Raptor-Gegner im Baja-Style

Ford F-150 von Mil-Spec Automotive

Der Amerikaner liebt seine Geländewagen und insbesondere Pick-ups, das ist keine Neuigkeit. Dabei gilt oftmals: „Je größer, desto besser.“ Ein besonders charakteristisches und raumgreifend auftretendes Beispiel dafür war der originale Hummer, später H1 genannt, die von 1992 bis 2006 gefertigte zivile Version des ursprünglich für den Militäreinsatz konzipierten „Humvee“. Während seine Länge mit knapp 4,70 Metern für US-Verhältnisse fast schon kompakt ist, fällt die Höhe mit etwa zwei Metern schon beeindruckender aus. Wahrlich ihresgleichen im PKW-Bereich sucht jedoch die Breite von fast 2,20 Metern! Wer H1 fährt, der fällt auf, keine Frage. Selbst in den USA. Doch natürlich gibt es dennoch Besitzer, die sich ihr Exemplar noch veredeln und individualisieren lassen wollen: Genau darauf haben sich die Spezialisten von Mil-Spec Automotive spezialisiert.

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Eine Marktnische, die sicherlich interessant und vermutlich auch lukrativ ist, jedenfalls begeisterte Mil-Spec in den vergangenen Jahren immer wieder mit faszinierenden Umbauten auf H1-Basis. Nichtsdestotrotz musste sich das junge Team des 2015 gegründeten Unternehmens wohl eingestehen, dass der Hummer nicht das einzige Fahrzeug bleiben sollte, mit dem es sich befasst. Schließlich ist die Zielgruppe sonst doch recht beschränkt – schon allein deswegen, weil die Anzahl ziviler H1 relativ überschaubar ist, in der vierzehnjährigen Bauzeit entstanden nur knapp 12.000 Exemplare. So wandte sich Mil-Spec nun erstmals einem neuen Modell zu und wählte dabei dieses Mal direkt der Amerikaner liebstes Kind: den Ford F-150. Das brachiale Ergebnis ist auf diesen Seiten zu sehen.

Breiter Baja-Look

Der Pick-up tritt deutlich breiter auf als die Ford-Basis und orientiert sich optisch zweifellos am auch als Konkurrent ausgerufenen Raptor. Doch selbst diesen überragt der Mil-Spec F-150 noch klar: Er ist knapp 18 Zentimeter breiter als das sportliche Offroad-Topmodell aus dem Hause Ford! Zuzuschreiben ist dies selbstverständlich den ausladenden neuen Kotflügeln. Ergänzend umfasst der Bodykit aus hochfestem Stahl gefertigte Stoßstangen an Front und Heck sowie neue seitliche Trittbretter – jeweils mit schwarzer Pulverbeschichtung versehen. Eine große Bedeutung kommt ferner dem Thema Beleuchtung zu: So verbaut Mil-Spec nicht nur extrem helle LED-Hauptscheinwerfer, sondern darüber hinaus eine zusätzliche Leuchtleiste im vorderen Stoßfänger sowie weitere kleine Lichter im neuen Kühlergrill, der zudem das Unternehmenslogo trägt. Hinzu kommt gegen Aufpreis sogar noch eine Leuchteinheit oberhalb der Windschutzscheibe. Sie ist Bestandteil des optionalen Baja Exterieur-Pakets und an dessen Dachaufbau befestigt. Darüber hinaus umfasst das Paket einen Überrollbügel, der die Ladefläche überspannt sowie einen auf selbiger montierten Träger für ein vollwertiges Reserverad. Und die Räder sind ebenfalls wahrlich groß, der F-150 steht nämlich auf 20-zölligen Felgen mit Offroad-Bereifung in 37×13,59R20LT.

