Hier kommt Farbe ins Spiel
Einst war er ein Vorreiter, mittlerweile ist er vom Markt genommen: der Mercedes SLK. 1996 trat die erste Generation als erstes modernes Cabriolet mit klappbarem Stahldach an. Es folgten nicht nur zwei weitere Generationen, von denen die Mitte 2020 ersatzlos eingestellte dritte in den letzten Jahren in SLC umbenannt wurde. Ebenso zog der Benz eine ganze Welle von Klappdach-Cabrios nach sich, die in den 2000ern starteten. Auch gut drei Jahre nach seinem Ende hat der SLK bis heute eine große Fangemeinde. Dies gilt nicht zuletzt für die zweite Serie R171, die sich wie der SLR McLaren durch die markante Formel 1-Style-Nase auszeichnet.
Begeistertes Mitglied in mehreren Gruppen
Auch Detlef Czekala entschied sich, als er Mitte 2016 auf der Suche nach einem neuen Spaß- und Freizeitauto machte, für diese Baureihe. Der 58-Jährige aus Xanten erwarb seinen hier vorgestellten SLK 350 in Ostfriesland. Bald darauf schloss er sich mehreren SLK-Gruppen an, um Ausfahrten und Co. teilzunehmen und Gleichgesinnte kennenzulernen. Dabei stellte er fest, dass ein Großteil der SLKs in gedecktem und recht langweiligem Weiß, Schwarz oder Silber unterwegs war. Schnell keimte in ihm der Wunsch auf, sich nicht in dieses Einerlei einzureihen, sondern seinem Exemplar ein individuelles und einzigartiges Design zu verpassen.
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Auffällige Folierung
Mittel zum Zweck war dabei in erster Linie der Gang zum Folierer. Detlef hatte sich in das Electric Orange vom Ford Focus ST verguckt und so wurde sein R171 in eine Folie in ähnlicher Farbe gehüllt. Dabei bedeckt die neue Außenhaut jedoch nicht die gesamte Karosserie. So blitzt an diversen Stellen noch die originale metallicschwarze Lackierung hervor. Dies gilt beispielsweise für die Frontspoilerlippe, die äußeren Bereiche der Motorhaube, die Dachholme, die Seitenschweller und den Diffusor. Die beiden letztgenannten Bauteile stammen aus dem Hause Piecha. Weitere nachgerüsteten Neuerungen sind unter anderem Xenon-Scheinwerfer mit LED-Tagfahrleuchten, AMG-Rückleuchten in Rot und Schwarz und der RDX-Hechspoiler. Absolute Eyecatcher sind zudem die Flügeltüren – ermöglicht durch LSD Doors-Scharniere.
Individualisierte Felgen
Auch die Räder zeigen sich optisch perfekt auf das Styling der Karosserie abgestimmt. Es handelt sich um 19-zöllige Tomason T8-Felgen. Während die Betten poliert sind, haben die Sterne ein Finish in Schwarz mit orangefarbenen Akzenten. Hingucker sind zudem die angepassten originalen AMG-Nabendeckel. Die Bereifung misst 225/35R19 vorne und 255/30R19 hinten. Damit diese Kombination trotz Tieferlegung durch ein KW Variante 3-Gewindefahrwerk problemlos unter die Kotflügel passen, sind die Radlaufkanten gebördelt. Hinter den Rädern sitzen an der Vorderachse standfeste Bremsanlagen mit Vier-Kolben-Sätteln, die auf gelochte Scheiben einwirken.
Optisch veredelter Motorraum
Der 3,5-Liter-V6-Benziner verblieb hingegen überwiegend unverändert erhalten, wobei jedoch einige Komponenten wie Zündkerzen und -spulen erneuert wurden. Dank einer Software-Optimierung generiert der Sechszylinder statt der werkseitigen 272 nunmehr 305 PS. Und für einen dazu passenden Sound sorgt die mit X-Pipe und Supersprint-Endschalldämpfern aus Edelstahl aufgerüstete Abgasanlage. Optisch ist der Blick in den Motorraum ebenfalls ein Leckerbissen. Auch hier sind diverse Bauteile entweder orange oder schwarz ausgeführt.
