Deep Blue Stang

Ford Mustang GT/CS mit 700-Kompressor-PS on air

Der Mustang ist eines der beliebtesten amerikanischen Autos in Deutschland respektive Europa. Viele Fans des Muscle Cars beklagen mittlerweile, dass sich das Modell innerhalb der vergangenen knapp 10 Jahre fast schon zu stark bei uns ausgebreitet habe. Dennoch schaffen es immer wieder einzelne Exemplare beeindruckend aus der Masse herauszustechen und zu absoluten Stars zu werden. So zweifellos das hier vorgestellte Coupé. Es ist nicht nur sicherlich jedem in der US-Car-Szene bekannt, sondern dürfte gar viele Tuning-Fans darüber hinaus schon einmal begegnet sein. Die Tatsache, dass es sich nicht um einen der populären S550, sondern einen der bei uns deutlich selteneren Vorgänger S197 handelt, ist nur einer der Gründe für den herausragenden Status.

Der 2013er Ford ist seit 2019 im Besitz von Jeron Antonova aus der Nähe von Berlin. Er erwarb ihn als Ersatz für sein vorheriges S197er Convertible, das einen fremdverschuldeten Unfall leider nicht überlebte. Diesen eigentlich unglücklichen Umstand kehrte der 29-Jährige letztlich sogar ein Stück weit ins Positive: Er nutzte den Wechsel zum neuen Pony für den Aufstieg vom V6 zum V8. Noch dazu ist das Coupé kein „normaler“ Mustang GT, sondern ein Exemplar des seltenen, limitierten Sondermodells mit California Special-Paket. Genauer gesagt einer von nur 2.135 GT/CS dieser Baureihe und Nr. 262 von 269 Fahrzeugen in Deep Impact Blue. Im Laufe der vergangenen fünf Jahre erhielt der Wagen optisch wie technisch einen stetig fortschreitenden, spektakulären Umbau. Dieser brachte ihn bereits ins Scheinwerferlicht bei verschiedenen großen, renommierten Tuning-Messen und -Events sowie im 2023 zur Teilnahme beim European Tuning Showdown.


 

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Optisches Highlight sind zweifellos die Felgen: Es handelt sich um Rotiform LHR-M. Die 20-zölligen Dreiteiler sind eine moderne Interpretation des klassischen, filigranen Kreuzspeichen-Designs und ihre Breite wurde rundum auf sage und schreibe 12,5 Zoll erhöht. Während die 9,5-Zoll-Innenbetten mattschwarz ausgeführt sind, zeigen sich die 3-Zoll-Außenbetten hochglanzpoliert und die Sterne in High Glossy Gold gepulvert. Um die Räder fachgerecht unter den Kotflügeln verstauen zu können, war eine Verbreiterung der hinteren Seitenteile vonnöten. Der Zuwachs von satten fünf Zentimetern pro Seite erfolgte per klassischem Karosseriebau formschön im Blech. Die Maßnahme war umso unausweichlicher, als dass der Mustang ergänzend ein Air Lift Performance-Luftfahrwerk besitzt. Es setzt sich aus einer 3P-Steuerung, Luftfederbeinen mit härteverstellbaren Dämpfern, zwei Viair 444c-Kompressoren in der Reserveradmulde und einem 19-Liter-Tank in Wagenfarbe zusammen. Wird die Karosserie abgelassen verbleibt nur noch ein Minimum an Bodenfreiheit. Die Radlaufkanten senken sich dabei perfekt in die Lücke zwischen den Felgenhörnern und den Flanken der Bereifungen, die mit 245/30ZR20 und 265/35ZR20 sehr knapp bemessenen und dementsprechend stark gestrecht sind.

Im Übrigen bietet der Mustang weitere Eyecatcher, was sich nicht nur auf die werkseitigen GT/CS-Erkennungsmerkmale wie die Verspoilerung an Front und Heck sowie die Side Scoops hinter den Türen beschränkt. Die GT/CS-Zierstreifen zwischen den Achsen sind im individualisierten Design erneuert. Hinzu kommen ein Kühlergrill ohne Logo, Seitenschweller-Ansätze, Haifischkiemen-Louvers statt der hinteren Seitenscheiben, eine gecleante Heckblende und ein Shelby GT500-Diffusor. Hinsichtlich der Beleuchtung präsentieren sich die Scheinwerfer abgedunkelt, gibt es Eigenbau-LED-Yellow Eyes in der Frontschürze und kamen Diode Dynamics-LED-Seitenmarkierungsleuchten an Bord. Ergänzend sind die Rückleuchten – nach dem Vorbild der Differenzierung von EU- und US-Modell beim S550 – von rot auf weiß umgebaut. Das Dach und die Rückscheibe setzen sich mit ihren schwarzen Folierungen von der Lackierung ab.