Reichlich Power: mehr als 500 PS

Die wilde Abenteurer-Optik ist alles andere als nur Show, denn wie der Raptor ist der Mil-Spec-Ford bestens für den rasanten Einsatz abseits befestigter Straßen ausgelegt: Schließlich besitzt er auf Wunsch das sogenannte Baja-Performance-Fahrwerkskit, das sich im Kern durch einstellbare Fox-Dämpfer mit Eibach-Federn und einem extrem hohen Federweg von knapp 28 Zentimetern auszeichnet. Hinzu kommen natürlich weitere Änderungen wie die passenden Querlenker und Achswellen sowie verlängerte Bremsleitungen. Insgesamt sorgt das Setup nicht nur für eine Höherlegung, sondern es resultiert ferner eine im Vergleich zum Standard-F-150 343 Millimeter und gegenüber dem Raptor 183 Millimeter breitere Spur. Wie es sich für ein echtes amerikanisches Kraftpaket gehört – und anders als der Raptor, der ja mittlerweile auf Biturbo-V6 umgestellt wurde – sitzt unter der Haube ein Achtzylinder. Der bekannte, frei saugende 5,0-Liter-V8 erhielt eine weitreichende Optimierung und damit Leistungssteigerung, sodass er nun satte 507 PS entwickelt und so zügiges Vorankommen in jeglicher Lebenslage garantieren dürfte. Kombiniert ist das Aggregat mit der 10-Stufen-Automatik.

Verfeinertes Interieur

Wenn auch nur in recht überschaubarem Maße, so erhielt zu guter Letzt der Innenraum doch ebenfalls eine Überarbeitung. Es gibt ein neues Lenkrad mit 12-Uhr-Markierung und Magnesium-Schaltwippen. Hinzu kommen unter anderem Aluminium-Drehregler an der Mittelkonsole, mehrere Mil-Spec-Plaketten und weitere Details. Übrigens: Der Preis für den in vier Außenfarben – einem Schwarz, einem Weiß sowie zwei verschiedenen Grautönen – erhältlichen F-150 ist wirklich fair angesetzt, worauf Mil-Spec explizit großen Wert legte: Während vergleichbare Angebote laut Hersteller häufig in der Region um 150.000 Dollar liegen, ist der Wagen bereits ab 85.000 Dollar erhältlich.

Weitere Informationen unter:

www.milspecauto.com

Tech Facts

Ford F-150

Motor: 5,0-Liter-V8-Ottomotor, umfangreiche Modifikation zur Leistungssteigerung, Auslegung zur Verwendung von 91-Oktan-Treibstoff, Doppel-Abgasendrohr mit schwarzem Finish

Leistung: ca. 373 kW / 507 PS

Kraftübertragung: 10-Stufen-Automatikgetriebe, elektrisch unterstützte Lenkung

Fahrwerk: optionales Baja Performance-Fahrwerkspaket mit einstellbaren Fox-Stoßdämpfern sowie Eibach-Federn (bis zu 279 mm Federweg), spezielle Querlenker oben und unten sowie längere Achswellen für erhöhte Federwege, Höherlegung der Karosserie, 343 mm mehr Spurweite als der Standard-F-150 und 183 mm mehr als der Raptor

Rad/Reifen: Mil-Spec-Leichtmetallfelgen in 20 Zoll mit Nitto Ridge Grappler-Offroad-Bereifungen in 37×13,59R20LT

Bremsen: verlängerte Leitungen

Karosserie: Breitbau-Kotflügel bzw. -Seitenteile vorne und hinten, aus Heavy Duty-Stahl geschweißte Front- und Heckstoßstangen im Baja-Style mit schwarzer Pulverbeschichtung und Zusatz-LED-Leuchtleiste an der Front, neuer Kühlergrill mit Mil-Spec-Logo und Zusatzleuchten, Hochleistungs-LED-Scheinwerfer, schwarz pulverbeschichtete seitliche Trittbretter, optionales Baja Exterieur-Paket mit Dachaufbau samt zusätzlicher 990-mm-LED-Leuchtleiste sowie Träger für vollwertiges Reserverad und Überrollbügel mit Zusatzleuchten für die Ladefläche

Innenraum: Lederbezug der Sitze, Mil-Spec-Lenkrad mit 12-Uhr-Markierung und Custom-Schaltpaddeln aus Magnesium, mehrere Mil-Spec-Logos und -Plaketten, Aluminium-Drehknöpfe auf der Mittelkonsole