Komplett neue Lederausstattung
Last but not least führt das Interieur das Zweifarb-Schema konsequent fort – bis hinein in den Kofferraum. Nachdem Detlef im Cockpit zunächst diverse Komponenten wie die Türverkleidungen, und die Mittelkonsole erneuerte, entschloss er sich für eine komplette Neuausstattung mit Leder und Alcantara in Orange sowie Schwarz. Dabei integrierte die Sattlerei diverse gestickte Schriftzüge. Passend dazu sind ferner diverse Kunststoff-Teile orange ausgeführt. Ebenfalls neu sind das Glas-Windschott mit graviertem Abbild des SLK, eine umfangreiche LED-Innenraumbeleuchtung, Custom-Fuß- und -Kofferraummatten und das Soundsystem.
Weitere Umbauten in Planung
Letzteres kombiniert eine Pioneer-Headunit samt DAB+ mit zwei 500-Watt-Verstärkern, neuen Tür-Lautsprechern und einen Kickbass im Beifahrer-Fußraum. Summa summarum steht hier ein rundum optimierter SLK, der mit seinem Styling zwar sicherlich nicht jedem gefällt. Das ist Detlef jedoch egal. Wichtig ist für ihn nur, dass sein Roadster ihm selbst gefällt. Und er freut sich über jede der überwiegend positiven Reaktionen. Ganz fertig ist der Wagen – wie es meist so ist – übrigens noch nicht: Für die Zukunft sind schon weitere Details wie eine Beleuchtung des Windschotts und ein Formel 1-Style-Bremslicht im Diffusor in Planung …
Technical Facts
Mercedes-Benz SLK 350
Baujahr: 2004
Karosserie: Xenon-Scheinwerfer mit LED-Tagfahrleuchten, Außenspiegel in R172-Optik mit integrierten Blinkern und Boden-Projektoren, Flügeltüren-Umbau mit LSD Doors-Scharnieren, Radlaufkanten umgebördelt, Piecha-Seitenschweller mit LED-Leuchten, OEM-Radlauf-Abdeckungen hinten nachgerüstet, Piecha-Heckdiffusor, RDX-Heckspoiler, dritte Bremsleuchte in Schwarz, AMG-Heckleuchten in Rot/Rauchglasschwarz, BMW-Kurzstab-Antenne, Einparkhilfe vorne/hinten nachgerüstet, Designfolierung in Orange auf metallicschwarzer Original-Lackierung
Motor: M272-V6-Ottomotor, Software-Optimierung, diverse Komponenten erneuert (Zündspulen, NGK-Zündkerzen, Benzinpumpe etc.), diverse Behälter und Abdeckungen orange gefärbt, Abgasanlage mit X-Pipe und Supersprint-AMG-Endschalldämpfer aus Edelstahl samt vier Endrohren
Hubraum: 3.498 ccm
Leistung: 224 kW / 305 PS
Kraftübertragung: Siebengang-Automatikgetriebe (7G-Tronic)
Fahrwerk: KW Variante 3-Gewindefahrwerk mit neuen längeren Federn
Rad/Reifen: Tomason T8-Leichtmetallfelgen, Sterne in Schwarz Akzenten in Orange, polierte Betten, angepasste OEM-AMG-Nabendeckel, Bereifung in 225/35R19 und 255/30R19
Bremsen: VA Vier-Kolben-Sättel auf gelochten Carbon-Keramik-Scheiben, Stahlflex-Leitungen
Innenraum: komplette Neuausstattung mit Leder und Alcantara in Orange und Schwarz samt diverser Stickereien, Alcantara-Dachhimmel mit Mercedes-Logo, unten abgeflachtes AMG-Sportlenkrad mit großen Schaltpaddeln, neue Türverkleidungen, neue Mittelkonsole mit Armlehnen-Lautsprecher, Sitze mit Memory-Funktion und Sitzheizung, diverse Zierteile orange gefärbt, Glas-Windschott mit eingraviertem Abbild des Fahrzeugs, LED-Innenraumbeleuchtung (inkl. Fußräume und Armaturen), Custom-Fuß- und -Kofferraummatten eingestickten Logos, Schawe-Komfort-Dachmodul, DTE-PedalBox
Multimedia: Pioneer-Infotainment-Headunit mit DAB+, zwei 500-Watt-Verstärker, neues Türlautsprecher-System, Kickbass im Beifahrer-Fußraum