Civic Mugen RR Show & Shine trifft Performance

Civic Mugen RR Show & Shine trifft Performance

Honda Civic Type R

Wenngleich ihre Popularität und Häufigkeit in den letzten Jahren etwas abgenommen hat: Es gibt sie noch, Tuning-Fahrzeuge der Show&Shine-Franktion, die dank einer optischen Rundum-Veredlung wie geschaffen fürs Scheinwerferlicht sind. Bestes Beispiel dafür ist etwa der hier gezeigte Honda Civic Type R. Es handelt sich um ein Exemplar der zweiten Generation des Topmodells – der ersten, die auch offiziell in Europa verkauft wurde. Es basierte bekanntlich auf dem Dreitürer der siebten Civic-Generation (EP) und verfügte ab Werk über einen 2,0-Liter-i-VTEC-Vierzylinder mit 200 PS.

Damit ist schon der Hinweis gegeben, dass es sich bei diesem Honda – anders als sonst oft üblich – nicht nur um ein reines Showcar handelt, bei dem die Leistung vollkommen nebensächlich ist und daher verhältnismäßig mickrig ausfällt. Dies könnte man schon bei der Serienpower nicht behaupten, umso weniger jedoch angesichts der aktuellen Leistung des Vierzylinder-Saugmotors: Zusätzlich zur Gestaltung des Ex- und Interieurs verordnete Bernhard Wally, der Besitzer des Type R, dem Triebwerk eine komplette, technische Überarbeitung – doch dazu später mehr.

Facelift und Eigenbau-Bodykit

Zunächst soll sich an dieser Stelle mit der auf den ersten Blick ersichtlichen Kernkompetenz des Civics befasst werden – der vom JDM- und Mugen RR-Stil inspirierten Optik, die dem österreichischen Fahrer des Hondas bereits diverse Show&Shine-Pokale beschert hat. Dazu dürfte nicht zuletzt der einzigartige Bodykit einen beträchtlichen Teil beigetragen haben: Bei den Front- und Heckschürzen handelt es sich um komplett in Eigenbau entstandene Unikate, während die Seitenschweller ebenfalls deutlich modifiziert wurden. Sie fallen vor allem durch die Lufteinlässe inklusive ausgestanzten „R“s vor der Hinterachse auf. Ein angepasster Kühlergrill des nordamerikanischen Limousinen-Nachfolgers des Type R (FD2), LSD-Flügeltüren sowie der üppig dimensionierte Dachkanten-Spoiler vom Mugen RR runden die Anpassungen der Karosserie überzeugend ab. Zu guter Letzt bescherte Bernhard seinem Type R, welcher aus dem Baujahr 2002 stammt und somit ein Vor-Facelift-Modell ist, eine nachträgliche Verjüngungskur, indem er die Spiegel, Scheinwerfer und Rückleuchten des überarbeiteten Modell verbaute. Eine perfekte Abrundung des Designs ist schließlich der montierte Radsatz: Die schwarzen Felgen mit fünf Doppelspeichen und orangefarbener Outline stammen von Tenzo-R. Es handelt sich um das Modell DC5, welches im 18-Zoll-Format mit Dunlop-Bereifung der Dimensionen 215/35ZR18 zum Einsatz kommt. Mit ihrem Erscheinungsbild fügen sich die Räder perfekt in das konsequent durchgezogene Farbschema ein: Das Exterieur präsentiert sich in vom Motorradhersteller Triumph stammendem Orange sowie Schwarz samt Glitzer im Klarlack – gleiches gilt für weite Teile des Motor- und Innenraums.

Kompletter Heckausbau

Letzterer ist dabei noch am unauffälligsten gestaltet und modifiziert – zumindest mit Blick auf das Cockpit. Hier finden sich nur verhältnismäßig wenige orangefarbene Akzente nebst zusätzlicher Anzeigen, die Auskunft über die Öltemperatur, die Batteriespannung oder den Status der VTEC-Ventilsteuerung geben. Zudem verbaute Bernhard orangefarbene Hosenträger-Gurte von Willians, einen Plasma-Tacho, eine Schaltwegverkürzung sowie Details wie einen Alu-Schaltknauf. Hinter den Sitzen für Fahrer und Co-Pilot musste ferner die Rückbank weichen und Platz machen für den aufwändigen GFK-Heckausbau des Type R. Direkt hinter den Insassen beherbergt er die zur verbauten Lachgasanlage gehörigen Flasche und zwei Subwoofer von Mac Audio, während dahinter, an Stelle des ehemaligen Kofferraums, unter anderem zwei Bildschirme und Verstärker beheimatet sind. Gebettet sind alle Komponenten in ein flauschiges Bett aus schwarzem Plüsch. Insgesamt verfügt die Soundanlage, die noch weitere Lautsprecher von Mac Audio sowie JVC umfasst und mittels eines Doppel-DIN-Radios von Kenwood angesteuert wird, über eine Leistung von 7.500 Watt. In Anbetracht dessen und der großzügig im gesamten Innenraum verteilten Beleuchtung, wundert es wenig, dass Bernhard eine zusätzliche Batterie verbaut hat, um jederzeit genügend Strom bereitzustellen.

