Über 650 PS im optimierten Lancer Evo IX

Mitsubishi Lancer Evolution IX Motor-Upgrade Leistungssteigerung Fahrwerk Felgen Carbon Bodykit Bremsanlage Innenraum-Veredelung

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2016 verkündete Mitsubishi das endgültige Ende der Lancer Evolution-Baureihe. Die Trauer unter den zahlreichen Fans des Rallye-Ablegers was seinerzeit verständlicherweise groß. Sie konnte auch durch die – zumindest für japanische und US-Käufer angebotene – „Final Edition“ nur geringfügig gemildert werden. Seit 1992 wusste die Sportlimousine in zehn Evolutionsstufen Motorsport- und Tuning-Freunde gleichermaßen zu begeistern. Eines der prägnantesten Merkmale war stets der üppig dimensionierte Heckflügel, umgangssprachlich häufig als „Pommestheke“ bezeichnet.

Dass der Evo jedoch ohne dieses Charakteristikum gleichfalls eine gute Figur macht, unterstreicht das hier gezeigte Exemplar. Der Evo IX des Baujahrs 2006 befindet sich im Besitz von Georg Bernscher aus Wien. Erworben hatte er ihn im selbigen Jahr fernab der Heimat in Kiel. Seitdem hat der KFZ-Mechaniker-Meister den japanischen Sportler umfassend individualisiert, stets mit dem Ziel vor Augen, sich von der Masse abzuheben. Neben der Optik kamen Technik-Upgrades ebenfalls nicht zu kurz.


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Gut 370 PS … Zusatz-Leistung!

Dabei legte Georg den Fokus in erster Linie auf die Optimierung des Vierzylinder-Triebwerks. Dieses kann bekanntlich bereits im Serienzustand eine stattliche Power von 280 PS vorweisen. Dennoch ersetzte er diverse Komponenten durch Parts namhafter Performance-Spezialisten und vergrößerte sogar den Hubraum von 2,0 Litern auf nunmehr 2,4 Liter. In den Zylinder arbeiten Wiseco-Kolben, die in Verbindung mit Pleueln und einer Kurbelwelle, die jeweils von Eagle stammen, ein stattliches Drehmoment über eine ACT-Kupplung an das Sechsgang-Schaltgetriebe übertragen. Auch der zuvor erfolgende Einspritzvorgang geschieht unter Verwendung feinster Komponenten. Die Nockenwellen mit einstellbaren Rädern sowie die Ventilfedern sind jeweils HKS-Produkte. Die aus Titan bestehenden Federteller, die Ein- und Auslassventile mit Übermaß sowie die Ventilschaftdichtungen wurden hingegen von Supertech geliefert.

Darüber hinaus verbaute Georg HKS-Fuel Rails, durch die der Treibstoff geleitet wird, bevor FIC-Einspritzdüsen ihn in die Brennräume befördern. Dort sorgen NGK-Zündkerzen zuverlässig für seine Verbrennung. Zu guter Letzt verfügt der Motor über einen bearbeiteten Zylinderkopf mit gefrästen Kanälen. Der Zahnriemen kommt unterdessen gleichfalls von HKS, während die Pulleys aus Aluminium bestehen. Die Stehbolzen des Triebwerks stammen von ARP. Gleiches gilt für die Bolzen der ACT-Schwungscheibe, welche über weniger Masse verfügt. Auch dafür, dass Öl, Ladeluft und Wasser niemals überhitzen, ist dank entsprechender Kühler von Mishimoto bestens gesorgt. Ferner ist ein Carbon-Catchtank aus der Produktion selbigen Herstellers verbaut.

Mitsubishi Lancer Evolution IX Motor-Upgrade Leistungssteigerung Fahrwerk Felgen Carbon Bodykit Bremsanlage Innenraum-Veredelung

Die Luftansaugung übernimmt ein 4-Zoll-Air Intake mit offenem Luftfilter, wohingegen eine Batterie mit aktueller Lithium-Ionen-Technologie jederzeit die Stromversorgung des Bordnetzes sicherstellt. Entscheidenden Anteil an der beeindruckenden Leistungssteigerung auf mehr als 650 PS hat schließlich der von Owen Developments bearbeitete Garrett GTX3582R-Turbolader. Dieser kann überschüssigen Dampf über ein Tial-Blow Off ablassen. Die Koordination der gesamten Komponenten übernimmt ein frei programmierbares EMU-Steuergerät.

Gewindefahrwerk und verfeinerte Bremsen

Neben der technischen Optimierung weiß das Triebwerk optisch zu überzeugen: Der Blick in den Motorraum offenbart diverse Elemente aus Sichtcarbon. Des Weiteren tragen mehrere Teile, etwa Abdeckungen und Schläuche, ein ebenso leuchtendes Neongrün wie die Domstrebe. Hinzu kommt, dass jede Schraube mit einem schwarzen Washer verschönert ist. Um den Evo trotz des krassen Leistungszuwachses jederzeit zuverlässig abbremsen zu können, verfügt die Bremsanlage über gleichermaßen gelochte und geschlitzte Scheiben und Stahlflex-Leitungen. Die Sättel tragen unterdessen eine Pulverbeschichtung im HKS Purple. Fahrwerksseitig findet die vordere Domstrebe ein Pendant am Heck, zudem verbessern ein Gewindefahrwerk von K-Sport und einstellbare Domlager das Fahrverhalten zusätzlich.

