Fingerübung des Nachwuchses
Pick-ups sind in den USA (sowie Kanada) ein fester, nicht wegzudenkender Bestandteil im Straßenbild und gehören demzufolge zu den meistverkauften Autos in Nordamerika. Der Ford F-150 führt bekanntlich seit Jahrzehnten die Zulassungsstatistik in den Vereinigten Staaten an. Weitaus bescheidener sind die Erfolge in Europa, doch diesseits des Atlantiks steigt ihre Beliebtheit ebenfalls. Dabei sind die hier gängigen Modelle à la VW Amarok, Mercedes X-Klasse & Co. üblicherweise etwas kompakter, als ihre US-Brüder im Full-Size-Format.
Dass es jedoch auch anders geht, hat nun eine Gruppe Auszubildender im BMW-Werk in München gezeigt. Sie haben einen aufwändigen Pick-up-Umbau umgesetzt, der jüngst im Rahmen der BMW Motorrad Days enthüllt wurde. Das Einzelstück basiert auf keinem geringeren Modell als dem neuen Luxus-SUV X7 und für seine Realisierung benötigten die zwölf Karosserie- und Fahrzeugmechaniker, KFZ-Mechatroniker und Technischen Modellbauer nur etwa 10 Monate.
Während schon der serienmäßige X7 mit etwa 5,15 Metern alles andere als schmächtig auftritt, legte der Wagen im Zuge der Verwandlung zum Pick-up nochmals um 10 Zentimeter zu. So resultieren satte 5,25 Meter Länge, womit der BMW seinen US-Kollegen (zumindest deren kürzeren Varianten) kaum nachsteht. So bietet die Studie nicht nur eine große, komfortable Fahrgastkabine mit zwei Sitzreihen und vier Türen, sondern zudem eine mit edlem Teakholz ausgekleidete Ladefläche: Ihre Länge beträgt bei geschlossener Heckklappe 1,40 Meter. Ist die Klappe geöffnet resultieren sogar zwei Meter, sodass das Unikat problemlos ein vollwertiges BMW F 850 S-Adventure-Motorrad aufnimmt, mit dem es im Duo präsentiert wurde.
Übrigens: Dank des großzügigen Einsatzes von Carbon konnten die Auszubildenden das Gewicht des Pick-ups trotz der gewachsenen Dimensionen im Vergleich zum X7-SUV um 200 Kilogramm reduzieren! Optisch entspricht das in der Sonderfarbe Tansanitblau Metallic lackierte Concept Car bis zur B-Säule weitestgehend seiner Basis, erst dahinter kommen die Unterschiede zum Tragen. In den Radkästen sitzen sportlich designte, zweifarbige 22-Zoll-M-Doppelspeichen-Räder mit 275/40er und 315/35er Bereifungen, dahinter sorgen Bremsanlagen mit großen Scheiben und M-Sätteln für gute Verzögerungswerte. Weiteres technisches Highlight ist die höhenverstellbare Luftfederung; für Vortrieb sorgt der 340 PS starke Dreiliter-Reihensechszylinder-Turbomotor aus dem X7 xDrive40i.