Etwa 400 PS Leistung

Doch nun zurück zur Technik des Civics, genauer gesagt zum Triebwerk. Der Hochdrehzahl-Vierzylinder wurde in Zusammenarbeit mit den Spezialisten von ECU Performance von Grund auf überarbeitet, was sogar eine Erhöhung des Hubraums auf 2,4 Liter beinhaltete. Darüber hinaus zogen Titanpleuel sowie Schmiedekolben in die Zylinder ein, welche die Kraft über eine neue Kurbelwelle übertragen. Den Ansaug- und Einspritzvorgang optimierten Bernhard und seine Mitstreitern mit Hilfe von Tegiwa-500-cc-Einspritzdüsen, einer leistungsstärkeren Benzinpumpe, einer neuen Einspritzleiste sowie eines Benzindruckreglers von AEM und der RRC-Ansaugbrücke aus einer Honda Civic Type R FD2-Limo. Des Weiteren sind unter anderem ein Cold Air Intake von Injen, größere Wasser- und Ölkühler sowie spezielle Thermodichtungen im Motorraum verbaut. Die Summe der bisher durchgeführten Modifikationen bewirkt eine Leistungssteigerung auf etwa 400 PS, was nicht weniger als einer Verdopplung der Power entspricht.
Die Verbrennungsüberreste entsorgt der Type R übrigens durch eine Invida GT300-Abgasanlage, die um einen 200-Zellen-Rennkat ergänzt und mittels eines Toda-Fächerkrümmers an das Triebwerk angeschlossen ist. In Anbetracht der deutlich gesteigerten Potenz erhielten zudem die Bremsanlage sowie die Getriebeeinheit ein Update: Letztere verfügt nunmehr über eine Clutch Master-Kupplung und ein bearbeitetes JDM-Schwungrad. Die High Carbon-Rennbremsscheiben sowie die Yellow Stuff-Bremsbeläge stammen hingegen von EBC, wobei Stahlflex-Bremsleitungen für die zuverlässige Beförderung des Bremsflüssigkeit sorgen. Verhältnismäßig wenig verändert zeigt sich hingegen das Fahrwerk, Bernhard verbaute bisher lediglich K-Tune-Sturzversteller und diverse Domstreben. In dieser Hinsicht bleibt also weiteres Optimierungspotenzial. Und tatsächlich plant der Österreicher genau dieses schon bald auszuloten – ebenso wie er den Innenraum nochmals weiter verfeinern möchte.

Technical Facts

Honda Civic EP3 Type R

Baujahr: 2002

Karosserie: Eigenbau-Front- und -Heckschürze, Seitenschweller modifiziert, Radläufe gezogen und gebördelt, angepasster Kühlergrill vom Civic Type R FD2, Dach-Heckspoiler von Mugen, Flügeltüren von LSD, Scheinwerfer, Rückleuchten und Spiegel vom Facelift-Modell, LED-Blinker -Kennzeichen- und -Unterbodenbeleuchtung, komplett lackiert in 3D-Sonder-Effektlackierung in Orange von Triumph und Schwarz mit Glitzer im Klarlack

Motor: K20A2-Reihenvierzylinder, Block bearbeitet und geschliffen auf 2,4 Liter Hubraum, AEM-Einspritzleiste, Tegiwa-500cc-Einspritzdüsen, Lachgasumbau mit 5-Liter-Flasche, Cold Air Intake-System von Injen, 74-mm-Alu-Drosselklappe von Skunk2, RRC-Ansaugbrücke vom japanischem Honda Civic Type R FD2, AEM-Benzinpumpe, AEM-Benzindruckregler, Stage 3-Nockenwelle von Skunk2, großer Aluminium-Kühler samt Lüfter von Passwort:JDM, großer Ölkühler mit Thermostat, Spezial-Thermodichtungen, Schmiedekolben und -kurbelwelle, Titanpleuel, 4-2-2-1-Fächerkrümmer von Toda, Hondata-Steuergerät, Invida GT300-Abgasanlage mit 200-Zellen-Rennkat von HJS, diverse Teile im Motorraum orange und schwarz lackiert, über 400 PS

Kraftübertragung: Sechsgang-Schaltgetriebe, bearbeitetes JDM-Schwungrad von America, Clutch Master-Kupplung

Fahrwerk: K-Tune-Sturzversteller, Domstreben vorne und hinten jeweils oben und unten

Rad/Reifen: Tenzo-R DC5-Leichtmetallfelgen in 18 Zoll mit Dunlop SP Sport Maxx-Bereifung in 215/35ZR18

Bremsen: rundum EBC High Carbon-Rennbremsscheiben mit EBC Yellow Stuff-Bremsbelägen und Stahlflex-Bremsleitungen von K-Tune

Innenraum: Interieur sowie Recaro-Sitze mit Teil-Alcantara-Ausstattung, Öltemperatur- und Volt-Anzeige in der A-Säule, orangefarbene H-Gurte von Willians, VTEC-Kontrolllampe, LED-Innenraumbeleuchtung, Plasma-Tacho, Schaltwegverkürzung, Aluminium-Schaltknauf von Skunk2, maßangefertigte Fußmatten, diverse Teile lackiert, kompletter Heckausbau aus GFK mit LED-Beleuchtung

Multimedia: Kennwood-2-DIN-Radio, 7.500 Watt-RMS-Soundanlage mit Weichen von Mac Audio, Verstärker von Magnat und Lautsprechern/Subwoofer von Mac Audio und JVC, 15-Farad-Kondensator von Ground Zero, zwei Bildschirme und Tablet

Besonderen Dank an: Roman und Christian für Motor und Abstimmung, Alex von CID für die Lederarbeiten, meinen Bruder Patrick für alles, was so anfällt, Josef von ALZ für die Lackarbeiten und alle, die mir immer zugeredet haben, weiter zu machen

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