Der Retro-Prinz von Bel Air

Chevrolet Bel Air von Retro Designs

Chevrolet Bel Air von Retro Designs

Die Zeit der riesigen US-amerikanischen Straßenkreuzer mit Längen von weit jenseits der Fünf-Meter-Marke und Breiten von teils mehr als zwei Metern ist lange vergangen. Ein unvergessener Name aus dieser Zeit ist zweifellos „Bel Air“. Während das Modell über die Jahre immer weiter gewachsen ist, war schon die erste Generation aus den 1950ern mit um die fünf Metern absolut kein kleines Auto. Das Team von Retro Classics erinnert sich offensichtlich gerne an den Bel Air zurück und hat so nun ein Coupé aus dem Baujahr 1954 über mehrere tausend Arbeitsstunden hinweg komplett neu aufgebaut.

Wie bei den Spezialisten aus North Carolina üblich, wurde die Karosserie dabei optisch komplett in Schuss gebracht und nur dezent modifiziert respektive modernisiert, um den Charme des Originals grundsätzlich zu erhalten. Unter dem Blech passiert in technischer Hinsicht jedoch für gewöhnlich etwas mehr, um das jeweilige Fahrzeug fit zu machen für das sorgenfreies und souveränes Cruisen auf heutigen Straßen.

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Kraftvoller V8

So entdeckt man beim Blick unter die Haube nun einen modernen Achtzylinder, der nicht älter als sechs, sieben Jahre alt ist: Es handelt sich nämlich um den 6,2 Liter großen und per Kompressor aufgeladenen LT4 wie er in Corvette C7 Z06, Camaro ZL1 oder auch verschiedenen Cadillac V-Modellen zum Einsatz kam oder sogar noch kommt. Das in diesem Fall 649 PS starke Aggregat kam in den Genuss einiger Anpassungen wie etwa einer neuen Kraftstoffanlage, einer Custom-Ansaugung und einer neue Riemenscheibe. Zudem schließt sich über einen Ultimate-Krümmer eine sonderangefertigte Abgasanlage an. Zur Kraftübertragung ist – wie beim CTS-V oder der Z06 – GMs 8L90-Zehngang-Automatikgetriebe an das Aggregat angeflanscht.

Standfeste Bremsanlagen

Auch in Sachen Fahrwerk und Bremsen erhielt der Bel Air weitreichende Modernisierungen. Das Coupé steht auf einem komplett neuen Custom-Chassis. Eine Wilwood-Bremsanlage mit vorne wie hinten Sechs-Kolben-Sättel auf gelochten sowie geschlitzten Scheiben garantiert, dass der Wagen bei Bedarf zuverlässig wieder zum Stillstand kommt. Und wie die kompromisslose Tiefe des Chevys bereits nahelegt, setzte Retro Designs fahrwerksseitig selbstverständlich auf ein Airride – es stammt aus dem Hause Ride Tech. Nichtsdestotrotz findet sich in den Radkästen noch genügend Platz für Boze Clutch-20-Zöller in den üppigen Dimensionen 9×20 Zoll an der Vorder- und sogar 14×20 Zoll an der Hinterachse! Die aufgezogenen Michelin-Bereifungen messen dementsprechend 245/35 ZR20 und 345/30 ZR20.

Auffällige Neulackierung

Mit ihrem hochglanzpolierten Chrom-Finish passen die Y-Speichen-Felgen bestens zu den zahlreichen Chrom-Zierelementen an der komplett restaurierten Karosserie, namentlich etwa den Stoßstangen an Front und Heck, dem markanten Kühlergrill-Einsatz und den seitlichen Zierleisten. Weitere dezente Neuerungen sind verschiedene Cleanings wie beispielsweise der bauchig gewölbten Motorhaube sowie die Klarglasscheinwerfer und abgedunkelten Rückleuchten. Ein absolutes Highlight sind ferner zweifellos die neue Lackierung: Die Wahl fiel auf ein leuchtendes Türkisblau, das Assoziationen zum tiefblauen Meer, Sommer, Sonne Strand und Surfing weckt und so perfekt zu dem US-Oldie passt.

Zweifarbiges Interieur

Auch im gleichfalls gänzlich neuaufgebauten Innenraum finden sich diverse Bereiche, die in Wagenfarbe lackiert sind, allen voran das Lenkrad samt Säule sowie der obere Teil des Armaturenbretts. Der untere Abschnitt des letzteren ist unterdessen wie unter anderem die Sitze, die Mittelkonsole und der Dachhimmel mit weißem Leder bezogen. Die Teppiche in den Fußräumen zeigen sich wiederum ebenfalls in türkis. Ebenfalls nicht fehlen dürfen natürlich diverse chromsilberne Akzente. So beispielsweise der Rahmen der Dakota Digital-Armaturen im Retro-Style. Selbigen pflegt auch die Bedieneinheit der Vintage Air-Klimaanlage, sodass sie ebenfalls keineswegs deplatziert wirkt. Die Headunit der Rockford Fosgate-Soundanlage mit 400-W-Verstärker ist sogar gleich so versteckt verbaut, dass man von ihr gar nichts sieht. Übrigens: Während dieses Exemplar bereits einen glücklichen Besitzer hat, fertigt Retro Designs vergleichbare Umbauten auf Wunsch auch für andere Kunden. Als Preis für einen solchen Bel Air werden stolze 350.000 Dollar aufgerufen.

Weitere Informationen unter:

www.retrodesignsnc.com

Technical Facts

Chevrolet Bel Air

Baujahr: 1954

Motor: 6,2-Liter-V8-Ottomotor mit Kompressor-Aufladung, Custom-Luftansaugung, untere Riemenscheibe von ATI, Tanks-Kraftstoffanlage, Ultimate-Krümmer, Custom-Abgasanlage, 649 PS

Kraftübertragung: Achtstufen-Automatikgetriebe (GM 8L90)

Fahrwerk: Ride Tech-Luftfahrwerk, Scott’s Hot Rods-Chassis

Rad/Reifen: Boze Clutch-Leichtmetallfelgen in 9×20 und 14×20 Zoll mit Michelin Pilot Sport Cup 2-Bereifung in 245/35 ZR20 und 345/30 ZR20

Bremsen: Wilwood-Bremsanlage mit 6-Kolben-Sätteln auf gelochten und geschlitzten Scheiben

Karosserie: komplett restauriert, verschiedene Komponenten gecleant (Motorhaube etc.), Klarglasscheinwerfer, abgedunkelte Rückleuchten, Neulackierung in Türkisblau

Innenraum: komplett restauriert, Armaturenbrett sowie Lenkrad und weitere Teile in Wagenfarbe lackiert, Lederausstattung in Weiß, Dakota Digital-Armaturen, Lokar-Schalthebel, diverse hochglanzpolierte Zierteile, Vintage Air-Klimaanlage

Multimedia: Rockford Fosgate-Soundanlage mit 400-W-Vierkanal-Verstärker

Sonstiges: American Autowire-Kabelbaum