Überarbeitung in 1984
Wie der erste Audi 80 erhielt der B2 im Laufe seiner Bauzeit ein großes Facelift. Wieder sorgten weitreichende optische Retuschen im Stile des Audi 100 für ein deutlich verändertes und zugleich modernisiertes und erwachseneres Aussehen. Stoßfänger und Seitenleisten wurden breiter, die Scheinwerfer und Rückleuchten größer. Letztere waren erstmals zweigeteilt und so teilweise in die Heckklappe integriert. Die Klappe selbst reichte nun hinunter bis zum Stoßfänger. Fünfzylinder-Aggregate waren im Audi 80 nicht mehr erhältlich. Die Ingolstädter behielten sie dem neu eingeführten, hochwertigeren Ableger 90 vorbehalten. quattro gab es aber weiterhin, denn der 90 PS starke 1,8-Liter-Vierzylinder war fortan mit Allradantrieb verfügbar. Nach mehr als 1,2 Millionen verkauften B2 endete die Produktion 1986.
Radikal anderes Design
Der dritte Audi 80 startete im Sommer 1986. Sie ging mit komplett neuem Styling nur noch als viertürige Limousine an den Start. Erst deutlich später starteten noch das Coupé und das Cabriolet auf B3-Basis. Der Wagen zeichnete sich durch das schon am Audi 100 C3 gesehene „Aero-Design“ aus. Dieses fiel zwar immer noch sehr gradlinig aus. Zugleich zeigte es sich aber deutlich abgerundeter und dreidimensionaler ausgeformt. So erreichte Audi nicht zuletzt ein damals hervorragender cW-Wert von 0,29. Der B3 war auch das erste Modell, das die Ingolstädter im Rahmen der damals ausgerufenen „Qualitätsoffensive“ veröffentlichte. Somit ist er ein weiterer essentieller Meilenstein beim endgültigen Aufschwung zur Premium-Marke.
Eines der Highlights war die vollverzinkte Karosserie. Sie erlaubte eine Gewährung von zehn Jahren Garantie gegen Durchrostung. Weiteres Neuheit war das optionale System Procon-ten, quasi ein Vorläufer des Airbags. Die dritte 80-Generation war sowohl bei den Käufern, die ihm schnell Topplatzierungen in der Verkaufsstatistik bescherten, als auch bei der Fachpresse beliebt. Zu den gelobten Vorzügen gehörten insbesondere die gute Fahrleistungen, der Komfort und das Raumangebot im Interieur, die guten Sitze und die Kurvenlage. Selbiges galt für Lenkung Handling, Getriebe, Bremsen und Verarbeitung.
Kritik erntete unterdessen der Kofferraum als recht zerklüftet und, weil er – vor allem, wenn das vollwertige Ersatz- statt des serienmäßigen Notrads an Bord war – deutlich kleiner ist als beim B2. Motorseitig gab es für den 80 nur mit Vierzylinder, Fünfzylinder weiterhin im Schwestermodell Audi 90. Die Benziner hatten 1,6, 1,9 und später auch 2,0 Litern Hubraum und deckten eine Leistungsspanne von 69 bis 137 PS (16V-Motor ab 1990) ab. Auf Selbstzünder-Seite umfasste das Angebot einen Saugdiesel mit zunächst 1,6 Litern und 54 PS und später 1,9 Litern und 68 PS, sowie 1,6-Liter-Turbodiesel mit 80 PS.
Audi 80-Abschied in den 90er
Im Herbst 1991 folgte schließlich der B4, der zwar als neue Generation vermarktet wurde, eigentlich aber nur ein sehr großes Facelift des B3 war. Diese letzte Serie des Audi 80 sei hier nur am Rande erwähnt, jedoch nicht ganz außer Acht gelassen, schließlich bot sie einige neue Schmankerl: So gab es erstmals Sechszylinder und den Avant genannten Kombi. Auf Seite der sportlichen Topmodelle bildete der B4 die Basis für die S2 Limousine und den Avant S2 mit 220 beziehungsweise später 230 PS sowie den Avant RS2 mit 315 PS starkem Turbo-Fünfzylinder.
Summa summarum baute Audi vom 80 bis zur Ablösung durch den A4 mehr als fünf Millionen Exemplare. Dabei war die Baureihe übrigens auch im Motorsport aktiv – und das in verschiedenen Bereichen, auf dem Rundkurs ebenso wie auf dem Rallye-Track. Schon 1974 wurde der Audi 80 GT als Tourenwagen, wenig später als Rallye-Fahrzeug homologiert. So legte er d einen der Grundsteine für die erfolgreiche Audi Motorsport-Abteilung im Jahr 1978 …