PureSpeed: Der Mythos beginnt

Bereits vor etwa einem halben Jahr kündigte Mercedes die neue Mythos-Serie an, in deren Rahmen extrem exklusiv Modelle in streng limitierter Kleinserie entstehen werden. Einen ersten Ausblick auf das, was die solventen Kunden erwarten dürfen, bot gleich der Concept PureSpeed. Es handelt sich um einen kompromisslos offenen Ableger des AMG SL. In der Zwischenzeit entwickelte AMG den Wagen zur Serienreife weiter, sodass das fertige Fahrzeug nun im Rahmen des Formel 1-Grand Prix in Abu Dhabi Weltpremiere feierte.

Dass wie beim Concept das Debüt nun zum zweiten Mal im Rahmen des Formel 1-Zirkus‘ stattfand, ist keineswegs Zufall. Der PureSpeed ist gewissermaßen eine Reinkarnation des F1-Konzepts für die Straße: Der Wagen kommt ohne Dach und Scheiben, für Sicherheit sorgt sein auf einem stabilen Stahlrohr-Bügel basierendes HALO-System. Es setzt vorne mittig am Ende der langen Motorhaube an, überspannt den Innenraum und gabelt sich hinter den Sitzen auf, wo es in zwei vom legendären 300 SLR inspirierte Hutzen mit integrierten Überrollbügeln übergeht.

Optisch ist die Abstammung vom AMG SL anhand der Scheinwerfer und Rückleuchten zweifellos erkennbar. Dennoch pflegt der PurSpeed einen ganz eigenen, exklusiven Charakter. So trägt die Front keinen Panamericana-Grill, sondern eine rundliche Sharknose und einen großen mittigen Lufteinlass im unteren Bereich – samt AMG-Schriftzugs. So weckt der Wagen Erinnerungen an das Hypercar AMG One. Im Übrigen stand das Thema Optimierung der Aerodynamik oben auf der Agenda bei der Überarbeitung der Karosserie. Es gibt an der Front und den Seiten Deflektoren respektive Carbon-Elemente, der Heckdeckel mit ausfahrbarem Spoiler ist entsprechend verfeinert und am Unterboden finden sich (teils ausfahrbare) Luftleitelemente. Die Schmiedefelgen messen vorne 9,5×21 und hinten 11×21 Zoll. Sie sind mit Carbon-Verkleidungen versehen und tragen 275/35er und 305/30er Bereifungen.

Unter der Haube sitzt AMGs hier 585 PS und 850 Nm starker Vierliter-Biturbo-V8. Er katapultiert den PureSpeed bei Bedarf innerhalb von 3,6 Sekunden auf Tempo 100 und weiter auf maximal 315 km/h. Die Kraftübertragung gewährleistet das mit einer nassen Anfahrkupplung kombinierte AMG Speedshift MCT-Neungang-Getriebe. Für erstklassige Verzögerungswerte garantieren Carbon-Keramik-Bremsanlagen mit vorne Sechs-Kolben-Sätteln. Gute Traktion und Fahrdynamik versprechen der AMG-Allradantrieb samt Hinterachslenkung sowie das AMG Active Ride Control-Fahrwerk mit semiaktiver hydraulischer Wankstabilisierung.

Der zweisitzige Innenraum zeigt ein kontrastreiches Two-Tone-Styling in Kristallweiß und Schwarz. Die AMG-Performance-Sitze tragen speziell designte Bezüge mit exklusiven Ziernähten. Weitere Merkmale sind das AMG-Performance-Lenkrad die Carbon-Vertäfelungen hinter den Sitzen, die Editions-Plakette auf der Mittelkonsole und eine speziell entworfene, analoge IWC-Uhr mit AMG-spezifischem und beleuchtetem Ziffernblatt. Sie ist wie schwebend wirkend in einem tropfenförmigen Gehäuse mittig auf dem Armaturenbrett platziert. Ein leistungsstarkes Burmester-Soundsystem mit 15 Lautsprechern sorgt für Unterhaltung.
Ingesamt werden 250 PureSpeed-Exemplare gefertigt, zu Preisen hat AMG noch keine Angaben gemacht.