McLaren bringt Rennwagen Senna GTR

Motorsport Rennwagen Racing McLaren Senna GTR

Reinrassiger Track-Supersportler

Schon die straßenzugelassene Serienversion des McLaren Senna ist konsequent für Einsätze auf der Rennstrecke konzipiert. Das hielt die britischen Sportwagen-Spezialisten jedoch nicht davon ab, nun eine nochmals nachgeschärfte und kompromisslosere GTR-Variante nachzuschieben. Das Fahrzeug ist ein reinrassiger Rennwagen, also für öffentliche Straßen nicht zugelassen.

Dadurch erhielten die McLaren-Ingenieure natürlich nochmals eine weitaus größere Freiheit in der Gestaltung der Karosserie, sodass diese nun noch martialischer auftritt als beim Serienmodell – zumal sich der Wagen auch nicht an Reglements einer bestimmten Rennserie hält, also beispielsweise nicht die GT3-Vorgaben erfüllt. Spektakulären Highlight ist so der riesige Heckspoiler, dessen Enden mit Begrenzungsplatten versehen sind, die neben den Hinterrädern an der Heckschürze münden. Weitere Neuheiten sind die überarbeitete Front mit umgestaltetem Splitter, der riesige Diffusor am Heck und diverse weitere Luftleitelemente. Ziel dieser Anpassungen ist die Optimierung der Aerodynamik und Erhöhung des Abtriebs. So konnte letzterer im Vergleich zu Senna-Serienmodell nochmals erhöht werden, er beträgt nun bis zu 1.000 Kilogramm. In den Radhäusern der parallel zum Chassis nochmals verbreiterten Karosserie sitzen 10×19 und 13×19 Zoll messende 19-Zoll-Zentralverschluss-Felgen, die mit 285/650er und 325/705er Rennslicks bezogen sind.

Das Trockengewicht des Senna GTR beträgt dank des Einsatzes modernster Leichtbau-Materialien wie Aluminium und Carbon nur 1.188 Kilogramm – damit ist er sogar 19 Kilogramm leichter als der „zivile“ Senna, obwohl er im Vergleich zu diesem über zahlreiche Motorsport-spezifische Merkmale verfügt, beispielsweise eine pneumatische Wagenheber-Anlage, eine integrierte Feuerlösch-Anlage und einen Datenlogger. Merkmale wie das Soundsystem, das Touchscreen-Infotainmentsystem und Airbags wurden dafür entfernt, wohingegen die Klimaanlage an Bord blieb. Und auch sonst ist der Innenraum bestens für den Rennstrecken-Einsatz ausgelegt, etwa mit einer digitalen Info-Einheit vor dem Fahrer samt Schaltanzeige, einem Racing-Lenkrad, ähnlich dem aus dem McLaren-GT3-Rennwagen, sowie einem Carbon-Rennsitz (Beifahrersitz auf Wunsch) samt Sechs-Punkt-Gurten, jeweils FIA-konform. Hinzu kommen einige elektronischen Fahrhelfer, denn das Ziel war, dass 95 Prozent aller Fahrer, 95 Prozent des Senna GTR-Potenzials ausnutzen können.

Und dieses ist groß, die technischen Voraussetzungen dafür sind schließlich hervorragend: Für Vortrieb sorgt der unter anderem aus dem Standard-Senna bekannte Vierliter-Biturbo-V8, der jedoch nochmals angepasst wurde und somit nun sogar 825 PS sowie 800 Nm generiert. Damit soll der Senna GTR der schnellste jemals gebaute Renn-McLaren außerhalb des Formel 1-Zirkus‘ sein. Weitere technische Merkmale sind unter anderem ein Fahrwerk, dass zahlreiche Aluminium-Komponenten von McLaren GT3-Fahrwerk übernimmt (Federbeine, Stabilisatoren, Querlenker, …) und vierfach einstellbare Dämpfer umfasst sowie eine standfeste Bremsanlage mit geschmiedeten 6-Kolben-Monoblock-Sätteln vorne und entsprechenden 4-Kolben-Sätteln hinten sowie 390-Millimeter-Scheiben.
Gebaut werden übrigens nur 75 Exemplare des Senna GTR. Diese waren schon kurz nach Öffnung der Bestellbücher ausverkauft – trotz eines Preises von 1,1 Millionen Pfund zuzüglich Steuern. Dafür kann jeder Kunde sich sein Exemplar tiefgreifend individualisieren lassen.