Der kleine Porsche feiert Geburtstag
Seit jeher ist der 911 der Porsche schlechthin und, obwohl es stets auch andere andere Baureihen neben dem Heckmotor-Klassiker gab, so war der „Elfer“ doch gefühlt immer das einzig wahre Modell der Zuffenhausener. Dies musste, insbesondere am Anfang seiner Historie, auch der Boxster erfahren: Er wurde nicht selten als „der süße, kleine“ bezeichnet, als Frauenauto und somit irgendwie nicht gänzlich als Porsche akzeptiert, sondern nicht selten eher belächelt. Dazu trug nicht zuletzt auch die Darstellung in der damals beliebten Sitcom-Serie „Two and a Half Men“ bei, in welcher der Mittelmotor-Roadster entsprechend auf die Schippe genommen wurde.
Unterhalb des 911 etabliert
Dennoch hat sich der Boxster durchgekämpft und ist mittlerweile als fest etabliertes Mitglied der Modellfamilie nicht mehr aus dem Porsche-Programm wegzudenken ist. Und so kann der Wagen nun im Jahr 2021 bereits ein beeindruckendes Jubiläum feiern: Man mag es irgendwie kaum glauben, doch es sind tatsächlich 25 Jahre seit der Einführung der ersten Generation im Jahr 1996 vergangen. Dieser Geburtstag wird gebührend gefeiert und der Sportwagen-Hersteller beschenkt sich und seine Kunden mit einem limitierten Sondermodell: dem Boxster 25 Jahre.
Im Stile der Studie
Porsche-Kenner vermissen an dieser Stelle womöglich einen Teil der Fahrzeugbezeichnung, denn seit 2016 trägt der Boxster ebenso wie sein Coupé-Ableger Cayman bekanntlich die vorangestellten Ziffern 718 im Namen. Dies ist jedoch keineswegs ein Fehler unsererseits, denn vielmehr verzichten die Zuffenhausener in Reminiszenz an die Urahnen hier bewusst auf diese Zahl. Optisch orientiert sich die Jubiläums-Version an dem bereits 1993 vorgestellten Boxster-Concept Car. So besitzt es wie dieses eine Lackierung in GT-Silbermetallic und ein Dach mit dunkelrot. Letzteres trägt dabei einen eingeprägten „Boxster 25“-Schriftzug. Auch die neu designten, 20-zölligen Fünf-Arm-Leichtmetallfelgen mit Bereifung in 235/35 ZR20 und 265/35 ZR20 präsentieren sich als moderne Interpretation der an der Studie montierten Räder. Sie zeichnen sich durch ihr zweifarbiges Finish mit silbernen Außenbetten und Sternen im kupferbraunen Ton „Neodyme“ aus. Letztere Farbe setzt – ebenfalls ganz ähnlich wie bei dem 1993er Konzeptfahrzeug – zudem in Form einiger weiterer Elemente Akzente an der Karosserie, etwa in der Frontschürze und an den seitlichen Lufteinlässen vor der Hinterachse.
Knalliges Interieur
Die Zitate der Studie gehen im Innenraum weiter, denn wie diese besitzt der Boxster 25 standardmäßig eine Ausstattung in auffälligem Bordeauxrot. Kunden, denen dies etwas zu extrovertiert ist, können alternativ jedoch schwarzes Leder wählen. Ebenso ist übrigens das Verdeck in Schwarz verfügbar und als Lackfarben für die Karosserie bietet Porsche wahlweise auch
Carraraweißmetallic und Tiefschwarzmetallic an. Weitere besondere Erkennungsmerkmale des Innenraums sind eine Editionsplakette am Armaturenbrett und Einstiegsleisten mit „Boxster 25“-Schriftzug. Ebenfalls an Bord sind das Interieur-Paket Aluminium, vielfach elektrisch verstellbare Sportsitze und ein beheizbares Multifunktionslenkrad.
Sechszylinder mit 400 PS
Während Porsche beim Boxster zwischenzeitlich komplett auf Vierzylinder-Turboaggregate umstellte und damit bei vielen Fans und Fahrern zunächst auf Skepsis oder gar Unverständnis stieß, kehrte zwischenzeitlich auch der Sechszylinder-Sauger zurück – in der Modellversion GTS 4.0. Auf genau dieser basiert der Boxster 25, denn offensichtlich stand außer Frage, dass die Jubiläumsvariante ein Triebwerk mit der gleichen Zylinderzahl wie jene in den Urahnen besitzen musste. Der Motor generiert aus seinen vier Litern Hubraum 400 PS und 420 Nm. Damit beschleunigt das Sondermodell auf bis zu 293 km/h, der Standard-Sprint auf Tempo 100 ist bereits nach vier Sekunden abgeschlossen – zumindest mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Alternativ zu diesen ist auch eine klassische Sechsgang-Handschaltung erhältlich. Zu den weiteren serienmäßigen Merkmalen gehören das Porsche Active Suspension Management-Sportfahrwerk (PASM) samt 10 Millimetern Tieferlegung und das Porsche Torque Vectoring mit mechanischer Hinterachssperre. Die Markteinführung des auf weltweit 1.250 Exemplare limitierte Boxster 25 erfolgte Ende März zu Preisen ab 94.986 Euro.
Porsche Boxster 25 Jahre
Motor: Sechszylinder-Boxer-Saugmotor
Hubraum: 3.996 ccm
Leistung: 294 kW / 400 PS
max. Drehmoment: 420 Nm
Kraftübertragung: manuelles Sechsganggetriebe oder Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, Porsche Torque Vectoring mit mechanischer Hinterachssperre
Fahrwerk: Porsche Active Suspension Management-Sportfahrwerk
Rad/Reifen: Leichtmetallfelgen in 20 Zoll mit Finish in Silber und „Neodyme“, Bereifung in 235/35 ZR20 und 265/35 ZR20
Karosserie: Lackierung in GT-Silbermetallic (alternativ Carraraweißmetallic oder Tiefschwarzmetallic), Verdeck in Rot mit „Boxster 25“-Prägung (alternativ in Schwarz), Akzente in kupferbrauner Farbe „Neodyme“, „Boxster 25“-Schriftzug am Heck
Innenraum: Lederausstattung in Bordeauxrot (alternativ in Schwarz), Interieur-Paket-Aluminium, Editionsplakette am Armaturenbrett, beheizbares GT-Multifunktions-Sportlenkrad, 14-fach elektrisch verstellbare Sportsitze, Einstiegsleisten mit „Boxster 25“-Schriftzügen
