Chevelle als SEMA-Star der Ringbrothers

US-Car SEMA Show 2014 Ringbrothers Chevrolet Chevelle Recoil Oldtimer 1966 Kompressor-V8 Achtzylinder Carbon Veredlung

Rennwagen im Showcar-Outfit

Mit ihren spektakulären Kreationen gehören die Ringbrothers aus Spring Green in Wisconsin nicht nur regelrecht zu den Stammgästen auf der renommierten SEMA Show, sondern steuern dabei stets zuverlässig absolute Top-Showcars zur hochkarätig besetzten Messe bei. Das war auch im Jahr 2014 selbstverständlich nicht anders, als die beiden Unternehmensinhaber Jim und Mike Ring und ihr Team die hier gezeigte Chevrolet Chevelle ins Rampenlicht rollten. Der Wagen erregte riesiges Aufsehen und stieß auf extrem positives Feedback. So ist das Coupé nicht nur bei der Ringbrothers-Fangemeinde bis heute unvergessen und sehr beliebt, für den absoluten Ritterschlag sorgte GM höchstpersönlich mit der Verleihung des „Best of Show“-Awards an das 60er Jahre-Coupé.

Dass die unzähligen Lorbeeren, die den mit dem Spitznamen Recoil versehenen Chevrolet auszeichnen, zweifellos gerechtfertigt sind, legt nicht nur die Erfahrung nahe, dass alles, was aus den Ringbrothers-Werkstätten rollt, wirklich absolute Spitzenklasse ist, sondern bestätigt sich alsbald bei näherer Beschäftigung mit dem Wagen. Wenngleich seine Schöpfer und auch wir die Chevelle hier als Baujahr 1966 bezeichnen, ist dies so eigentlich kaum mehr tragbar: Schließlich ist der Zweitürer, technisch, optisch sowie hinsichtlich seines Interieurs quasi komplett neu aufgebaut und hat mit dem heruntergekommenen Oldie, der einst im Mai 2014 zum Start des Projekts als Basis herangezogenen wurde, kaum mehr etwas gemein.

Großzügiger Einsatz von Carbon

Zugegeben: Auf den ersten Blick könnte man fast meinen, dass die Karosserie bis auf einige kleinere Anpassungen und Aufbereitungen weitgehend im Serienzustand erhalten blieb. Tatsächlich aber besteht sie zu großen Teilen aus Neuteilen: So sind etwa die Schürzen, die Motorhaube, der Heckdeckel und sogar die Rad-Innenhäuser aus Carbon gefertigt. Dies wird an diversen Stellen, die jeweils nur klarlackiert sind, auch klar ersichtlich, beispielsweise den Stoßstangen sowie Teilen der Motorhaube. Die Fronthaube besitzt ferner im vorderen Bereich zwei große Öffnungen, in die sich in geschlossenem Zustand passgenau die dicken schwarzen Überbrückungs-Streben der Luftansaugung-Box hineinsetzen. Regelrechte Kunstwerke sind zweifellos die Außenspiegel: Als Basis hierfür nahmen die Ringbrothers eigentlich für den neuen Mustang gedachte, Aftermarket-Spiegelkappen aus Carbon, um die sie dann aus Aluminium einen wunderschönen Fuß zauberten. Ebenfalls aus eigener Produktion stammen die Türgriffe. Anrundende Merkmale sind Klarglas-Scheinwerfer und Custom-Rückleuchten sowie eine Mini-Kamera unter dem linken Außenspiegel.

