Mercedes-Benz C124 300 CE-24 3.4 AMG
Kenner wissen: Das Topmodell der 124er Baureihe von Mercedes-Benz war in den frühen 1990er Jahren der 500 E, ab der „MoPf 2“ Mitte 1993 dann E 500 genannt. 326 PS (ab 1992: 320 PS) entwickelte der 5,0-Liter-V8 dieses optisch dezenten, sich Insidern durch ausgestellte Kotflügel offenbarenden „Renntaxis“. Bedauerlich jedoch: Der 500er war nur in Form der viertürigen Limousine erhältlich. Wer die Baureihe 124 als elegant-dynamisches Coupé bevorzugte, der musste bis 1992 mit dem sechszylindrigen 300 CE-24, später mit den Nachfolgern 320 CE bzw. E 320 Coupé Vorlieb nehmen – auf den ersten Blick. Denn: Schon damals war die Nähe zum „Haustuner“ AMG so groß, dass man bei ausgewählten Mercedes-Dealern auch von AMG nachgeschärfte Varianten von Coupé, Cabriolet, T-Modell und auch der Limousine erstehen konnte – namentlich den 300 E/CE/TE-24 3.4 AMG, ab 1993 den E 36 AMG.
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Diese Fahrzeuge waren allerdings extrem selten, vom 300 CE-24 3.4 AMG beispielsweise sollen in Coupé-Form nur 25 Exemplare gefertigt worden sein. So sagt es jedenfalls das Aktionsexposé des hier abgebildeten Fahrzeugs, welches im vergangenen November bei den renommierten Auktionshaus RM Sotheboys in London zur Versteigerung stand. Noch exklusiver macht das spezifische Fahrzeug zweifellos, dass es als einziges Exemplar seiner Art nachträglich einen Widebody-Umbau von Brabus erhielt – auch wenn die Verbreiterungen angesichts der heutigen Definition von „Widebody“ zurückhaltend ausfallen und praktisch dem Auftreten einer serienmäßigen 500 E-Limousine entsprechen.
272 PS aus 3,4 Litern Hubraum
Doch der Reihe nach: Werksseitig liefen handelsübliche 300 CE-24 mit einem 220 PS und 265 Nm leistenden 3,0-Liter-Vierventil-Reihensechszylinder vom Band, dem M 104 E 30-Aggregat. Bei AMG indes wurde dessen Hubraum auf 3.314 ccm aufgebohrt, was zu einer Spitzenleistung von 272 PS bei 6.500 U/min und einem maximalen Drehmoment von 330 Nm bei 4.500 Touren führt. Mit diesem fortan als M 104 E34 bezeichneten Hochdrehzahlmotor in Verbindung mit dem optionalen, beim abgebildeten Fahrzeug installierten 5-Gang-Automatikgetriebe war das 300 CE-24 3.4 AMG-Coupé in der Lage, innerhalb von 7,3 Sekunden auf 100 km/h zu beschleunigen und 250 km/h zu erreichen.
Brabus-Styling
Wann genau die Brabus-Veredelung erfolgte, ist im Lebenslauf des 1992er AMG-Coupés nicht genau dargelegt. Fest jedoch steht, dass es 1992er als Neuwagen durch ein Mercedes-Benz-Autohaus in Koblenz ausgeliefert wurde – in Blauschwarz metallic mit schwarzer Lederausstattung und samt Komfort-Sonderausstattungen wie eines automatischen Sperrdifferenzials, eines elektrischen Schiebedaches sowie einer Klimaanlage. Aus dem Sortiment der Bottroper Mercedes-Tuner erhielt der 300 CE-24 3.4 AMG neben dem Breitbau zudem mehrteilige 18-Zoll-Felgen mit in Wagenfarbe lackierten Sternen und auf Hochglanz polierten Stufenbetten, eine Frontspoiler, eine Sportabgasanlage, eine Sportpedalerie sowie diverse Embleme.
Deutschland – Japan – Großbritannien
Diese Umbauten sollten innerhalb der folgenden zehn Jahre stattgefunden haben, denn 2002 trat das Auto eine lange Seereise an: Es wurde nach Japan exportiert, wo AMG- und Brabus-Fahrzeuge einen noch legendärerenn Ruf genießen als hierzulande. Dennoch: Weitere 13 Jahren später, man schrieb anno 2015 holte sein damaliger Besitzer den 300 CE-24 3.4 AMG zurück nach Europa, genauer gesagt nach Großbritannien, wo das Auto nun zur Versteigerung stand.
Angesichts des guten Zustands des exklusiven Modells, einer sehr geringen Gesamtfahrleistung von nur gut 100.000 Kilometenr sowie regelmäßiger Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten war ein Auktionserlös von 50.000 bis 60.000 britischen Pfund (ca. 59.000 bis 70.000 Euro) erwartet worden. Jedoch fand das Auto bei der Auktion leider keinen neuen Besitzer.
Viele weitere Fahrzeugauktionen von RM Sothebys gibt es auf www.rmsothebys.com.