G-waltiger geht fast nicht…

Brabus 800 Adventure XLP „First Edition“ (Basis Mercedes-AMG W463A G 63)

Die Mercedes G-Klasse aus Pick-up? Das mag zwar etwas ungewohnt wirken, aber ist bekanntlich auch nicht gänzlich neu. Schließlich hatte der Stuttgarter höchstselbst beispielsweise von 2014 bis 2016 den brachialen, in Kleinserie gefertigten G 63 AMG 6×6 im Programm: Er verfügte nicht nur über gleich drei Portalachsen, sondern des Weiteren über eine dementsprechend natürlich deutlich verlängerte Karosserie samt einer lange Ladefläche hinter der viertürigen Fahrgastkabine. Diese Idee nehmen die Spezialisten von Brabus nun wieder auf, subtrahieren jedoch eine Achse.

Als Basis dient dafür nun ein Exemplar der komplett neuen Generation der G-Klasse, genauer gesagt – man möchte fast sagen: „selbstverständlich“ – ein Exemplar des leistungsstarken Topmodells AMG G 63 mit seinem 585 PS starken und vier Liter großen M176-Biturbo-V8.

Widestar-Kit trifft exklusive Merkmale

Diese Modellversion ist bekanntlich quasi die Lieblingsvariante der Veredlungs-Spezialisten aus Bottrop, haben sie doch seit der Einführung des Modells im Sommer 2018 bereits diverse eigene und stets extrem leistungsgesteigerte Ausführungen auf die Räder gestellt. Nun also der nächste Schritt hin zum hier gezeigten, sogenannten Adventure XLP: Mit diesem Fahrzeug unterstreicht Brabus seine Stellung als offiziell vom KBA anerkannter, eigenständiger Autohersteller. Schließlich wurde hinsichtlich der Karosserie für den Umbau zum Pick-up eigens ein Ladeflächen-Heckmodul aus Stahl mit Seitenwänden aus leichtem Carbon und seitlich öffnender Stahlblech-Hecktür konstruiert. Und natürlich musste ergänzend eine neue Rückwand für die Fahrgastkabine entstehen – samt beheizbarer Scheibe. Weitere Besonderheit sind der mattschwarze Überrollbügel mit integrierter LED-Leuchtleiste an der Ladefläche, deren Boden mit Teakholz-Planken versehen ist. Auf dem Dach sitzt wie auch am gezeigten Wagen optional ein Gepäckträger mit frontseitigem Carbon-Windabweiser inklusive vierer LED-Zusatzscheinwerfer. Typisch Brabus und schon von vielen anderen G-Klassen aus diesem Hause bekannt, ist der Widestar-Breitbau-Bodykit, welcher aus Schürzen für Front und Heck samt Carbon-Unterfahrschützen, Kotflügelverbreiterungen (in diesem Fall mit zusätzlichen Carbon-Radläufen), seitlichen Karosserie-Zierleisten aus Carbon und beleuchteten Trittbrettern zwischen den Achsen umfasst. Optional gibt es einen Frontschutzbügel mit Seilwinde.

Herausragende Offroad-Tagluchkeit

Schließlich ist der Brabus 800 Adventure XLP dafür konzipiert, selbst im härtesten Gelände eine außergewöhnliche Performance abzuliefern, die selbst verglichen mit dem ebenfalls schon extrem fähigen Basismodell nochmals deutlich verbessert ist. Dies ist insbesondere den gleichfalls speziell für diesen Zweck komplett neu entwickelten, höhenverstellbaren Portalachs-Konstruktionen mit unter anderem Ride Control-Gewindefahrwerk, Einzelrad-Aufhängung vorne und Starrachse hinten, diversen aus Aluminium gefertigten Bauteilen sowie einer Bodenfreiheit von bis zu 49 Zentimeter zu verdanken. Als hervorragende Ergänzung präsentieren sich die über Achtloch-Anbindung verfügenden 9,5×22-zölligen Monoblock HD-Schmiederäder, welche mit All-Terrain-Reifen der Dimensionen 325/55 R22 bezogen sind. Sollte der Wagen dennoch mal an seine Grenzen stoßen, befindet sich auf der Ladefläche des gezeigten Showcars, das eigentlich auf dem leider abgesagten Genfer Autosalon Premiere feiern sollte, ein Start- und Landemodul für eine Wingcopter-Drohne, die bis zu 240 km/h schnell und mit einer Batterieladung bis zu 120 Kilometer weit fliegen kann. Sie wurde für den Transport von Hilfsgütern und Spezialequipment entwickelt und kann dabei Lasten von bis zu sechs Kilogramm tragen. Doch zurück zum Adventure XLP: Sein Achtzylinder-Aggregat kam selbstverständlich in den Genuss eines Brabus-Upgrades, das seine Power mit Hilfe von Hochleistungs-Turboladern, einer Softwareoptimierung per Zusatz-Steuergeräts und einer neuen Abgasanlage auf glatte 800 PS und 1.000 Nm steigert. Mittels des werkseitigen Neun-Stufen-Automatikgetriebes und einer an den verlängerten Radstand angepassten Spezial-Kardanwelle auf die Straße übertragen, sorgt diese Leistung dafür, dass der Brabus in 4,8 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 210 km/h beschränkt.

