Ford Mustang: Die Rückkehr nach Le Mans!

Motorsport, Ford Mustang GT3

Motorsport, Ford Mustang GT3

Die Geschichte von Ford beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans ist bekanntlich eine ganz besondere, ja regelrecht legendär. Unvergessen ist das Jahr 1966: Die US-Amerikaner brachen mit dem unter der Leitung von Carroll Shelby entwickelten GT40 Mk. II nicht nur die zuvor jahrelange Vormachtstellung von Ferrari, sondern feierten dabei auch gleich einen ebenso dominanten wie fulminanten Dreifachsieg. Auch danach kehrte der Hersteller immer wieder auf den Circuit de la Sarthe zurück, der letzte große Sieg war 2016 jener des Ford GT in der GTE-Klasse. Nun soll an die glorreichen Zeiten angeknüpft werden, wofür ein brandneuer High-Class-Rennwagen entwickelt wurde.

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Die feierliche Premiere fand im Rahmen der diesjährigen Ausgabe des Motorsport-Highlights in Le Mans statt, das übrigens, am Rande bemerkt, ironischerweise von Ferrari gewonnen wurde. Das Fahrzeug basiert nicht mehr auf dem Ford GT, dessen Produktion mittlerweile ja auch wieder eingestellt ist, sondern auf einem anderen nicht minder legendären Modell: dem Mustang. Bei der neuen siebten Generation des Muscle Cars geht hinsichtlich des motorsportlichen Engagements absolut in die Vollen und bringt ein breites Spektrum an Rennwagen für unzählige Serien an den Start. Nun also der dem bereits Anfang 2022 angekündigte Mustang GT3.

Wie der Name bereits verdeutlicht, erfüllt er die Vorgaben des global extrem beliebten und erfolgreichen GT3-Reglements und soll damit ab 2024 international für Furore sorgen – natürlich auch in Le Mans. Wie im GT3-Bereich üblich, tritt der Wagen optisch merklich brachialer und stämmiger auf als das Basis-Serienfahrzeug, der neue Mustang Dark Horse. Die Karosserie ist in quasi komplett aus leichtem Carbon neu gestaltet, wobei das Hauptaugenmerk selbstredend auf der Aerodynamik lag. So trägt das Coupé nicht nur weit ausgestellte Kotflügel vorne wie hinten mit Luftein- und -auslässen, sondern zudem riesige Luftkanäle in der Motorhaube, einen großen Kühler-Schlund, eine Spoilerlippe und zusätzliche Canards an der Front sowie am Heck – jeweils regelrecht gigantisch dimensioniert – einen Flügel und einen Diffusor, die reichlich Abtrieb versprechen. Ein echter Hingucker ist auch die farbenfrohe Folierung im neu konzipierten Ford Performance-Design samt neuen Logos, das künftig alle Ford Performance-Werksrennwagen tragen sollen. Die geschmiedeten 18-Zoll-Zentralverschluss-Felgen kommen von American Racing und sind mit Goodyear-Slicks in 300/680R18 und 310/710R18 bezogen.

Lautsprecher voll aufdrehen und genießen:

Hinter letzteren sitzen standfeste alcon-Bremsanlagen mit vorne Sechs- und hinten Vier-Kolben-Sätteln auf geschlitzten Scheiben. Weiteres technisches Merkmal ist eine weiterentwickelte Schwertlenker-Hinterachse und das Getriebe rückt zwecks einer besseren Gewichtsverteilung in Transaxle-Bauweise nach hinten. Für Vortrieb sorgt ein Ableger des Coyote-V8 mit 5,4 Litern Hubraum. Von Ford Performance entwickelt wird er beim langjährigen britischen Motorsport-Partner M-Sport gefertigt. Weiterer wichtiger Partner beim Bau des Mustang GT3 ist Multimatic. Die Kanadier verantworteten schon die Fertigung des Ford GT – sowohl der Serien- als auch der Rennfahrzeuge – und sind nun entscheidend an der Entwicklung und Produktion des Mustang GT3 beteiligt. Zudem werden sie ab der Saison den Einsatz von zwei Ford Performance-Werkswagen in der amerikanischen IMSA-Rennserie verantworten, anfangend mit dem 24-Stunden-Rennen Anfang Januar in Daytona, welches auch das Wettbewerbs-Debüt für den Mustang GT3 sein dürfte. Auch mit Blick auf Kundenteams steht das erste schon fest: Proton Competition aus Baden-Württemberg, aktuell noch auf Porsche unterwegs, will den Ford-Racer ab 2024 in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) einsetzen – und im Rahmen dessen natürlich auch zum 24-Stunden-Rennen in Le Mans bringen.