Zum Abschied des V10
Nicht nur der Achtzylinder verschwindet zunehmend. Auch der ohnehin schon immer seltener anzutreffen gewesene V10 stirbt langsam aber sicher aus. Einer der letzten Hersteller, der die Flagge für den Zehnzylinder bisher noch hoch hält, ist Audi. Dort kommt ein 5,2-Liter-FSI seit vielen Jahren im Mittelmotor-Sportwagen R8 zum Einsatz. Nun jedoch ist das Ende der ikonischen Baureihe gekommen. Bevor es so weit ist, feiern die Ingolstädter den V10 aber nochmals gebührend: mit der zweiten Generation des R8 GT.
Stärkster Audi-Hecktriebler ever
Während die im Mai 2012 eingeführte erste Auflage – wie alle Varianten des R8-Urmodells – noch mit Allradantrieb ausgerüstete war, kommt der neue mit reinem Heckantrieb. Als Basis dient nämlich der mittlerweile alternativ angebotene R8 V10 performance RWD. Im Vergleich zu diesem bekam der GT eine leistungsstärkere Version des Zehnzylinders: Mit 620 PS ist die Power nun genauso hoch wie beim V10 performance AWD. Damit wird der Wagen zum leistungsstärksten, jemals von Audi angebotenen heckgetriebenen Modell. Das maximale Drehmoment beträgt 565 Nm. Aus dem Stand sprintet der GT in 3,4 Sekunden auf Tempo 100 respektive innerhalb von 10,1 Sekunden auf 200 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 320 km/h.
Neuer Torque-Gear-Modus
Die Kraftübertragung übernimmt dabei ein neues Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe mit verkürzten Schaltzeiten. Einen weiteren Beitrag zur optimierten Fahrdynamik leistet die Gewichtsreduktion um etwa 20 Kilogramm auf nunmehr 1,57 Tonnen. Sie ist unter anderem der serienmäßigen Carbon-Keramik-Bremsanlage, den neuen Leichtbau-20-Zoll-Felgen und speziellen Schalensitzen zu verdanken. Ebenfalls neu ist der sogenannte Torque-Rear-Modus: Er erlaubt eine Einstellung der Antischlupfregelung in sieben verschiedenen Stufen. So wird auf Wunsch mehr Schlupf erlaubt, womit kontrolliertes Übersteuern, sprich Driften möglich ist. Das serienmäßige Sportfahrwerk performance umfasst einen Carbon-Stabilisator an der Vorderachse. Alternativ gibt es gegen Aufpreis ein R8 GT-Gewindefahrwerk. Es ist in Zug- und Druckstufe einstellbar.
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Exklusive Optik
Natürlich ist der R8 als GT nicht nur technisch verfeinert. Optisch macht er seine außergewöhnliche Stellung ebenfalls auf Anhieb klar. So sitzt am Heck ein „R8 GT“-Emblem, das wie alle anderen Schriftzüge und Logos schwarz ist. Hinzu kommt neben den bereits erwähnten, optional mit Michelin Sport Cup 2-Reifen bezogenen Rädern ein Aerodynamik-Bodykit aus Carbon: Dieser umfasst für die Front einen Splitter und seitliche Flics, Verkleidungen für die Seitenschweller, seitliche Ansätze für die Heckschürze, einen Diffusor und einen großen Heckflügel. Letzter ist feststehend mit Schwanenhals-Aufhängung montiert. Als Lackierung stehen für den GT zwei Grautöne und Tangorot Metallic zur Wahl.
Limitierte Auflage
Der Innenraum zitiert mit seiner schwarzen Ausstattung samt Gurten sowie diverser weiterer Akzente in Rot stilistisch den ersten R8 GT. Die Einstiegsleisten, Fußmatten und Sitze tragen „R8 GT“-Logos. Auf der Mittelkonsole sitzt ist vor dem Schalthebel die Nummer des jeweilige Exemplars vermerkt. Der R8 V10 GT RWD entsteht nämlich mit fortlaufender Nummerierung in einer limitierten Auflage von – wie schon beim Vorgänger – weltweit nur 333 Stück. Die Markteinführung wird 2023 erfolgen, die Preise starten bei 225.000 Euro.