Individuelles Interieur

Last but not least erhält der Innenraum eine komplett neue Ausstattung mit fine leather-Lederausstattung aus der Brabus-eigenen Sattlerei. Diese kann der Kunde nach seinem eigenen Geschmack gestalten lassen, das Showcar zeichnet sich durch teilweise perforiertes und mit Steppnähten versehenes Leder im Braunton „Burned Oak“ aus. Der Dachhimmel und weitere Elemente sind hingegen mit schwarzen Alcantara bezogen. Abrundend gibt es kleine aber feine Details wie die Schaltpaddel, die Pedalerie und die Tür-Verriegelungspins aus Aluminium. Gebaut wird der Brabus 800 Adventure XLP in Kleinserie zu Preisen ab 463.900 Euro. Die „First Edition“-Ausführung, der auch das gezeigte Exemplar angehört und für die unter anderem exklusiv dessen Lackierung in Rocket Silber Matt erhältlich ist, kostet mindestens 685.000 Euro. Inklusive aller Zusatzausstattungen und der Drohne schlägt der Pick-up in der Konfiguration des Showcars sogar mit 793.000 Euro zu Buche!

Alle weitere Informationen unter:

Brabus GmbH

Brabus-Allee

46240 Bottrop

Tel.: 02041 / 777-0

Fax: 02041 / 777-111

E-Mail: info@brabus.com

www.brabus.com

Fazit: Wieder einmal hat Brabus mit dem 800 Adventure XLP ein herausragendes und beeindruckendes Fahrzeug auf die Räder gestellt. Die Karosseriebau-Kunst in Form der Transformation zum Pick-up überzeugt ebenso wie die gewohnte Schärfung der Optik durch den Widestar-Bodykit. Nicht minder faszinierend ist der Portalachs-Umbau für den Einsatz im harten Gelände – umso mehr, da er mit einem 800-PS-Motor kombiniert ist, der zugleich für erstklassige Sportwagen-Fahrleistungen sorgt. Und zu guter Letzt rundet das Leder-Interieur das Gesamtpaket bestens ab. Einziger Wermutstropfen ist wohl der exorbitant hohe Preis.

Voting: *****

Brabus 800 Adventure XLP „First Edition“

Motor: M177-V8-Ottomotor mit Biturbo-Aufladung, Brabus 800 PowerXtra-Performance-Upgrade bestehend aus Hochleistungs-Turboladern mit 1,6 bar Ladedruck, Brabus Boost Xtra-Sound-Kit für das Bypassventil, Brabus- PowerXtra-Zusatzmodul mit neuen Softwaremappings für Einspritzung sowie Ladedruckregelung und Zündung, Brabus-Hochleistungsabgasanlage mit Klappensteuerung

Hubraum: 3.982 ccm

Leistung: 588 kW / 800 PS bei 6.600 U/min.

max. Drehmoment: 1.000 Nm bei 3.600 U/min.

0-100 km/h: 4,8 Sek.

Vmax: 210 km/h (elektronisch begrenzt)

Kraftübertragung: Neun-Stufen-Automatikgetriebe, Spezial-Kardanwelle

Fahrwerk: höhenverstellbare Brabus-Spezialkonstruktion mit Ride Control-Gewindefahrwerk und Portalachsen (VA Einzelradaufhängung, HA Starrachse), diverse Komponenten neu aus Aluminium konstruiert (z.B. VA-Integralträger, vordere Achslenker, verstärktes Achsgehäuse hinten, HA-Lenker), 49 Zentimeter Bodenfreiheit

Rad/Reifen: Brabus Monoblock HD-Schmiedefelgen in 9,5×22 Zoll mit Pirelli Scorpion ATR-All-Terrain-Bereifung in 325/55 R22

Karosserie: Brabus Widestar-Bodykit (Frontschürze samt Carbon-Unterfahrschutz, Kotflügelverbreiterungen mit zusätzlichen Carbon-Radläufen, Carbon-Motorhauben-Aufsatz, Trittbretter mit integrierten ausfahrbaren Trittstufen, seitliche Karosserieleisten aus Carbon, Heckschürze samt angedeutetem Unterfahrschutz aus Carbon, optional: Frontschutzbügel und Seilwinde), neu konstruiertes Ladeflächen-Heckmodul aus Stahl mit Seitenwänden aus Carbon, neue Rückwand für die Fahrerkabine mit beheizbarer Heckscheibe, seitlich öffnende Hecktür aus Stahlblech, mattschwarzer Überrollbügel mit rückwärtiger LED-Leiste, Start- und Landemodul für Wingcopter-Drohne auf der Ladefläche, Boden der Ladefläche mit Teak-Beplankung versehen, optional: Dachgepäckträger mit Carbon-Windabweiser samt vierer LED-Zusatzleuchten, Sonderlackierung in Rocket Silber Matt

Innenraum: individuelle Brabus fine leather-Lederausstattung in Burned Oak mit teilweisen Steppnähten und Perforierungen, Dachhimmel und weitere Bereiche mit schwarzem Alcantara bezogen, Brabus-Aluminium-Schaltpaddel, Pedalerie sowie Tür-Verriegelungsstifte aus Aluminium

Sonstiges: Radstand um 50 Zentimeter verlängert, um 68,9 Zentimeter vergrößerte Gesamtlänge auf 5,31 Meter