Mercedes-AMG S205 C 63 S mit E 63 S-Motor
„Schwarz. Breit. Stark.“ Die älteren von uns werden sich womöglich noch erinnern: 1986 kombinierte der Reifenhersteller Fulda diese drei Attribute zu einem Claim, um damit das Interesse für seine damals häufig noch „Breitreifen“ genannten Pneus zu wecken. Und obwohl Fulda sein 1980er-Jahre-Claim inzwischen längst nicht mehr benutzt, ist er doch so markant, dass er in den Köpfen einfach weiterhin abgespeichert bleibt – und immer dann ins Bewusstsein rückt, wenn er besonders passend erscheint. So wie beim hier abgebildeten C 63 S-T-Modell von Pietro Giacomucci aus Hersbruck.
Schon die aktuelle Mercedes Tuner Ausgabe 4-24 im Handel entdeckt? Wenn nicht, kannst du sie versandkostenfrei bei uns im Shop bestellen unter: www.tuning-couture.de
Der 44-jährige Gastronomie-Angestellte ist seit vielen Jahren ein passionierter Petrolhead und besaß vor dem Benz unter anderem bereits ein Fiat Coupé 20V Turbo, einen Audi S4 mit MTM-Tuning und sogar einen 900 PS starken Porsche 996 Turbo powered bei 9FF. Da liegt es auf der Hand, dass auch der C 63 S nicht lange serienmäßig bleiben konnte.
Im Blech verbreitert
Eigentlich tritt der Mittelklasse-Kombi dabei recht dezent auf: Große Spoiler und Flügel sind nicht sein Ding. Dennoch aber wirkt der 63er irgendwie „fetter“ als sonst? Richtig gesehen: Ab der Taille wurde das gesamte Auto von den Karosserie- und Lack-Spezialisten der Firma Hierl in Richtung Hinterachse verbreitert. Und zwar nach alter Väter Tuningsitte handwerklich aufwändig im Blech, sodass das Schulterbreitenwachstum um rund drei Zentimeter pro Seite erst auf den zweiten Blick offensichtlich wird!
Ausgefüllt werden die verbreiterten Kotflügel von BBS CI-R-Felgen in 9,5×19 und 10,5×19 Zoll mit Michelin Pilot Super Sport-Bereifung in 245/30R19 und 295/30R19. Für eine satte Straßenlage sorgt ein KW Variante 3-Gewindefahrwerk. Die fetten Gummis hat der Hecktriebler auch bitter nötig, denn unter der Motorhaube des schwarzen Sleepers lauert ein wildes Biest.
Baureihen-Swap: Biturbo-V8 aus dem E 63 S
4,0-Liter-Biturbo-V8 klingt für einen C 63 S zunächst einmal völlig normal. M177 DE 40 AL? Für AMG-Kenner ebenfalls nicht ungewöhnlich. Jedoch: Pietro ließ das im C 63 S angestammte 510-PS-Aggregat vom COR-Tuningwerk durch einen – auf dem Papier gleichnamigen und auch anhand seiner Eckdaten kaum zu unterscheidenden – Motor aus dem großen Bruder E 63 S (W213) ersetzen. Das bereits werksseitig mit 612 PS und 850 Nm antretende Triebwerk soll gegenüber der C-Klasse-Version über andere, belastbarere Kolben und Pleuel verfügen – und damit bessere Voraussetzungen für noch mehr Leistung mitgebracht haben. Denn: Nach der Installation von leistungsfähigen TTE1050-Upgrade-Turbolader, einer Snow Performance-Wasser/Methanol-Einspritzung und einer Zinram-3-Zoll-Abgasanlage ab Turbo konnten im Rahmen der natürlich fälligen Abstimmungsarbeiten bereits maximal 970 PS / 1.300 Nm erreicht werden. Zugunsten einer besseren Alltagstauglichkeit und Fahrbarkeit allerdings entschied sich Pietro aktuell für ein „nur“ 770 PS / 1.100 Nm starkes Setup.
Technical Facts
Mercedes-AMG C 63 S T-Modell
Baujahr: 2015
Karosserie: Karosserie im Blech verbreitert um ca. 3 cm von Fa. Hierl
Motor: 4,0-Liter-Biturbo-V8, Motorumbau auf M177 DE 40 AL aus W213 E 63 S, TTE1050-Upgrade-Turbolader, Zinram-3-Zoll-Abgasanlage ab Turbo, Snow Performance-Wasser/Methanol-Einspritzung Stage 4, aktuell 770 PS / 1.100 Nm, maximal 920 PS / 1.300 Nm erreicht
Kraftübertragung: verstärktes AMG SPEEDSHIFT MCT 7-Gang-Getriebe, Hinterachse modifiziert
Fahrwerk: KW Variante 3-Gewindefahrwerk
Rad/Reifen: BBS CI-R-Felgen in 9,5×19 und 10,5×19 Zoll, Michelin Pilot Super Sport-Bereifung in 245/30R19 und 295/30R19
Innenraum: Alcantara-Sportlenkrad