnen. Trotz ihres aktuellen Looks fügen sich die mit 265/30er Bereifung bezogenen 21-Zöller überraschend stimmig in das Gesamtbild ein. Dabei tauchen je nach Situation sehr weit in die Radkästen ein, während zwischen der Karosserie des ehemals hochbeinigen C10 und dem Asphalt nur noch wenig Platz bleibt. Zuzuschreiben ist dies dem höhenverstellbaren Custom-Luftfahrwerks, das die südafrikanischen Spezialisten in dem Klassiker verbauten. Genauso auf dem neusten Stand der Technik ist die Bremsanlage hinter den Vorderrädern: Hier sorgen 6-Kolben-Sättel von Wilwood in Verbindung mit gelochten sowie geschlitzten Scheiben für gute Verzögerungswerte. Und zu guter Letzt hat sich ferner unter der Fronthaube etwas getan. Statt des ursprünglich hier zu Werke gehenden Reihensechszylinder arbeitet hier nun ein 5,7 Liter großer Small Block-V8, dessen uns leider nicht bekannte Leistung per 3-Stufen-Automatik an die Hinterachse übertragen wird.

Rotes Interieur

Selbstverständlich veredelte RACE! auch den Innenraum des Pick-up-Trucks: Die ehemalige Sitzbank wurde ersetzt durch drei Einzelsitze. Diese sind ebenso mit einem Bezug aus rote Leder samt gesteppter Ziernähte versehen wie Teile der Türverkleidungen. Letztere besitzen als Eyecatcher zudem Zuziehgriffe aus alten Metallketten. Während die originale Instrumenteneinheit erhalten blieb, runden drei Zusatzanzeigen und Bedienknöpfe zur Steuerung des Airrides sowie ein Custom-Lenkrad aus Aluminium die Anpassungen im Innenraum ab.

Technical Facts

Chevrolet C10 Fleetside

Baujahr: 1966

Motor: 350-cui-V8-Ottomotor (5,7-Liter-Small Block)

Kraftübertragung: 3-Stufen-Automatikgetriebe

Rad/Reifen: dreiteilige Forgiato F-Cinque-Leichtmetallfelgen in 21 Zoll, Finish in Satin Black, Bereifung in 265/30 ZR21

Fahrwerk: Custom-Luftfahrwerk

Bremsen: VA neue Anlage mit gelochten sowie geschlitzten Scheiben und Wilwood-6-Kolben-Sätteln

Karosserie: Custom-LED-Xenon-Scheinwerfer (für Jeep Wrangler), hintere Rückleuchten abgedunkelt, sämtliche Chrom- und Zierteile sowie Schriftzüge in Satin Black ausgeführt, Karosserie in abgenutzter Optik mit echter Patina und passenden „RACE! SPEED SHOP“-Schriftzügen (Airbrush) in gealtertem Look

Innenraum: drei Einzelsitze mit rotem Lederbezug samt Steppnähten, Türverkleidungen mit rotem Leder samt Steppnähten bezogen, Türgriffe aus Ketten, Custom-Lekrad aus Aluminium, originale Instrumenteneinheit, Zusatzanzeigen und Schalter zur Airride-Bedienung in der Mittelkonsole