Irre Chimäre
184 PS. Das ist im aktuellen Mazda MX-5 ND derzeit das Maß der Dinge. Soll heißen: die stärkste werksseitig verfügbare Motorvariante. Und obwohl der 2,0 Liter große Sauger den nur eine Tonne schweren Roadster recht manierlich antreibt, keimt doch bald der Wunsch nach mehr Leistung und insbesondere Drehmoment. Während die hiesigen Tuner diesen wohl bald mit Kompressor- oder Turbo-Upgrades beantworten werden, gingen die im US-Bundesstaat Colorado beheimateten Mazda-Experten von Flyin‘ Miata nun einen ganz anderen, noch weitaus radikaleren Weg!
Maximum Tuner ist zurück! Ab sofort bietet das beliebte Asia-Tuning-Magazin wieder regelmäßig die heißesten News aus JDM-Szene und Co.
Die Revival-Ausgabe 1/24 ist im Zeitschriftenhandel verfügbar oder versandkostenfrei über unseren Webshop Tuning-Couture bestellbar.
V8 statt Reihenvierzylinder
Die US-Boys nämlich warfen den Vierzylinder einfach komplett aus dem MX-5-Motorraum heraus und installierten dort kurzerhand einen 6,2-Liter-Chevy-LS3-V8, wie er beispielsweise im Camaro SS oder auch in der Corvette C6 zum Einsatz kam. Das muss man erstmal sacken lassen. Bis zu 525 PS entwickeln diese Hubraumriesen im Flyin‘ Miata-MX-5 ND und drücken 663 Nm ins mitgebrachte T56 Magnum-6-Gang-Schaltgetriebe. Kupplung und Schwungrad stammen gar vom noch größeren 7,0-Liter-LS7-Motor. Selbstredend werden im Zuge der V8-Transplantation auch praktisch alle anderen Teile des Antriebsstrangs ersetzt – Differenzial, Kardan- und Antriebswellen etc. Die doppelflutige Abgasanlage inklusive des Krümmers ist eine Sonderanfertigung nach Maß.
Wer angesichts der gewaltigen Achtenders unter der Motorhaube nun eine die Fahrdynamik ruinierende Kopflastigkeit unterstellt, der liegt falsch: Die Gewichtsbalance soll sich durch den Umbau praktisch nicht verändern. Das Gesamtgewicht legt um überschaubare 115 Kilogramm zu.
Leistungsgewicht wie ein Supersportwagen
Apropos Gewicht: Mit einem Leistungsgewicht von etwa 2,15 Kilogramm pro PS spielt der V8-MX-5 in einer Liga mit Supersportwagen vom Schlage eines Lamborghini Aventador S oder eines Ferrari F12 Berlinetta. Den Sprint von 0 auf 100 km/h absolviert der Roadster in rund 3,5 Sekunden. Sehr empfehlenswert erscheint uns angesichts dessen das optionale Upgrade kräftiger Wilwood-Bremsanlage mit jeweils sechs Kolben an der Vorder- und vier Kolben an der Hinterachse. Das Sportfahrwerk realisierte Flyin‘ Miata gemeinsam mit FOX Racing, die Stabilisatoren stammen ebenfalls aus eigener Produktion.
Weitere Informationen zu Flyin‘ Miata gibt es auf www.flyinmiata.com.
Fotos: Travis Ingram Photography, Flyin‘ Miata