Große Felgen, beachtliche Tiefe

Die Rad/Reifen-Kombinationen, auf denen der Chevrolet unterwegs ist, sind gleichfalls wahrlich eine Wucht, wobei die Ringbrothers hinsichtlich der Größe einmal mehr an die Grenzen des Möglichen gingen: Die dreiteiligen Recoil-Schmiedefelgen stammen aus der „Ringbrothers Edition“-Serie von HRE Wheels, die aus der langjährigen Kooperation beider Unternehmen resultierte. Die Dimensionen der sich hier durch einen markanten, an den fünf Speichen montierten Ring auszeichnenden Räder betragen 9×19 und 13×20 Zoll, wobei letztere Variante die Blicke mit einem wirklich extrem tiefen Außenbett auf sich zieht. Die Bereifung misst 275/35 ZR19 und 345/30 ZR20. Dank ihres recht offenen Design gewähren die Felgen einen guten Blick auf die standfesten Baer-Bremsanlagen mit großen gelochten, geschlitzten Scheiben sowie Sechs-Kolben-Sätteln vorne wie hinten. Die beeindruckende Tiefe der Chevelle legt schon nahe, dass sich fahrwerksseitig ebenfalls einiges getan haben muss: Recoil steht auf einem vom Roadster Shop gefertigten, komplett neuen Chassis mit vorne Einzelrad-Aufhängung von einer Corvette C5 sowie einer 9-Zoll-Hinterachse mit Vierlenker-Aufhängung, garniert durch AFCO-Dämpfer und Roadster Shop-Stabilisatoren.

US-Car SEMA Show 2014 Ringbrothers Chevrolet Chevelle Recoil Oldtimer 1966 Kompressor-V8 Achtzylinder Carbon Veredlung

Kraftstrotzender LS7-V8

Die Amerikaner lieben – vor allem in Showcars – ihre Achtzylinder mit üppigen Hubräumen und noch mehr Leistung und so ist es selbstredend, dass Recoil einen regelrecht wahnsinnigen V8 besitzt. Die wichtigsten Zahlen sind schon auf seitlichen Emblemen an den vorderen Kotflügeln zu lesen: 416 und 1KHP. Wer im ersten Moment 416 PS mutmaßt, liegt falsch, denn diese Zahl steht für den Hubraum des von Wegner Motorsports aufgebauten LS7-Aggregats – 416 cui, sprich 6,7 Liter. Die Leistung benennt vielmehr die zweite Angabe: 1KHP, sprich 1.000 HP, etwa 1.013 PS! Dass die Ringbrothers hier leicht aufgerundet haben, da die tatsächliche Leistung „nur“ 980 HP respektive etwa 993 PS beträgt – geschenkt. So oder so sorgt das Triebwerk selbstverständlich für brutalen Vortrieb. Dabei zeichnet es sich unter anderem durch einen Whipple-Kompressor, die bereits angesprochene Ringbrothers-Luftansaugung, ein Holley-Einspritzsystem, Trockensumpf-Schmierung, eine Aeromotive-Kraftstoffpumpe, und eine Custom-Abgasanlage aus, welche an modifizierte Krümmer anknüpft, die ebenfalls von Flowmaster stammen wie die am anderen Ende verorteten Schalldämpfer. Bei der Kraftübertragung auf die Straßen helfen ein manuelles Tremec-Sechsganggetriebe und eine standfeste Antriebswelle von Dynatech.

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Einzigartiges Interieur

Ein wahrlich meisterliches Kunstwerk für sich, das fast eher an einen Kampfjet denn an ein Auto erinnert, ist der Innenraum. Besonders herausragend sind die Metallsitze – welche der Auftraggeber als einzige, aber ausdrückliche Vorgabe für die Ausstattung seiner Chevelle an die Ringbrothers herantrug. Das Gestühl ist nur an den nötigsten Stellen gepolstert, soll aber, obwohl es wahrlich nicht wirklich bequem aussieht, nichtsdestotrotz komfortabel sein. Die Fünf-Punkt-Racing-Gurte, die einen Hinweis darauf geben, dass das Coupé durchaus als veritabler Rennwagen konzipiert ist, sind an einem jeweils neben den Sitzen startenden und hinter diesen zusammenlaufenden, silbernen Metallbügel befestigt. Letzterer ist genauso wie die Türgriffe und der Kranz des Custom-Lenkrads teilweise mit grauem Leder bezogen, im Übrigen zeichnet sich das Interieur aber durch einen Zweifarb-Look aus vielen in der Wagenfarbe „Sand Storm“ lackierten Flächen und grauschwarzen Panels und Blenden aus. Über das Armaturenbrett spannt sich ein großflächiges Element aus Carbon, zudem ist vor dem Beifahrer ein Zierleiste mit „Recoil“-Schriftzug platziert. Mit Ausnahme der jeweils vor dem Schalthebel angeordneten Bedienung der Vintage Air-Klimaanlage und der Headunit für das Soundsystem sitzt als einzige Info- und Schaltzentrale eine Custom-Halterung mit digitalem Racepak-Display, einem roten Start-Knopf und zwei Kippschaltern hinter dem Volant. Ergänzend gibt es eine zusätzliche Ladedruck-Anzeige auf der Mittelkonsole.
Neben den benannten Merkmalen bietet die Chevelle zahlreiche weitere, liebevolle Details für deren Entdeckung es teils nicht nur den zweiten, sondern oftmals einen dritte oder vierten Blick braucht. Jedenfalls können wir uneingeschränkt nachvollziehen, warum Recoil ein echter Fan-Liebling ist und sogar hartgesottene, alte Hasen im Auto- und Tuning-Geschäft noch in ungläubiges Staunen zu versetzen mag.

