Sieben Jahrzehnte jenseits des Atlantiks

Jubiläum, 70 Jahre Volkswagen of America

In Deutschland, seiner Heimat, gehört der extrem erfolgreiche Hersteller selbstverständlich zu den aus der Automobilbranche nicht wegzudenkenden festen Bestandteilen. Anderenorts war das aber natürlich keineswegs immer so. Beispielweise in den USA, jenseits des großen Teiches, wagte Volkswagen erst deutlich später den Markteintritt: Das vergangene Jahr 2019 war dort ein ganz besonderes für VW, denn die nordamerikanische Division „Volkswagen of America Inc.“ beging ihr 70-jähriges Jubiläum. Die gebührende Feier dieses Anlasses fand im November auf der LA Auto Show statt. Zudem wurde zeitgleich ein regelrecht riesiger Fotosatz veröffentlicht, aus dem wir einige Bilder der schönsten und wichtigsten, luftgekühlten Oldies auf diesen Seiten zeigen.

Darunter finden sich beispielsweise ein 1949er Käfer, ein 1954er T1-Bus, ein 1963er Karmann-Ghia Typ 14, ein 1973er Typ 3 Variant (in den USA „Squareback“ genannt), ein 1977er Passat (in den USA Dasher) und der erste Rabbit GTI von 1983, bekanntlich die US-Version des Golf 1 GTI. Zudem spannt Volkswagen of America dabei einen schönen Bogen zur Gegenwart, denn die Klassiker sind teilweise gemeinsam mit ihren direkten Nachfolgern oder Nachfahren im Geiste abgelichtet.

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Schwieriger Start mit dem Käfer

Der Markteintritt und Anfang in den USA war für VW durchaus nicht leicht, sondern gestaltete sich vielmehr recht holprig: Im Jahr 1949 kamen über den niederländischen Geschäftsmann Ben Pon die ersten beiden Käfer nach Nordamerika, genauer gesagt New York. Damit legte dieser gewissermaßen den Grundstein für Volkswagen of America. Zunächst jedoch waren die Amerikaner von diesem Versuch, erschwingliche, kleine Fahrzeuge in den Vereinigten Staaten zu verkaufen, eher wenig angetan: Es brauchte ganze zwei Monate, bis die beiden Typ 1 Käufer gefunden hatten. Mit der Zeit verfielen sie dann aber doch relativ schnell dem unvergleichlichen Charme des Käfers. So kam es 1955 zur endgültigen Gründung und Etablierung von „Volkswagen of America“.

Bulli & Co. schlagen ebenfalls ein

Und die ihm folgenden Modellen wie der Typ 2-Bulli und der Karmann-Ghia Typ 14 stießen ebenso auf großen Anklang und fanden vor allem in den 60er Jahren viele Freunde – sowohl bei den Anhängern der Woodstock-Bewegung als auch bei den Stars und Sternchen in Hollywood. Später folgten als weitere Meilensteine unter anderem die zivilen Versionen des Typ 181-Kurierwagens, bei uns unter dem Spitznamen Kübel bekannt, der in den USA den ebenso einfachen wie prägnanten Namen „Thing“ bekam, sowie in den 197er Jahren der Rabbit und dessen sportlicher Coupé-Ableger, der Scirocco.

Erfolgreich etabliert

Mittlerweile ist Volkswagen auf dem US-Markt eine fest etablierte und nicht mehr wegzudenkende Größe: Mehr als 17 Millionen Autos wurden seit 1949 abgesetzt. Aktuell betreibt der Wolfsburger Konzern seit 2011 ein Produktionswerk in Chattanooga. Zuvor gab es zudem schon zwischen 1978 und 1987 das fast schon legendäre Werk in Westmoreland, wo mehr als 1,1 Millionen Exemplare des erfolgreichen Rabbits produziert wurden. Die extrem große Bedeutung des nordamerikanischen Markts für den deutschen Hersteller verdeutlicht ferner die Tatsache, dass VW heutzutage sogar verschiedene Modelle speziell auf die dortigen Kunden zugeschnitten hat – beispielsweise den Atlas, die aktuelle Generation des Jettas oder auch der US-Passat, welcher sich deutlich von dem europäischen Modell unterscheidet. Da kann man nur zu einer wahren Erfolgsgeschichte gratulieren und gespannt sein auf die nächsten Jahrzehnte – man kann einiges erwarten: „Im Laufe der letzten 70 Jahre, wuchs Volkswagen von zwei Käfern zu einem essentiellen Bestandteil der amerikanischen Geschichte heran. Während wir mit unserem Unternehmen künftig noch größere Ziele wie unsere Elektroautos der nächsten Generation anstreben, werden wir uns immer erinnern, wo wir gestartet sind“, sagte Scott Keogh, Präsident und Chef von Volkswagen of America.