Reichlich Carbon

Wie bereits angedeutet, hat Georg die Optik seines Japaner genauso liebevoll und überzeugend veredelt wie die Technik! Entstanden ist eine überzeugende Mischung aus einem grundsätzlich eher zurückhaltenden Erscheinungsbild mit einzelnen auffälligen Details. Damit sind in erster Linie die neongrün erstrahlenden Tenzo R-Felgen im Format 9×19 Zoll gemeint, deren Toyo Proxes R888-Semislicks über die Abmessungen 235/35ZR19 verfügen.

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Einen weiteren grünen Akzent setzt der Mishimoto-Schriftzug auf dem Ladeluftkühler. Im Übrigen verfügt der Mitsubishi nach wie vor über seine serienmäßige Lackierung in Schwarz Metallic, wobei diverse Carbon-Parts seinen Auftritt aufwerten. Aus dem leichten und optisch gefälligen Werkstoff bestehen sowohl die Seibon-Motorhaube, die Ralliart-Frontlippe, die Spiegelkappen und -dreiecke sowie die Wischerarme als auch die Türgriffe, der Diffusor der originalen Heckschürze und der zusätzlich montierte Diffusor mit Sideflaps. Besonderer Erwähnung bedarf an dieser Stelle die Heckklappe. Sie besteht nicht nur ebenfalls aus Carbon, sondern verfügt statt des angesprochenen großen Serien-Spoilers über eine dezentere Ducktail-Abrisskante.

Racing-Interieur

Im Innenraum des Evo IX hat der Wiener das Fahrzeugkonzept nahtlos fortgesetzt. Auch hier finden sich neongrüne Akzente, etwa am Armaturenbrett und den Sitzen und vor allem Carbon in Hülle und Fülle. Georg hat diverse Parts des Cockpits eigenhändig mit der Kohlenstofffaser laminiert, zudem bestehen die Schalen der Bride Gias-Sportsitze aus dem Werkstoff. Für perfekten Halt in diesen sorgen ferner Takata-Vierpunkt-Gurte. Zur weiteren Veredlung ist der Dachhimmel mit Alcantara bezogen, wohingegen die Fußmatten und Sonnenblenden bestickt sind. Um jederzeit umfassend über die wichtigsten Betriebsparameter des Triebwerks informiert zu sein, rundete Georg das Interieur schlussendlich mit Hilfe von Zusatzanzeigen in der A-Säule sowie einer Zeitronix-LCD-Anzeige – natürlich samt Carbon-Blende – in der Mittelkonsole ab.

Tech Facts

Fahrzeugtyp: Mitsubishi Lancer Evolution IX

Baujahr: 2006

Karosserie: Seibon-Carbon-Motorhaube, Ralliart-Carbon-Frontlippe, Spiegelkappen und -dreiecke aus Carbon, Carbon-Wischerarme, Carbon-Türgriffe, Ducktail-Heckklappe aus Carbon, Original-Heckstoßstange mit Diffusor aus Carbon, zusätzlicher Carbon-Diffusor mit Sideflaps

Motor: 4G63-MIVEC-Vierzylinder (von 2,0 Liter auf 2,4 Liter gestrokt), AMS-Ansaugbrücke, HKS-Nockenwellen mit verstellbaren Nockenwellenrädern, HKS-Ventilfedern, Supertech-Titan-Federteller, Supertech-Ein- und Auslassventile mit 1 mm Übermaß, Supertech- Ventilschaftdichtungen, komplett bearbeiteter Zylinderkopf mit gefrästen Kanälen, NGK-Zündkerzen mit kälterem Wärmegrad, HKS-Fuel Rail, FIC-2.150ccm-Einspritzdüsen, HKS-Zahnriemen, ARP-Stehbolzen, Alu-Pulleys, Wiseco-Kolben, Eagle-Pleuel, Eagle-Kurbelwelle, Mishimoto-Wasserkühler mit Mishimoto-Ventilatoren, großer Ladeluftkühler von Mishimoto, Mishimoto-Ölkühler, Tial-Blow Off-Ventil, von Owen Developments bearbeiteter Garrett GTX3582R-Turbolader, 4-Zoll-Air Intake mit offenem Luftfilter, Lithium-Ionen-Batterie, Mishimoto-Carbon-Catchtank, frei programmierbares EMU-Steuergerät, diverse Carbonteile im Motorraum, jede Schraube mit schwarzem Washer „verschönert“, Abgasanlage mit Fullrace-Stoßaufladungskrümmer sowie 3-Zoll-Eigenbau-Downpipe, 100-Zellen-Metallkat, 3-Zoll-Eigenbau-Mittelrohr, Remus-Endtopf und Tial MV-R-Wastegate, mehr als 650 PS

Kraftübertragung: 6-Gang-Schaltgetriebe, ACT-Kupplung, leichte ACT-Schwungscheibe mit ARP-Bolzen

Fahrwerk: K-Sport-Gewindefahrwerk, verstellbare Domlager, Domstreben vorne und hinten

Rad/Reifen: Tenzo R-Felgen in 9×19 Zoll, Toyo Proxes R888-Semislicks in 235/35ZR19

Bremsen: in HKS Purple pulverbeschichtete Bremssättel, gelochte und geschlitzte Bremsscheiben, Stahlflex-Bremsleitungen vorne und hinten

Innenraum: Bride Gias-Sportsitze mit Carbon-Schalen, Takata-4-Punkt-Gurte, Dachhimmel mit Alcantara geledert, Sonnenblenden mit eigenem Logo bestickt, Fußmatten mit eigenem Logo bestickt, diverse Komponenten der Mittelkonsole und des Armaturenbretts mit Carbon laminiert (selbst gemacht), Zusatzanzeigen in der A-Säule, Zeitronix-LCD-Anzeige mit Carbon-Blende under dem Radio