Weitere Informationen unter:

www.ringbrothers.com

Tech Facts

Chevrolet Chevelle Recoil

Baujahr: 1966

Motor: 6,8-Liter-LS7-V8-Ottomotor von Wegner Motorsports, Aufladung mit Whipple-Kompressor, RHS-Block und -Zylinderköpfe, Ringbrothers-Luftansaugung, AFCO-Kühler, Holley-Einspritzsystem, Ringbrothers-Ventildeckel, Trockensumpf-Schmierung, Aeromotive-Kraftstoffpumpe, Aeromotive-Tank, Optima-Batterie, modifizierte Flowmaster-Krümmer, Custom-Sidepipe-Abgasanlage mit Flowmaster-Endschalldämpfer, ca. 993 PS

Kraftübertragung: Sechsgang-Handschaltgetriebe (Tremec T56 Magnum, überarbeitet durch Bowler), Dynotech-Antriebswelle, 9-Zoll-Hinterachse (Ford 35 Spline von John’s Industries)

Fahrwerk: Custom-Fahrwerk vom Roadster Shop, VA Einzelrad-Aufhängung von der Corvette C5, HA Vierlenker-Aufhängung, AFCO-Dämpfer, Roadster Shop-Stabilisatoren

Rad/Reifen: dreiteilige HRE Wheels Recoil-Schmiedefelgen (mit Ring) in 9×19 und 13×20 Zoll mit Michelin Pilot Super Sport-Bereifung in 275/35 ZR19 und 345/30 ZR20

Bremsen: Baer-Bremsanlagen mit gelochten Scheiben und Baer 6R-Sechskomben-Sätteln rundum

Karosserie: diverse Carbon-Anbauteile (Front-/Heckschürze, Motorhaube, Kofferraumklappe, Heckspoiler, Radhäuser), Ringbrothers-Motorhaubenlifter, Klarglas-Scheinwerfer, Custom-Außenspiegel mit Carbon-Kappen, Custom-Türgriffe aus Metall, Custom-Rückleuchten von AM Hot Rod Glass, Replay XD 1080 Mini-Actionkamera am linken Außenspiegel, Lackierung in BASF-Farbe „Sand Storm“

Innenraum: komplettes Custom-Interieur in Handarbeit aus Blech gefertigt, Armaturenbrett in Wagenfarbe mit Carbon-Akzenten sowie grauer Zierblende samt „Recoil“-Schriftzug, digitale Racepak-Armatureneinheit in Ringbrothers-Metallhalter, beleuchteter Startknopf in Rot, HRE/Ringbrothers-Dreispeichen-Sportlenkrad, Aluminium-Türgriffe mit Leder-Ummantelung, runde Drehknöpfe zur Bedienung der elektrischen Fensterheber, Custom-Metallsitze, Fünfpunkt-Renngurte, zusätzliche Ladedruck-Anzeige auf der Mittelkonsole, Vintage Air-Klimaanlage

Multimedia: Pioneer-Headunit, Kicker-Lautsprecher (inkl. Subwoofer im Fond), Kicker-Verstärker

Sonstiges: Custom-Chassis von Roadster Shop