Erstes eigenständiges M-Modell seit dem M1
Im Sommer 2009 ging ein Raunen durch die BMW-Community: Erstmals trugen mit dem X5 M (E70) und dessen Coupé-Bruder X6 M (E71) zwei SUV-Baureihen den traditionsreichen Buchstaben M, welcher im Hause BMW seit jeher für dem Motorsport besonders nahestehende Modelle steht. Geht das?! Wie gut sich dieser scheinbare Widerspruch in der Praxis bewährte zeigen die Zulassungszahlen der M-SUV-Familie, welche – inzwischen durch X3 M und X4 M sowie diverse weitere M Performance-Modelle nach unten abgerundet – eine tragende, nicht mehr wegzudenkende Säule in der M-Architektur bilden. Nun präsentierte die BMW M GmbH mit dem Concept XM um Rahmen der Art Basel Miami Beach nicht nur ein weiteres, zukunftsweisendes SUV-Fahrzeugkonzept, sondern zugleich den Vorreiter des ersten eigenständigen M-Modells seit dem legendären M1 der 1970er Jahre: Das Serienfahrzeug BMW XM, dessen Produktion Ende kommenden Jahres anlaufen soll, wird exklusiv nur als M erhältlich sein und stets von einem Plug-in-Hybrid-System angetrieben, welches ihn zum stärksten jemals in Serie gebauten BMW M-Automobil macht.
Und wir sind sicher, dass das Raunen angesichts der Enthüllung noch weitaus lauter sein wird als 2009. Denn während die kontroverse Diskussion um die „Monsternieren“ der aktuellen M3/M4-Modelle infolge eines Gewöhnungseffekts gerade etwas abgeflaut schien, gießt das Concept Car hier zweifellos eine große Kanne Öl ins Feuer der Design-Kritiker: Laut BMW zeigt das Concept XM „erstmals das neue Frontdesign für die zukünftige Luxusklasse von BMW“. Und diese ist offensichtlich von noch extrovertierteren Nieren bestimmt als je zuvor: Großformatig, andeutungsweise oktagonal und mit auffälliger Konturenbeleuchtung dominieren sie den mächtigen, senkrecht aufragenden Bug. Winzig hingegen fallen demgegenüber die eigentlichen Scheinwerfer aus: extrem flache, scharf gezeichnete Leuchtmodule.
„Extravagantes Statement“
Der polarisierende Auftritt ist weder Zu- noch Unfall: „Das Design des BMW Concept XM ist ein extravagantes Statement von BMW M im absoluten Luxussegment. Es ist kompromisslos eigenständig und verkörpert wie kein anderes Fahrzeug im BMW Portfolio einen expressiven Lifestyle“, erklärt Domagoj Dukec, Leiter BMW Design.
Die Seitenansicht des Concept XM erinnert uns mit ihrem aufragenden Greenhouse hinter einer recht schräg stehenden Windschutzscheiben spontan ein wenig an den Range Rover Velar, fällt diesem gegenüber jedoch noch deutlich dynamischer aus. Das nach hinten abfallende, in Gold-bronze matt lackierte Dach ist durch schwarz gefärbte A-Säulen sowie einer „Black Belt“-Gürtellinie von der spacegrauen Karosserie abgesetzt. Über den A-Säulen sind schmale LED-Suchscheinwerfer in den Dachbereich integriert, hinten umlaufen die expressiven, ultraflachen Heckleuchten das Fahrzeug bis weit in dessen Flanken hinein. Unterhalb der Dachholme in die Heckscheibe eingelaserte BMW-Embleme zitieren den M1, das bis zum Erscheinen des XM einzigen eigenständig und exklusiv entwickelten Modell der M GmbH.
In den Radhäusern des Concept XM drehen sich 23-zöllige Rad/Reifen-Kombinationen. Das hexagonale Design der Felgenspeichen wird von den Auspuffendrohren – jeweils eine vertikale Doppel-Anordnung pro Seite – wieder aufgegriffen.
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Stärkster M-Antrieb aller Zeiten
Angesichts des polarisierenden Auftritts gerät die Ankündigung des stärksten BMW M-Serienantriebs aller Zeiten sowie des gleichzeitig ersten elektrifizierten M-Modells regelrecht zur Randnotiz. Dennoch: Avisiert ist die Kombination eines V8-Benziners mit einem hoch performanten Elektromotor, welche eine Spitzenleistung von 750 PS sowie ein maximales Drehmoment von 1.000 Nm generieren soll.
„Mit dem BMW Concept XM interpretieren wir das Segment der High- Performance-Automobile völlig neu. Es unterstreicht die Fähigkeit der BMW M GmbH, mit herkömmlichen Konventionen zu brechen und Grenzen zu verschieben, um den Fans der Marke das ultimative Fahrerlebnis zu bieten. Mit dem Serienmodell, dem ersten reinen BMW M seit dem legendären BMW M1, machen wir außerdem deutlich, wie wir die Elektrifizierung unserer Marke Schritt für Schritt umsetzen werden“, erläutert Franciscus van Meel, Geschäftsführer der BMW M GmbH deren Strategie.
M Lounge im Fond
Nicht minder extravagant wie das Exterieur fällt die Gestaltung des Fahrzeuginnenraums aus: Hier wird laut BMW „eine besondere Form der M spezifischen Fahrerorientierung im Cockpit mit einem vollkommen neu konzipierten Fond kombiniert“. Braunes Leder in Vintage-Optik, Kupfer, Carbon und rote Akzente vereinen ein luxuriöses Lounge-Konzept mit Motorsport-Elementen. Am Fahrersarbeitsplatz werden sich BMW-Kenner trotz aller optischen Andersartigkeit sofort zurechtfinden. Die hinteren Sitzplätze präsentieren sich als „M Lounge“, einem laut BMW „luxuriösen Ort des Rückzugs“ unterhalb eines beleuchteten, skulptural gestalteten Dachhimmels.
Tja, was soll man zu diesem überaus polarisierenden Konzept sagen? Wir sind sicher, dass ihr euch bereits eine Meinung gebildet habt…beteiligt euch gerne an der Diskussion auf unserer Facebook-Seite.