Dass wir den Mustang ohne Motorhaube fotografierten, kommt nicht von Ungefähr. Schließlich lauert darunter ein ganz besonderer Fünfliter-Coyote. Er mutierte erst Anfang des Jahres zu einem regelrechten PS-Monster – durch die Installation eines Vortech V3 Si-Kompressors in Verbindung mit einem Ladeluftkühler und einem Blow-off-Ventil aus gleichem Hause. 700 PS stehen nun im Datenblatt! Ebenfalls ihre Beiträge dazu leisten diverse weitere Optimierungen. So rüstete Jeron den V8 mit einer Ford Racing-Boss-302-Ansaugbrücke, Shelby GT500-Zündkerzen sowie Aluminium Zylinderkopf-Deckeln von Ford Performance, MSD-Zündspulen und zwei Boost Products-Oil Catch Cans aus. Für eine bessere Anströmung des Luftfilters und somit Kühlung konzipierte er in Eigenbau neue Luftleitbleche. Die Entsorgung der Verbrennungsüberreste erfolgt über eine Abgasanlage mit Hitzeschutz-ummantelten BKK Performance-Fächerkrümmern samt 1-Zellen-Katalysator-Technologie, H-Pipe sowie Endschalldämpfern vom Shelby GT500, deren vier Endrohre mit 114 Millimetern Durchmesser im Vergleich zur Serie deutlich größer sind. Das Sechsgang-Handschaltgetriebe erhielt angesichts der enorm gesteigerten Power Unterstützung in Form einer McLeods RST Performance-Zwei-Scheiben-Kupplung mit leichterem Schwungrad sowie eines verstärkten Ausrücklager. Angemessene Bremswege versprechen Shelby GT500-Bremsanlagen mit Brembo-Sechs-Kolben-Sätteln auf 400-mm-Scheiben an der Vorderachse.

Bleibt der Blick ins Interieur: Markantestes Upgrade ist hier die neue Multimedia-Headunit im Tesla-Style mit großem, 12-Zoll-Touchscreen. Weiterer Hingucker ist der Kugel-Schaltknauf in Wagenfarbe. Abrundend sind – ebenfalls erst seit kurzem – diverse Bauteile an Lenkrad, Armaturenbrett und der Mittelkonsole im Carbon-Look foliert. So ging der Mustang GT/CS den nächsten Schritt Richtung Vollkommenheit. Und doch wird Jeron sicherlich auch künftig noch viele weitere Ansatzpunkte zur zusätzlichen Optimierung finden. Wir können gespannt bleiben …

Technical Specs

Ford Mustang GT California Special

Baujahr: 2013

Motor: 5,0-Liter-Coyote-V8-Ottomotor, Kompressor-Aufladung mit Vortech V3 Si-Lader samt TurboGuard-Schutzgitter, Vortech-Ladeluftkühler, Vortech-Race-Blow-off-Ventil, Ford Racing-Boss-302-Ansaugbrücke, MSD-Zündspulen, Ford Performance Shelby GT500-Zündkerzen, zwei Boost Products-Oil Catch Cans, kleinerer Ausgleichsbehälter, SilverHorse Racing-Clean Engine Caps, Ford Performance-Aluminium-Motordeckel, Eigenbau-Motorabdeckungen, Eigenbau-Luftleitbleche im Kühler, BKK Performance-Fächerkrümmer mit 1-Zellen-Katalysator-Technologie sowie bis H-Pipe mit Hitzeschutzband umwickelt, Endschalldämpfer vom Shelby GT500 mit geänderter Optik auf vier 114-mm-Endrohren, 700 PS

Kraftübertragung: Sechsgang-Handschaltgetriebe, McLeods RST Performance-Zwei-Scheiben-Kupplung mit leichterem Schwungrad und verstärktem Ausrücklager

Fahrwerk: Air Lift Performance-Luftfahrwerk mit 3P-Steuerung, Dämpfer härteverstellbar, sowie zwei Viair 444c-Kompressoren in der Reserveradmulde, 19-Liter-Tank in Wagenfarbe, Ford Racing-Domstrebe

Rad/Reifen: dreiteilige Rotiform LHR-M-Leichtetallfelgen, Custom-Umbau auf 12,5×20 Zoll rundum, 9,5-Zoll-Innenbett in Mattschwarz, Kreuzspeichen-Sterne in High Glossy Gold gepulvert, hochglanzpolierte gestufte 3-Zoll-Außenbetten, Zentralverschluss-Optik, Michelin Sport Cup 2-Semislicks in 245/30ZR20 und 265/35ZR20, keine Felgenschutz-Kante für optimalen Strech

Bremsen: VA Shelby GT500-Bremsanlagen mit Brembo-Sechs-Kolben-Sätteln auf 400-mm-Scheiben

Karosserie: California Special- Frontspoiler, gecleanter Kühlergrill, Scheinwerfer getönt, Eigenbau-LED-Yellow Eyes, California Special-Seitenverspoilerung, Seitenschweller-Ansätze, LED-Seitenmarkierungsleuchten von Diode Dynamics, SilverHorse Racing-Haifischkiemen-Louvers statt hinterer Seitenscheiben, California Special-Sidescoops, hintere Seitenteile um 5 cm im Blech verbreitert, California Special-Heckspoiler, Shelby GT500-Diffusor, cleane Heckblende, Kennzeichenmulde hinten in Wagenfarbe lackiert mit schwarzem Show-Kennzeichen, Rückleuchten-Umbau auf EU-Style in Weiß, dritte Bremsleuchte und Heckreflektoren schwarz getönt, Heckscheibe Deep Black foliert, Spritzschutzlappen entfernt, OEM-Lackierung in Deep Impact Blue, seitliche GT/CS-Zierstreifen im eigenen Design neu angefertigt, Dach schwarz foliert

Innenraum: Sportsitze mit Leder-Mikrofaser-Bezügen und GT/CS-Schriftzug, SilverHorse Performance-Schaltgarnitur in Wagenfarbe, diverse Elemente von Armaturenbrett sowie Lenkrad und Mittelkonsole im Carbon-Look foliert

Infotainment: Multimedia-Headunit im Tesla-Style mit 12-Zoll-Display